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Unsterbliche Versuchung

Unsterbliche Versuchung

Titel: Unsterbliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Klinikdirektor flippt aus, wenn ich die Station hier noch länger in Beschlag nehme.“
Völlig entgeistert sah ich dem dickbäuchigen Polizisten nach, wie er hinter einer breiten Doppeltür am Ende des Flures verschwand. Er konnte nicht einfach abhauen, das war doch gesetzeswidrig! Er MUSSTE mich einfach mitnehmen, immerhin hatte ich gestanden. Ich wollte ihm nachgehen, aber Dan hielt mich zurück. Blitzschnell fand ich mich mit dem Rücken an der Wand wieder und konnte ihn nur scheu anblinzeln. Unterdessen bohrte sich sein mörderisch wütender Blick in meine Augen. Verdammt!
„Zieh dich um!“, knurrte er und schnaufte wie ein Stier, der drauf und dran war sich auf einen Torero zu stürzen. Meine Güte, er sah in diesem Moment gefährlicher aus als jemand meiner Rasse.
Wie ein Roboter marschierte ich in das Zimmer, in dem es immer noch elektrisierend nach Sex roch. Schnell zog ich die Tür hinter mir zu und sperrte Dan aus. Dass ich wie verrückt zitterte, bemerkte ich erst, als ich den Stoffbeutel vom Boden aufhob und etwas wahnsinnig Pinkes mit vielen Rüschen und Schleifen herausholte.
Ohne Aufstand schlüpfte ich in das Prinzessinnenkostüm und warf das Patientenhemdchen achtlos aufs Bett. Das enge Oberteil schnürte mir fast die Luft ab. Würde in meinem Kopf nicht dieses extreme Chaos herrschen, hätte ich das Kleid in Fetzen gerissen nachdem ich die Plastikkrone entdeckt hatte. Seufzend versuchte ich den Saum des knielangen Rockes zu glätten.
Ich verstand Brads Verhalten nicht. Er war ein Mitarbeiter der Einheit, er konnte mich doch nicht einfach laufen lassen! Und ich hatte Angst vor Dan. Unfassbar aber wahr. Ich hatte wahnsinnige Panik davor wieder nach draußen zu gehen. Kurz linste ich zu dem immer noch offen stehenden Fenster. Feige wie ich war, ging ich sogar darauf zu. Das Kleid raschelte leise. Ich streckte die Arme aus und zog mich am Fensterrahmen nach oben. Auf dem Fenstersims stehend sah ich nach draußen und ließ den Blick über ein im Dunkeln daliegendes Bürogebäude auf der anderen Straßenseite gleiten. Die unzähligen Fenster schnitten in die Nacht wie winzige Wurmlöcher, die, wenn man hineinsprang, einen in andere Sphären reißen würden. Die Stille der Nacht beruhigte mich allmählich.
Einer meiner Füße schwebte bereits in der Luft. Vielleicht sollte ich wirklich abhauen. Nachdenklich musterte ich die Straße, den Gehweg und die Straßenlaternen, die nur spärliche Beleuchtung schenkten.
Ein Sprung aus dieser Höhe wäre für jeden Sterblichen tödlich. Für mich nicht, es sei denn ich sprang kopfüber. Es konnte natürlich auch sein, dass ich selbst einen Kopfsprung überlebte. Ans Ausprobieren dachte ich dabei aber nicht. Kurz sah ich über die Schulter zurück ins Zimmer und zuckte zusammen.
Dan war anders als jeder Mensch, den ich je getroffen hatte. Er war so leise wie ein Vampir. Verwundert runzelte ich die Stirn und musterte sein ausdrucksloses Gesicht. Er hatte geräuschlos die Tür geöffnet und stand keine zwei Meter von mir entfernt mit vor der Brust verschränkten Armen da. Immer wieder hatte er meine Kräfte zu spüren bekommen. Gestern noch war ich in der Lage gewesen ihm die Nase zu brechen. Mittlerweile trug er überhaupt keine Wunden mehr davon. Warum nicht? So wie ich zugeschlagen hatte, hätte er immer noch bewusstlos sein müssen.
„Wer bist du?“ Meine Stimme war so leise, dass er sie unmöglich hätte hören können, doch der Ausdruck auf seinem Gesicht verdüsterte sich. „Was bist du?“
„Komm da runter.“
„Beantworte meine Frage.“
„Daniel Green.“ Verärgert schnalzte er mit der Zunge.
„Und die Zweite?“, flüsterte ich. Wieso musste ausgerechnet ich so eine seltendämliche Frage stellen?
Er rollte mit den Augen, trat auf mich zu und warf mich einfach über seine Schulter. Ich japste erschrocken. Hatte irgendwer unsere Rollen in dieser Geschichte umgeschrieben? War ich jetzt die hilflose Sterbliche und er der Vampir? Allein bei der Vorstellung wurde mir speiübel. Dan, ein Vampir. Unweigerlich musste ich an Toma denken. An den sterblichen Toma und daran, wie anders er vorher gewesen war.
Dan ignorierte mein Gezappel und die erbosten Ausrufe. Seine Schulter drückte mir schmerzhaft in den Magen und ich knallte mit meinem Gesicht immer wieder an seine Hüfte. Seine Berührung brannte auf meiner Haut, als er meine Oberschenkel umfasste, damit ich nicht von ihm runter rutschte. Mit ausgreifenden, festen Schritten ließen wir die Krankenstation

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