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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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weitgehend menschlichem Tempo, aber offenbar von schlimmsten Befürchtungen getrieben. »Sam?«, rief sie, »ist alles in Ordnung?«
    »Aber klar doch«, erwiderte Gwyltha. »Sam hat mir von euren ereignisreichen zwei Wochen erzählt.«
    »Verstehe.«
    Klar verstand sie. Stella kannte Sam sicher und ohne jeden Zweifel besser als sonst jemand. »Sam, jetzt hab ich dich lange genug aufgehalten. Du wolltest doch zu den Ställen.«
    »Sie wollen sich mit Mum unterhalten?«
    »Sehr richtig, und ich glaube, sie hat mir auch etwas zu sagen.«
    Er dachte kurz über die möglichen Konsequenzen nach. »Okay. Sagen Sie ihr, sie soll sich nicht so viele Sorgen machen. Dad passt schon auf uns auf.« Darauf rannte er blitzschnell weg, ohne dass Stella eine Chance blieb, darauf zu reagieren.
    »Na dann«, sagte Gwyltha, indem sie Stella dazu bewegte, neben ihr Platz zu nehmen. »Sam glaubt also, du machst dir zu viele Sorgen.«
    »Er weiß ja längst nicht alles! Ich würde ein Magengeschwür bekommen, wenn das noch möglich wäre, bei der Anstrengung, die Sorgen, die ich tatsächlich habe, vor ihm zu verbergen.«
    »Hast du je dran gedacht, dass er trotzdem alles mitbekommt?«
    »Ja! Und darüber mache ich mir zusätzlich Gedanken!«
    »Sorgen und Mutterschaft sind so gut wie eins.«
    Stella sah sie fragend an. »Du hattest Kinder?«
    »Nein, diesen Schmerz und leider auch die Freuden hab ich verpasst. Dafür wurde ich dazu bestimmt, verwandelt zu werden. Ein Mann und eine Familie waren nie Teil meiner Vergangenheit oder meiner Zukunft.« Warum sich damit aufhalten? Besser, sich den aktuellen Problemen zu widmen. Sie hatte Stella sowieso schon mehr gesagt, als sie wollte. »Die Situation hier in Bringham bereitet dir Unbehagen?«
    »Ja. Es ist einfach zu viel passiert. Rückblickend wünsche ich mir, wir wären sofort nach der Entführung unseres Autos wieder abgereist. Justin wollte das von vornherein, aber ich dachte mir, es ist alles bestens und unser Problem aus der Welt.«
    »War es das nicht? Jude hat das Auto ausgetauscht, und die gestohlenen Juwelen befinden sich in den Händen der Polizei.«
    »Das stimmt, aber was ist danach passiert? Wir haben eine Leiche im Garten gefunden!«
    »Ja, davon hab ich gehört.«
    »Sam hat alles gesehen! Nicht unbedingt die ideale Hauptattraktion eines netten kleinen Sommerurlaubs.«
    Die arme Stella! »Wahrlich nicht, aber weißt du, meine Liebe, ich glaube, Sam macht sich mehr Sorgen darüber, dass du dir Sorgen machst, als über diesen unschönen Vorfall. Kinder verfügen über ungeahnte Überlebenskräfte und eine unglaubliche Fähigkeit, derlei Dinge gleichsam einzukapseln. Sicher, in der Schule wird er seinen Freunden jedes noch so grausige Detail auftischen und die Geschichte sogar noch weiter ausschmücken, aber dann, sobald wichtigere Dinge im Vordergrund stehen, vergisst er einfach das meiste.«
    Stella nickte; sie glaubte Gwyltha. »Kann sein, aber meine Sorge ist trotzdem nicht ganz unberechtigt. Ich will jetzt nach Hause fahren und dort bleib ich dann auch erst einmal. Sam geht im September auf eine neue Schule und er braucht Zeit, um sich darauf vorzubereiten.«
    »Er wechselt also auf Saint Aiden’s über?«
    »Als Tagesschüler. Ist zwar eine lange Fahrt jeden Tag bis nach York, aber einer von seinen besten Freunden besucht auch diese Schule. Wenn er elf ist, bleibt er im Internat.«
    »Um seinem Leben Stabilität zu geben, wenn du und Justin umziehen müsst, um ein neues aufzubauen.«
    »Richtig. Anfangs gefiel mir diese Vorstellung überhaupt nicht, aber Justin hat recht. Auf diese Weise behält Sam wenigstens seine Freunde.«
    »Auch eine Vampirin hat es nicht leicht als Mutter.«
    »Du sagst es! Aus dem Grund will ich auch weg von hier. Am liebsten wäre ich gleich morgen gefahren, aber jetzt bleiben wir doch wie ursprünglich geplant bis Sonntag. Justin wird übers Wochenende bei uns sein. Er und Tom haben sich in Johns Haus in Epsom einquartiert und bewachen uns von dort aus. Sam weiß nichts davon – er würde sich nur unnötig Sorgen machen, und ich hab’s auch nur durch Zufall erfahren –, aber mir geht es doch besser bei dem Gedanken daran, dass sie ganz in der Nähe sind.«
    »Wir können das Aufgebot noch verstärken, wenn du willst.«
    »Durch weitere Koloniemitglieder?«
    »Ja.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Die zwei Tage schaffen wir jetzt auch noch. Bist du deshalb extra hierhergekommen?«
    »Nicht nur. Ich wollte auch sehen, wie es um Antonias

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