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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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du nicht weißt, ist, dass ich an dem Tag, an dem du in meinen Hörsaal gekommen bist, eine Frist gesetzt bekommen habe.«
    »Doch, das wusste ich.« Er hielt ihrem Blick stand. »Was glaubst du denn, wer deinen Dekan so unter Druck gesetzt hat?«
    »Schon klar. Du hast beschlossen, mein Leben auf den Kopf zu stellen – damit du bekommst, was du willst.«
    »Und ich habe dir zum Tausch dafür etwas angeboten. Das war kein Freifahrtschein«, grummelte er.
    »Du hast mir keine Wahl gelassen – oder zumindest dachtest du das. Ich hatte einen Termin beim Dekan und weißt du, was dabei herausgekommen ist? Er hat mir ein Ultimatum gestellt, Zer. Innerhalb von drei Tagen sollte ich die Fördergelder organisieren, die ich brauche, um meine Forschung zum dreizehnten Stamm von Israel abzuschließen, oder aber er wollte mir den Hahn zudrehen. In dem Moment ist mein Leben den Bach runtergegangen.«
    »Du bist mehr als nur eine Forscherin.«
    War sie das? »Ich lebe für die Forschung.«
    »Das stimmt nicht«, stieß er hervor. »Lass mich dir beweisen, dass du viel mehr bist als das.«
    »Na klar«, höhnte sie. »Schließlich bin ich diese Seelenverwandte, nach der du so lange gesucht hast. Memo an Zer: Ich wurde eingeschleust. Schon vergessen? Als der Dekan meine Karriere auf Eis gelegt hat – und zwar auf deine Aufforderung hin –, habe ich auf meinen Plan B zurückgegriffen. Die Genecore-Stiftung hat bei mir angefragt, ob ich für sie arbeiten möchte. Sie hatten DNA -Proben, Zer. Solche, anhand derer sich meine Theorie über den dreizehnten Stamm beweisen ließe. Also habe ich ihnen zugesagt. Was hätte ich denn sonst tun sollen? Ich dachte, das wären nur Forscher und dass ich auf einer Liste stehen würde, die sie in die Hände bekommen hatten.«
    »Du hast dich bereiterklärt, für Cuthah zu arbeiten«, sagte er rundheraus.
    »Ich bin Forscherin. Ich forsche. Genecore hat mir die Möglichkeit dazu geboten – und die habe ich angenommen.«
    Im Zimmer wurde es totenstill. Dann: »Scheiße!« Er rieb sich die Stirn. »Du hast einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, Liebling. Ich kann verstehen, dass du den Handel bereust, aber es kümmert mich nicht, tut mir leid. Das ist nicht mein Problem, sondern deins.«
    Sie starrte ihn fassungslos an. »Es ist nicht meine Schuld. Genecore kam auf mich zu – wohlgemerkt bevor die Kacke am Dampfen war – und hat mir ein echtes Forschungsprojekt vorgeschlagen. Da habe ich die Chance ergriffen.«
    »Und dann hast du gemerkt, dass dein neuer Boss ein kleines bisschen irre ist. Schon klar.«
    »Davon, dass mein Name auf diese Liste gesetzt wurde, die du gefunden hast, wusste ich nichts«, wandte sie ein.
    »Ja. Muss echt übel gewesen sein, das herauszufinden.« Diesen Vorteil konnte und würde er nicht verspielen.
    Ihre Forschung schien also der Schlüssel zu allem zu sein. Wenn Cuthah ihre Ergebnisse wollte, dann interessierte sich Zer auch dafür. Cuthah würde sie wieder angreifen, so viel stand fest. Die Situation könnte sich letzten Endes zu seinem Vorteil entwickeln. Dank des Bündnisses zwischen ihnen gehörte sie jedoch ihm. Sie wäre nicht dazu in der Lage, sich ihm zu widersetzen. Jetzt nicht mehr.
    »So, wie ich das sehe«, sagte er gedehnt, »darfst du jetzt für mich arbeiten, Baby.«

15
    »Schließ die Augen!« Beim Klang von Zers Reibeisenstimme lief Nessa ein Schauer über den Rücken und noch weiter hinunter – definitiv noch weiter. Dabei war sie kein verspielter Typ, es noch nie gewesen. Und trotzdem schloss sie nun die Finger um seine Hände und ließ sich von ihm führen, setzte zaghaft einen Fuß vor den anderen. »Hier sind keine Wände, gegen die du laufen könntest«, tadelte er sie, und Nessa hoffte, er würde es nicht für nötig halten, ihre Gedanken zu lesen. Niemals. »Jetzt aufmachen!«
    Oh Gott! Durch seinen Befehlston dachte sie wieder an die vergangene Nacht, an das süße, heiße Verlangen und an den Mann, der ihr nicht erlaubt hatte, die ungeahnten, überwältigenden Gefühle zurückzuhalten.
    Als sie die Augen aufschlug, fand sie sich im Himmel wieder. Er hatte sie mitten in ein kleines, aber hochmodernes Labor geführt. Überall glänzten Edelstahl und Glas, der Raum war vollgestopft mit genügend Equipment, um ein ganzes Team von Wissenschaftlern zu beschäftigen. »Es gehört dir«, sagte er knapp.
    In Gedanken verglich sie dieses neue mit ihrem Labor auf dem Universitätscampus. Dort hatte sie schalten und walten können, wie es ihr

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