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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Sterbliche!
    »Lassen Sie sich so bald wie möglich wieder sehen«, sagte Antonia.
    »Ganz sicher«, erwiderte Judy. »Und es ist richtig, diese andere Angelegenheit noch unter Verschluss zu behalten. Was wirklich zählt, ist sowieso der DNA-Nachweis.« Sie lächelte und war im nächsten Moment auch schon verschwunden.
    »Besser, wir räumen das weg«, sagte Antonia und wies mit einem Nicken auf den Stapel Faxe. »War schwer genug, sie zu überzeugen, und ich will nicht, dass sie bei ihrem nächsten Besuch gleich wieder rückfällig wird, wenn sie sie sieht.«
    »Man kann es ihr kaum verübeln, wenn sie diese Sache geklärt haben will«, hob Stella hervor.
    »Das versteh ich ja, aber zuerst kommt es mir darauf an, uns zu schützen. Und wozu soll es denn gut sein, nachträglich zu wissen, das seine Mutter in einer Art schwarzem Ritus quasi geopfert wurde.«
    Damit waren sie beim Thema. Antonia sah auf die Tür, die hinter Judy zugegangen war, und schüttelte den Kopf. »Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich sehe, wie eine intelligente Frau einem geistig weit unterlegenen Mann verfallen kann.«
    »Das ist jetzt aber nicht fair«, sagte Elizabeth. »Okay, eine Leuchte ist er gerade nicht, aber auch nicht der letzte Trottel.«
    »Ich frage mich, ob der überhaupt irgendwo einen Abschluss hat«, erwiderte Antonia, »und wir wissen, dass er an Sebastians Machenschaften beteiligt war.«
    »Dieser Kerl hatte ihn von klein auf unter seinen Fittichen. Da ist das doch kein Wunder«, sagte Stella. »Die Grenze zwischen Rechtschaffenheit und Kriminalität ist oft sehr schmal. Wir haben ja früher auch in einem Problemviertel gewohnt, und damals habe ich jeden Abend gebetet, Sam möge nie auf die schiefe Bahn geraten. Da gab es Kids, die haben schon im Grundschulalter mit Drogen gehandelt, und ich hatte solche Angst, das könnte auf Sam abfärben.«
    »Hat es eindeutig nicht«, sagte Elizabeth.
    »Richtig. Aber was wäre gewesen, wenn ich selbst damit zu tun gehabt hätte? Welche Chance hätte Sam denn dann gehabt? James wurde von diesem Irren großgezogen, aber er hat sich merklich gebessert, seit Sebastian weggesperrt wurde. Er hat sich Arbeit gesucht, zwar nicht die anspruchsvollste, aber immerhin ist er sich nicht zu fein, die Ärmel hochzukrempeln und sich die Finger schmutzig zu machen. Und nun mit Judy an seiner Seite, wer weiß? Er könnte sich noch richtig gut entwickeln.«
    Stella verfügte noch immer über den Optimismus einer Sterblichen. Antonia hatte James im Verdacht, über die Jahre hinweg so einiges angestellt zu haben. »Hoffentlich hast du recht. Aber jetzt an die Arbeit. Du wirst uns fehlen, Stella, wenn du nicht mehr da bist.«
    »Ich bin nur eine E-Mail entfernt«, erwiderte Stella, »und immerhin –«
    Sie verstummte, als draußen ein Schrei ertönte.
    »Sam!« Stella war durch die Terrassentür nach draußen verschwunden. Alle waren nach draußen verschwunden, rannten nach einem Satz über das blau-weiße Absperrband mit übernatürlicher Geschwindigkeit in Richtung der Schreie.
    Judy stand, einige Meter entfernt, in der hinteren Gasse. »Sie sind weg«, klagte sie aus der Tiefe ihres Herzens. »Sie haben James und Sam mitgenommen!«
    Es ging alles so schnell. Sams Kopf dröhnte nach dem Aufprall auf dem Wagenboden im Inneren des Vans, und der Schlag, den ihm der erste der Männer übergezogen hatte, machte es auch nicht leichter. Er hätte am liebsten geheult, unterdrückte aber den Schmerz und versuchte nachzudenken. Was ging da vor? Er hatte beim Unkrautjäten geholfen, als ein Mann durch die alte Tür in der Mauer hereinstürzte und ihn packte. Er schrie auf, und James kam angelaufen. Der Mann stieß Sam durch die offene Tür, worauf ein anderer ihn am Arm packte und weiterzerrte. Sam wand sich und sah zu dem Mann hoch, der ihn festhielt. Es war der Mann, der das Auto gestohlen hatte.
    »Sie!« Sam trat ihm gegen das Schienbein, so fest er konnte, bis der Mann ihm eine Waffe vor das Gesicht hielt.
    »Mach das noch einmal, du Ratte, und dir fehlt ein Ohr.«
    Das war schlecht. Wirklich schlecht. Wie konnte er nur nach seiner Mum rufen. Er spürte, dass der Mann es ernst meinte und auch tatsächlich schießen würde, und als er überlegte, wie er fliehen könnte, kam James auf die Gasse herausgerannt.
    »Was zum Teufel geht da vor?«, rief er und rannte los. In dem Moment ertönte ein Schuss, und er taumelte nach hinten und fiel von einem Schrei begleitet zu Boden.
    »Nein!« Sam wollte sich losreißen,

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