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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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zuschritt. Beachtliche Schultern. Überhaupt ein beachtlicher Körper. Aber das wusste sie ja bereits; sie hatte schon alles gesehen. Übrigens war sie nicht die einzige Frau, die ihn beobachtete. Das spindeldürre, reich aussehende Mädchen im Sessel konnte die Augen gar nicht von Justin lassen. Sie hielt ihn wohl für eine absolute Augenweide, aber Stella wusste viel mehr über ihn. Das gute Aussehen war aber nicht alles. Kompromisslos sexy, konnte er auch noch mit Kindern umgehen, und er kam in diesem Moment zu ihr zurück. Sollte die Menschenfrau ihn doch ruhig anschmachten.
    Justin sah Stella nachdenklich an, als er die Tasse vor ihr abstellte. »Denk dran, immer nur ein Schlückchen.«
    Sie führte die Tasse mit beiden Händen zum Mund und nippte. »Was also gibt es nun zu beachten, Justin?« Er schien sich noch unwohler zu fühlen in seiner Haut. Dabei war es doch für einen erfahrenen Vampir wie ihn sicher ein Leichtes, einen Neuling in die Geheimnisse des Blutsaugens einzuweihen.
    »Da ist noch was, das du wissen musst, ehe wir weiterreden.«
    »Was denn?«
    »Ich kann jederzeit deine Gedanken lesen.« Nachdem Justin ihren verschütteten Kaffee aufgetupft hatte, entschuldigte er sich bei ihr. »Bei Abel, tut mir wirklich leid! Das war nicht meine Absicht.«
    »Meine auch nicht.« Sie wünschte bloß, das süße reiche Ding in der Ecke lachte sich keinen Ast ab. »Es tut …« Unglaublich! Sie hatte sich mit kochend heißem Kaffee übergossen, und nach einem kurzen Brennen spürte sie nun überhaupt nichts mehr. Normalerweise hätte sie sich doch schwer verbrüht. Sie zog an ihrem nassen T-Shirt: »Justin …?«
    »Was aussah wie eine böse Brandverletzung, ist schon beinahe wieder verheilt.« Er lächelte. »Das gehört von nun an dazu, egal ob es sich um Schnittwunden handelt, Schusswunden oder Knochenbrüche.«
    Ja. Gewusst hatte sie das schon, nur noch nicht so ganz registriert. Außerdem lenkte sie der Zwischenfall vom Thema ab. »Ich weiß. Aber wie ist das nun mit dem Gedankenlesen? Wäre nett, wenn du es sein ließest.«
    »Es ist deine Sache, deine Gedanken abzuschirmen. Wie das geht, kann ich dir zeigen.« Er unterbrach sich. »Übrigens bin ich ganz deiner Meinung. Sie ist viel zu dünn, überhaupt nicht mein Typ.«
    »Untersteh dich! Willst du mich etwa veräppeln?«
    »Will ich nicht. Ich wollte dir nur beipflichten. Derart Klapperdürre wie sie haben für gewöhnlich schales Blut. Nichts gegen die Dünnen, aber hüte dich vor den Magersüchtigen.«
    Musste man sich merken. »Sonst noch Ratschläge?«
    Er zog ein Päckchen Spielkarten aus der Tasche. »Erst musst du das noch lernen. Also los, zieh eine Karte.« Sie hob ab, zog die obere Karte und drehte sie um. »Herz-Fünf«, sagte er. Sie war platt. »Machen wir gleich weiter.« Es folgten die Pik-Zehn und Karodame, beide Karten sah er ebenso deutlich wie sie.
    »Hoffentlich komme ich nie auf die Idee, mit einem Vampir Poker zu spielen.«
    »Warum denn nicht? Es wäre eine Begegnung auf gleicher Ebene.«
    Das vergaß sie immer wieder. »Nicht ganz, oder? Schließlich bin ich noch ein Frischling.«
    Er mischte die Karten. »Schon, aber was wir hier machen, ist elementar.« Er hob ab und zog eine Karte. »Und? Was ist es?«
    »Wie soll ich das wissen?«
    »Konzentrier dich, so gut es geht. Aufgrund unserer gemeinsamen Blutsbande sind wir auf der Bewusstseinsebene miteinander verbunden. Ich öffne mein Bewusstsein für dich. Stimm dich darauf ein.«
    Der hatte leicht reden. Aber plötzlich, wie durch einen dichten Nebel, erkannte sie seine Gedanken. »Kreuz-Drei!« Sie schrie es fast hinaus, wusste, welche Karte er in der Hand hielt, ohne sie zu sehen.
    »Nicht schlecht für den Anfang.« Er zog die nächste Karte. »Weiter geht’s.«
    Fast hätte sie schon Kopfschmerzen bekommen, als er ihr eine Pause gönnte. »Du siehst, es ist wirklich kinderleicht.«
    »Unglaublich! Ich kann also jetzt deine Gedanken lesen. Toll! Wie wär’s, wenn du mir als Nächstes zeigst, wie ich meine vor dir abschließe?«
    »Das ist ’ne ganze Ecke kniffliger.« Natürlich! Er grinste. »Ich habe knifflig gesagt, nicht schwer – aber man braucht etwas Übung. Du musst dich einfach abschotten, damit ich mich nicht einklinken kann.«
    Leichter gesagt als getan, aber nach rund zehn Minuten war es ihr gelungen. Sie stellte sich eine schwere Eichentür vor, wie die an ihrer Kirche, die schwer ins Schloss fiel und ihr Bewusstsein sicher abschottete. Es funktionierte! Sie

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