Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
Vom Netzwerk:
kosmischen Ausmaßes. »Ungehorsam … Der Erzengel hat uns zusammengeschissen und uns aus dem Himmel geworfen.«
    »Aber ihr wart im Recht«, insistierte sie.
    »Mensch«, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, »verstehst du denn nicht, dass so etwas keine Rolle spielt? Wir haben gegen eine grundlegende Regel verstoßen: Du sollst nicht rebellieren! Esrenes Tod war bloß eine Ausrede für unser Handeln. Wir brauchten einen Grund, um einen Streit mit dem Erzengel vom Zaun zu brechen, der uns an der kurzen Leine hielt, und wir fanden einen. Wir haben jede verdammte Regel gebrochen, die es gab. Aber das Ganze war eine Falle. Cuthah, Michaels Leutnant und Stellvertreter, wollte uns aus dem Himmel vertreiben und ich habe seinen Köder auch noch geschluckt. Er hat mir Michael auf dem Silbertablett serviert, und ich bin darauf hereingefallen.«
    »Du bist von Cuthah ausgetrickst worden«, unterbrach sie ihn. »Das ist es, was dich an der ganzen Sache stört.«
    Zur Hölle, ja, das tat es. »Cuthah hat ein falsches Spiel mit uns getrieben und den Herrschaften eine Falle gestellt, um uns aus dem Himmel zu bekommen.« Und trotzdem, Michaels Stellvertreter mochte zwar der Verräter gewesen sein, nicht jedoch der einzig Schuldige. Zers Verfehlung hieß Ungehorsam. Er hatte sich nicht an die Regeln im Himmel gehalten. Und wenn man gegen diese verstieß, musste man eben mit den Konsequenzen leben.
    »Das alles ist vor so langer Zeit passiert«, schloss er schließlich, und dennoch fühlte es sich an, als wäre es erst gestern geschehen.
    »Möchtest du, dass ich es damit auf sich beruhen lasse?«
    »Ja«, antwortete er entschlossen, hob sie hoch und schob sie unter die Bettdecke. »Wir gehen jetzt einfach schlafen«, versprach er. »Keinen Sex.«
    Er spürte Unruhe in ihr aufsteigen und diese verdammte Neugier. Nachdem er ihr Verlangen nach Sex und Informationen angefacht hatte, gäbe sie wohl keine Ruhe mehr.
    Dabei würde Nessa niemals sein werden, sondern zu einem seiner Brüder gehören, mit Leib und Seele, und er wollte einem anderen Mann keinesfalls ins Gehege kommen. Dennoch störte ihn ihre Aufregung darüber, dass sie nebeneinander schliefen, natürlich nicht im Geringsten. Er drehte sich vom Bett weg und schaltete das Licht aus.
    Zu spät dachte er an die Narben auf seinem Rücken.
    Nessa war sich sicher, dass Zer seine Narben sonst nicht zeigte. Niemandem, und schon gar keinem Menschen. Sie konnte nicht sagen, ob sie diese vertraute Situation angenehm oder ärgerlich finden sollte. Er war also kein Mensch, gut; und sie kein Engel. Aber diese beiden Fakten mussten ihm doch wohl schon vor ihrer Entführung klar gewesen sein; und wenn er seinen »Kauf« jetzt bereute, dann konnte er sie auch gleich gehen lassen.
    Die Narben sahen trügerisch schlicht aus. Es waren dicke, helle, gewundene Gewebestreifen, die sich über seinen Verletzungen gebildet hatten, und sie schienen weitaus tiefer als nur durch die Haut an seinem Rücken zu gehen.
Oh mein Gott!
Sie ahnte, dass sie bis in seine Seele reichten. Er hatte verloren, was ihm am Wichtigsten gewesen war, diese Narben stellten bloß den sichtbaren Beweis dafür dar. Nun wusste sie, welche Verletzungen ein Dämon erleiden musste, dass solche Wundmale zurückblieben. Diese gewundenen Furchen weißer Haut befanden sich dort, wo seine Flügel gesessen hatten.
    Unwillkürlich stellte sie ihn sich mit Schwingen vor. Ihr war zwar noch nie ein Mitglied der Herrschaften unter die Augen gekommen, doch sie konnte sich problemlos vorstellen, wie Zer ausgesehen haben musste – prachtvoll! Da war sie sich ganz sicher. Mit Flügeln so dunkel und kraftvoll wie er selbst, die ihn zu einem Furcht einflößenden Jäger machten – der es auf sie abgesehen hatte.
    Aber warum waren die Wundmale geblieben? »Ich dachte, du wärst unsterblich, sodass alle deine Verletzungen abheilen.«
    »Nein.« Der leere Ausdruck in seinen Augen diente als Warnung. Er glaubte nicht, dass sie dazu bereit war, den Rest der Geschichte zu hören. »Nahezu unsterblich, Baby. Köpf uns, und du hast gewonnen. Wenn du stark genug wärst, könntest du mir den Kopf absägen und hättest endlich Ruhe vor mir.«
    Die Matratze senkte und neigte sich aufgrund seines Gewichts, als er zu ihr ins Bett stieg und sich neben sie legte. Genauer gesagt, zwischen sie und die Tür. Gott, wie lange mochte es her sein, dass sie neben jemandem eingeschlafen und nachts nicht allein gewesen war?
    »Schlaf einfach, Baby.« In

Weitere Kostenlose Bücher