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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Allerdings habe ich niemals welche gehegt«, fügte sie hinzu.
    Seine süßen Lippen mit ihrem Geschmack von Abenteuer und Weite senkten sich auf ihre. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn heran. Sie begehrte ihn unendlich. Ihr Körper schmiegte sich eng an ihn an, während seine Zunge ihre fand. Sie waren wie zwei wilde Tiere – okay, er war Gestaltwandler und sie Vampirin –, glühend vor Verlangen. Ihre Liebe schmiedete ihre Körper zusammen. Nie zuvor in ihrem langen, langen Leben war sie so glücklich gewesen.
    Er unterbrach den Kuss, um Atem zu holen. Ab und an musste er das immerhin. »Alles in Ordnung?«, fragte sie, während sie darum betete.
    »Soweit ja«, erwiderte er. »Durch dich vergesse ich meine Sorgen, Antonia.«
    »Ist da noch was, das dich quält?« Sie drückte ihn fest an sich, um ihn und sich selbst zu beruhigen.
    »Ja, aber ich werde mich wohl arrangieren müssen, wenn ich den Kontakt zu dir und deiner Mischpoke nicht aufgeben will, nicht wahr?«
    »So schlimm sind wir nun auch wieder nicht, und nach diesem Nachmittag wird keiner mehr, weder Gwyltha noch sonst jemand, deinen Nutzen für die Kolonie infrage stellen.«
    »Oh je, mich erinnert sie an meine Schuldirektorin, diesen alten Drachen.«
    »Glaub mir, es ist sehr viel schwieriger, einen Haufen Vampire auf Linie zu halten als ein paar Schulkinder.«
    »Da hast du vielleicht recht.« Er lächelte sogar. Hatte sie ihn nun wieder, oder zögerte er noch? »Du bist also nur im Paket mit der Kolonie zu haben?«
    Ja! »So ist es.«
    »Damit kann ich leider nicht dienen. Gestaltwandler sind Einzelgänger.«
    »Du allein genügst mir, Michael. Mehr will ich gar nicht.« Mehr verlangte sie auch nicht.
    »Ich liebe dich, Antonia, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Kolonie liebe.«
    »Können wir daran nicht arbeiten? Ich lebe doch nicht mit der Kolonie, sondern will mit dir leben.«
    »Du meinst, du ziehst aus diesem Luxuslandhotel direkt in meine Hütte auf der Wiese?«
    Ihr Herz war eigentlich nicht in der Lage, sich zusammenzuziehen oder zu flattern, brachte aber irgendwie beides zustande. »Warum nicht?«
    Er nahm ihre Hand, führte sie an das Sofa und ließ sie neben sich Platz nehmen. »Hier können wir ganze Abende zubringen und uns darüber unterhalten, wie wir nach Einbruch der Dunkelheit auf die Jagd gehen. Und einen zusätzlichen Kühlschrank für deine Blutbeutel werde ich auch anschaffen.«
    »Ich seh schon, dieser nagelneue iPod ist wohl fällig. Sieht so aus, als hätte Sam die Wette gewonnen.«
    »Ging es bei dieser Wette nicht um unsere Hochzeit?«
    »Und?« Sie grinste. »Willst du unser Verhältnis nicht legalisieren?«
    »Rein technisch könnte es da gewisse Schwierigkeiten geben, Darling. Meine Existenz ist nämlich ein wenig … unklar, will ich mal sagen. Meine Steuern laufen über eine Kapitalgesellschaft, und meinen Führerschein habe ich nur bekommen, indem ich, was mein Alter betrifft, geschwindelt habe.«
    Da musste er noch einiges lernen. »Keine Sorge, Darling. Tom wird sich um alles kümmern.«
    »Tom? Elizabeth’ Verlobter?«
    »Richtig. Dank ihm haben wir immer gültige Pässe. Sag ihm nur, was du brauchst, und gib ihm ein paar Wochen Zeit.«
    »Wie soll das denn gehen?«
    »Keine Ahnung. Er klagt zwar ständig, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger wird, aber bis jetzt hat er es noch immer geschafft. Ganz legal ist es wahrscheinlich nicht, aber es hilft uns zurechtzukommen. Er bringt sicher auch deine Sachen in Ordnung.«
    »Und du meinst, ich soll ihm trauen?«
    »Warum nicht? Wir trauen ihm doch auch, und das seit mehreren hundert Jahren.«
    Michael lehnte sich in die weichen Kissen zurück und schloss die Augen. Sie sah, wie das Licht auf seinen langen, goldfarbenen Wimpern und den markanten Konturen seines Gesichts spielte. Ihrer beider Leben aufeinander abzustimmen, wäre sicher kein Leichtes, aber einen Versuch war es allemal wert. Nach langem Schweigen öffnete er die Augen und sah sie an. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln. »Gut. Vielleicht sollten wir uns die Kosten für diesen iPod teilen.«
    Sie kuschelte sich an seine Schulter und lachte. »Manchmal glaube ich, Sam weiß viel zu viel für sein Alter.«
    »Was hättest du denn bei dem Umgang anderes erwartet?« Harsche Worte, aber seine Stimme klang sanft. Da war keine Spur von Verunsicherung oder Angst im Spiel, nur Zustimmung. Abel sei Dank. »Es ist also alles erledigt. Einfach so.« Da war sie wieder. Diese verdammte Skepsis.

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