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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Stelle. Sie öffnete die Tür und sah die Töpfereien auf den Regalen, konnte aber die Schwelle nicht überschreiten. Sein beiläufiges »Gehen Sie rein und warten Sie auf mich« reichte nicht als Einladung.
    Verdammt! Nun hieß es warten. Er musste sie ausdrücklich und in aller Form einladen, und danach könnte sie kommen und gehen, wie sie wollte. Antonia Stonewright war sich sicher, dass sie genau das tun würde.
    Es war schon ein Weilchen her – gut ein paar Jahrzehnte –, seit sie sich von einem Sterblichen so stark angezogen gefühlt hatte. Dennoch hatte sie die Geschichte nicht vergessen und schon allein der Gedanke an den Geschmack seiner Haut auf ihrer Zunge kitzelte ihr Zahnfleisch aufs Neue.
    Sie setzte sich auf die Treppe, streckte die Beine aus und dachte, während sie die Sonne hinter den Bäumen untergehen sah, an den Töpfer.
    Sie hörte, wie er in dem Gebäude nebenan herumkramte, Paletten hochhob, Krüge herumschob und dabei vor sich hinmurmelte und das eine oder andere Mal leise fluchte. Abgesehen jedoch vom Rauschen des ein paar Meter entfernten Flusses waren das die einzigen Geräusche. Sehr merkwürdig, dass sie keine Vögel hörte. Sie konnten unmöglich schon schlafen. Vielleicht verscheuchte sie der Qualm der Brennöfen. Merkwürdig war auch, dass er keinen Hund hatte. Einsiedler wie er oder Naturfreaks hielten sich meistens Katzen oder Hunde zur Gesellschaft, aber allem Anschein nach lebte der begehrenswerte Michael komplett alleine.
    Was auch gut war. Hätte er eine Frau oder eine Freundin gehabt, dann hätte sie hier nichts verloren. In der Hinsicht kannte sie keinen Spaß und sie würde, nach eigenen schmerzlichen Erfahrungen, einer anderen Frau niemals in die Quere kommen.
    Verdammt! Selbst inmitten der weiten, bewaldeten Hügel von Surrey musste sie an Etienne Larouslière denken. Dieser verdammte Typ aber auch! Dennoch hatte seine Untreue auch ihr Gutes gehabt. Seit der Zeit hatte sie gelernt, ihr Herz nie wieder zu verlieren. Freunde hatte sie unter den Vampiren ihrer Kolonie gefunden, Sex und Nahrung holte sie sich bei Sterblichen. Und es ging ihr dabei so viel besser. Wenn sie ein Sterblicher betrog, dann würde der Tod seinen falschen Machenschaften ein Ende setzen. Ein bisschen Geduld ihrerseits genügte.
    Antonia lehnte sich gegen die Tür, schloss die Augen und fragte sich, ob Elizabeth wohl etwas von Ida gehört hatte. Hoffentlich nicht. Was sollte schon Gutes dabei herauskommen, wenn man Hexen in ihrem Treiben bestärkte? Sicher, Elizabeth hatte nur ehrenwerte Absichten und man konnte sich auf sie verlassen, aber sie war eine Ausnahme.
    »Haben Sie sich schon umgesehen?«
    Seine Stimme berührte sie stärker, als das, was er sagte. Dieser Sterbliche hatte es in sich. Sie lächelte. »Nein. Ich sehe mir Ihre Stücke lieber mit Ihnen zusammen an. Ist doch besser, man hört gleich, was Sie dazu zu sagen haben.« Das war nicht einmal ganz gelogen.
    »Und warum sollte es mir auch nur im Traum einfallen, mich mit Ihnen zu unterhalten, wo ich doch einen sehr guten Agenten habe, der mir diese lästigen Pflichten abnimmt?«
    »Vielleicht haben Sie ja wirklich keine Lust dazu.« Sie selbst vielleicht auch nicht mehr, aber sie hatte, nachdem sie so weit gefahren war und so lange gewartet hatte, zumindest ein Recht darauf, einen kleinen Blick auf seine Arbeiten zu werfen. Sie stand auf und lächelte. Ihrem Lächeln konnten die meisten Sterblichen nicht widerstehen. »Aber das wissen Sie wohl erst dann, wenn wir ins Plaudern gekommen sind?«
    Er sank ihr nicht gerade vor die Füße, nickte aber und öffnete die Tür. »Na dann kommen Sie halt in Gottes Namen rein.«
    Eine herzliche Einladung klang anders, aber ihr genügte es. Sekunden später betrat Antonia das Haus und staunte nur noch. So verfallen es von außen ausgesehen haben mochte, drinnen war alles äußerst komfortabel und praktisch. Einschließlich des hochmodernen Sicherheitssystems. Das Tastenfeld neben der Tür konnte niemandem entgehen. Offensichtlich wollte er seine Keramiksammlung vor Einbrechern schützen.
    Was von außen durch das Fenster interessant gewirkt hatte, war aus der Nähe besehen schlichtweg umwerfend. Antonia durchquerte das großzügige Wohnzimmer mit offenem Küchenbereich bis zu den dunklen Holzregalen an der hinteren Wand. Kaum war sie dort, musste Michael einen Schalter angeknipst haben. Die Regale erstrahlten in indirekter Beleuchtung.
    Seine Keramiken waren nicht gut, sondern phänomenal! »Das ist

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