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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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»Und noch ein paar weitere Zugaben. Provozier mich bloß nicht, sonst werd ich dich zu Tode langweilen.«
    Er erlaubte sich selbst ein Lächeln, lehnte sich mit der Hüfte gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. »Machst du das etwa öfter?«
    »Siehst du? Du
kannst
lächeln. Und andere zu Tode zu langweilen ist ein Berufsrisiko«, gestand sie fröhlich. »Du warst doch in meiner Vorlesung. Ist dir nicht aufgefallen, wie wenig Zuhörer ich hatte? Es waren noch jede Menge Plätze frei.«
    Er hatte nur Augen für sie gehabt und den Blick gar nicht von ihr lösen können, aber er fand, das brauchte sie nicht zu wissen. Also sah er ihr nur weiter dabei zu, wie gelassen und selbstsicher sie mit dem Reagenzglas hantierte, als wäre dieses schmale Röhrchen der Mittelpunkt ihres Universums. Dann endlich steckte sie das verdammte Teil in eine Zentrifuge und schloss den Deckel. Während das Reagenzglas herumgewirbelt wurde, erfüllte ein leises Surren die Luft.
    »Der Mist setzt sich unten ab und das gute Zeug steigt nach oben. Außerdem dient das zur Abkühlung.«
    Ganz wie im Leben.
    Mithilfe einer Pipette entnahm sie danach schnell seine Probe und gab sie in ein zweites Reagenzglas. Nach allem, was er über das wissenschaftliche Verfahren wusste, hätte sie diese absichtlich beschädigen können, doch so etwas machte sie nicht. Sie folgte ihrem ganz eigenen Ehrenkodex, ja. Aber sie hatte einen, und der war nicht weniger wert als seiner.
    Mit selbstsicheren Bewegungen entnahm sie Flüssigkeit und gab einen Farbstoff auf Objektträger. »Das unterbricht die Reaktion«, erklärte sie und schob dabei die gerade beträufelten Glasplatten in einen Ofen.
    Angesichts der Temperatur, die Nessa einstellte, zog er die Augenbrauen hoch. »Willst du die kochen?«
    »Bebrüten.« Sie zuckte mit den Schultern, streifte die Handschuhe ab und warf sie in den Mülleimer.
    »Und was jetzt?«
    »Jetzt warten wir. Du musst fünf Minuten Zeit totschlagen.«
    Und Zer wusste ganz genau, womit er jede einzelne davon verbringen wollte. Sie herumzukriegen würde einiges Geschick erfordern, aber Küsse gehörten zu den Waffen eines jeden Mannes. Zum Teufel noch eins, womöglich überzeugte er mehr sich selbst – von ihr.
    Er machte einen Schritt nach vorn und klemmte sie auf diese Weise zwischen dem Labortisch und seinem Körper ein. Sanft stützte er sich zu beiden Seiten von ihr ab, sodass sie seine Wärme spüren konnte. Und tatsächlich erschauerte Nessa – und zwar nicht aus Angst. Er öffnete seine Sinne und erlaubte sich eine klitzekleine Kostprobe von ihrer Seele. Süße Erregung. Herrliche Unsicherheit. Ihr Körper stimmte sich auf seinen ein, sie schmolz förmlich dahin.
    Er senkte den Kopf und schmiegte seine Wange an ihren weichen Hals, dort wo der Puls heftig schlug. Gott, sie stand genauso sehr auf ihre Spielchen wie er, und diese Erkenntnis ließ seinen ganzen Körper vor Erregung zittern. Als ob er sie dringend nötig hätte. Sein Glied war steif, schon seit er ihr Labor – ihr Terrain – betreten hatte. Jetzt wollte er nur noch sie und die absolut intime Situation erleben, sich in ihrem Körper und ihrer Seele zu verlieren.
    Sie rührte sich nicht, was aber auch bedeutete, dass sie sich nicht wegbewegen würde.
    Vielleicht hatte sie ja genug vom Kämpfen. Womöglich sehnte sie sich ebenso wie er nach diesem Moment der Ruhe.
    Als er seine Lippen auf ihre Haut presste, zuckte sie zusammen, sog scharf die Luft ein, um sich dann jedoch einfach auf ihn einzulassen. Nessa lehnte sich gegen ihn und legte den Kopf in den Nacken, damit sie sein Gesicht betrachten konnte. Sie schien nach einer Regung zu suchen, von der er nicht wusste, dass er sie kundtun musste.
    »Mach weiter«, sagte sie, woraufhin er vorsichtig die Arme um ihre Taille legte. Er hielt sie einfach nur und verlor sich in der süßen Hitze ihres Körpers und ihrem noch süßeren Geschmack. Während er eine Hand sanft in ihr Haar schob und versuchte, die Verspannung in ihrem Nacken zu lösen, beschrieb er mit dem Daumen der anderen durch ihren dünnen Laborkittel und das weiche Kaschmirtop hindurch kleine Kreise auf ihrem flachen Bauch.
    »Alles, was du willst, Baby«, flüsterte er heiser, und die liebliche Art, wie sie Atem holte, brachte ihn schier um den Verstand. Sie duftete perfekt, fühlte sich perfekt an.
    Das
Pling
der Zeitschaltuhr durchbrach die verträumte Stille. Er ließ sie los, bevor sie darauf reagierte. Mit einem Blick zu ihm, den er

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