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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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seinen großen Händen kurz die Schultern der Frau umfasste – eine überaus vertraute Geste.
    Bei dieser kleinen Liebkosung schlug selbst Nessas Herz ein wenig schneller und das machte sie unglaublich fuchsig. Was auch immer diese beiden miteinander verband, es war ihr fremd.
    »Ich werde hierbleiben und mit Nessa eine Tasse Kaffee trinken«, verkündete Mischka und schob ihren zögernden Partner aus dem Zimmer. Als sie entschlossen die Tür hinter ihm zugemacht hatte, blickte sie Nessa argwöhnisch mit zusammengekniffenen Augen an. »Sie trinken doch Kaffee, oder?«
    »Versuchen Sie mal, mich davon abzuhalten.« Auf dem Tablett stand alles, was man sich von einem Zimmerservice nur wünschen konnte: schwarzer, aromatischer Kaffee aus Jamaika mit cremiger Sahne, frischer Orangensaft, gesalzene Butter und Gebäck. Das Frühstück war sicher als nette Geste gemeint, dennoch wurde Nessa misstrauisch. Warum wollten die Gefallenen sie unbedingt dazu überreden, sich mit einem Bündnis einverstanden zu erklären? Das musste bedeuten, dass sie sich – irgendwie – weigern konnte. Stellten diese Frau und ihr Tablett voller Leckerbissen nur einen weiteren wohlbedachten Schritt in Zers Verführungsplan dar?
    Auf einmal hatte sie diverse Bilder vor Augen, wie Zer eine andere Frau verführte – und, um Gottes willen, allein die Vorstellung daran machte sie ganz nervös. Sie wollte diesen Mann nicht. Und es kümmerte sie auch nicht im Geringsten, ob er aus dem großen Angebot im G2 ein Dutzend anderer Frauen mit zu sich nahm. Oder etwa doch?
    »Letzte Nacht ist nichts passiert«, platzte Nessa heraus, und hätte sich gleich darauf am liebsten selbst in den Hintern gebissen.
Gut gemacht, jetzt ist sie erst recht misstrauisch.
Zugegeben, es ließ sich nun mal auch nicht verleugnen, dass sie sich in Zers Schlafzimmer befand und nichts außer einem T-Shirt trug. Irgendwann in der Nacht mussten sich ihre Sachen irgendwie verselbstständigt haben, sogar ihr Höschen.
    »So etwas würde er auch nicht tun.« Mischka zuckte wie beiläufig mit den Schultern.
    Aber was machte diese Frau so sicher, dass Zer sich ihr nicht nähern würde?
    Mischka beobachtete sie, als sie nach ihrer Kaffeetasse griff. Erneut entstand eine bedeutungsschwere Redepause, aber Nessa beschloss, sich später darüber Gedanken zu machen. Auf diese Andeutung würde sie jetzt nicht eingehen.
    »Es kann sehr praktisch sein, das Bündnis zu schließen«, gab Mischka zu bedenken, woraufhin Nessa ihre Tasse wieder zurück auf das Tablett stellte. Urplötzlich verlieh dieses Frühstück dem Ausdruck
Wer mit dem Teufel speisen will, braucht einen langen Löffel
eine ganz neue Bedeutung.
    »Ich lasse mich nicht kaufen.«
    Zu Nessas Überraschung sah Mischka so aus, als würde sie sie verstehen. Die Frau mochte vielleicht nicht auf ihrer Seite sein, aber ebenso stand fest, dass sie sich nicht von den Gefallenen hatte kaufen lassen.
    Jedenfalls nicht im Großen und Ganzen.
    Nessa stand auf und warf sich das Umhängetuch aus Kaschmirwolle über, das Mischka ihr zuschmiss. Es hing noch das Preisetikett daran; die Stola war neu. Als sie eine Augenbraue hochzog, lächelte Mischka sie nur unbeholfen an. »Zer hat mich gebeten, Ihnen etwas zum Anziehen zu besorgen.«
    »Ich habe genug Kleidung«, stellte Nessa klar. »In meiner eigenen Wohnung.«
    Die Bemerkung entpuppte sich als Stimmungskiller. Mischka murmelte etwas von wegen einem Kerl seinen Willen lassen. »Es sind Männer.« Sie setzte sich auf die Bettkante. »Sie versorgen einen eben.«
    »Nervtötend«, antwortete Nessa, woraufhin Mischka ein schiefes Grinsen aufsetzte.
    »Das sind sie, stimmt schon.« Sie trank genüsslich einen kleinen Schluck von ihrem Kaffee, wobei ihr Ärmel über das Handgelenk rutschte und die Male ihres Bündnisses entblößte. Die dicken schwarzen Wirbel waren unübersehbar.
    Die Gelegenheit für Nessa, den Stier bei den Hörnern zu packen. »Sie sind eine Verbündete.«
    »Ja, ich habe mich gebunden.« Mischka hielt sich ihre Tasse unter die Nase und atmete tief den Duft des Kaffees ein. Ihre zufriedene Ausstrahlung fiel ebenso ins Auge wie ihre Male es taten.
Glück
… Sie gehörte zu dem Mann, der sie ins Zimmer begleitet hatte. Gehörte
zu
ihm, nicht ihm. Wenn man Mischka so sah, hätte man fast begonnen, an die große Liebe zu glauben, aber eben nur fast.
    Sahne und Zucker, befand Nessa und griff danach. Es war kein Tag, an dem man Kalorien zählte. »Wie lange sind Sie schon eine

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