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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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hatte die Hände in den Taschen vergraben, vielleicht um sie und die Waffe warm zu halten. Aber nicht mehr lange. Justin setzte völlig geräuschlos über den Zaun und landete direkt hinter dem ersten Wachtposten, wand ihm die Waffe aus der Hand und rannte in Vampirgeschwindigkeit los. Ehe das laute Gebrüll des überrumpelten Ganoven seinen Kumpel alarmiert hatte, hatte Justin längst die zweite Waffe kassiert und rannte auf den dritten Mann zu. Diesem musste er einen Schubs verpassen, um ihm die Jacke herunterzureißen, aber letztlich hatte er alle drei erfolgreich entwaffnet und schachmatt gesetzt. Die Waffen unter der Jacke verborgen, setzte Justin zum Rückzug an, sprang über den ersten Zaun und auf einen Baum, der, Abel sei gelobt, nur darauf gewartet hatte, ihm Schutz zu geben.
    Von dort aus konnte er ohne Probleme auf das nächste Dach springen, von wo aus er einen hervorragenden Blick über das hektische Chaos zu seinen Füßen hatte. Von den Schreien alarmiert, kamen noch ein gutes halbes Dutzend Männer aus dem Haus, stürzten sich in die geparkten Autos und rasten mit quietschenden Reifen davon. Zumindest hatte er diesem nächtlichen Handeltreiben Einhalt geboten. Nach seiner Rückkehr aus Chicago würde er den Laden komplett schließen.
    Fürs Erste jedoch saß er auf drei Schusswaffen, die sicher mit unzähligen Verbrechen in Zusammenhang standen. Die Entsorgungsmethode à la Kit hatte sich bewährt, aber dann fiel Justins Blick auf den Klinkerkamin direkt neben ihm. Er erinnerte sich an einen Film, den er vor Jahren gesehen hatte, und packte grinsend die erste Kanone, brach den Abzug heraus und ein Stück vom Lauf ab und ließ das Ding in dem schwarzen Loch verschwinden. Darauf sprang er von Haus zu Haus und versenkte in jedem Kamin ein weiteres Bruchstück. Die meisten waren, nahm er mal an, ohnehin seit Jahren nicht mehr in Betrieb und außer jeder Menge Ruß und Resten von Vogelnestern leer. Die Jacke warf er über eine Telefonleitung, wo sie wie ein einsames Wäschestück in der Luft baumelte. Beinahe hätte er sie einem Penner geschenkt, besann sich aber dann eines Besseren. Er hätte ihm damit keinen Gefallen getan. Mit ihren Aufnähern, womöglich Bandenzeichen, war die Jacke sicher ein Einzelstück und als solches jederzeit erkennbar.
    Das letzte Pistolenbruchstück entsorgte er drei Häuser von Stellas Haus entfernt. Die allgemeine Aufregung war nicht bis hier vorgedrungen; also kletterte er herunter, überquerte die Straße und öffnete das Gartentor. Von dort war es nicht mehr weit bis zu ihrer Eingangstreppe mit den Kürbissen und der Papphexe. Die Hoflampe brannte noch, weshalb er um die Ecke bog und an der Rückseite des Hauses hochkletterte.
    Das Badezimmerfenster stand ein Stück weit offen.
    Und er hatte ihre ausdrückliche Einladung, das Haus zu betreten.
    Innerhalb weniger Sekunden war er drin. Er lauschte. Außer dem Schlagen zweier Herzen war nichts zu hören. Lächelnd öffnete er die Tür und ging über den Flur auf den schnelleren Herzschlag zu. Sam schlief tief und fest, das schwarze Samtcape über das Fußende des Bettes gebreitet.
    Stella schlief im angrenzenden Zimmer. Einen Arm hatte sie nach oben über den Kopf gelegt, die Hand auf dem Kissen; der andere Arm lag auf der Bettdecke, die Hand zwischen ihren Brüsten. Sie trug ein blau-grün kariertes Flanellnachthemd, die erotischste Nachtkleidung, die er in seinem langen Leben gesehen hatte. Unter dem weichen Stoff zeichneten sich die Umrisse ihrer Brüste ab, die sich mit den Atemzügen hoben und senkten.
    Er würde nicht kosten. Er hatte eine gute Tagesration Blut zu sich genommen, aber berühren musste er sie. Vorsichtig strich er über das weiche Fleisch unter dem Baumwollstoff. Sie war so warm und voller Leben, und er verzehrte sich nach ihr und war doch zu bloßer Freundschaft verdammt! Mit den Fingern streichelte er ihre Wangen und den Hals entlang, wo er den Stoff etwas beiseiteschob. Das von ihm hinterlassene Mal war weitgehend verblichen. Bis zum Morgen würde es ganz verschwunden sein. So wie er auch.
    Aber er würde zurückkommen.
    Er beugte sich zu ihr hinunter.
    Ihre Augen öffneten sich.
    »Justin«, sagte sie verwirrt.
    »Pst«, sagte er und strich dabei mit der Hand über ihre Stirn, um sie wieder ins Land der Träume zu schicken. Ihre Augen fielen zu, aber ihre Lippen öffneten sich, während sie leise aufseufzte.
    Die geöffneten Lippen ließen ihn schwach werden.
    Er beugte den Kopf hinunter. Ihre

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