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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Elizabeth griff über den Tisch, spießte Antonias Steak mit der Gabel auf und beförderte es auf ihren eigenen Teller.
    Die Bewegung rief Parsnip auf den Plan. Der Hund setzte sich auf, drehte den Kopf erwartungsvoll zur Seite und ließ, wahrscheinlich, um den Eindruck zu erwecken, er sei halb verhungert, die rosafarbene Zunge seitlich raushängen. Jedoch strafte das glatte Fell und der wohlgenährte Körper sein Ansinnen lügen.
    »Oh, Parsnip! Hör auf!«, sagte sein Herrchen. »Lass sie in Ruhe. Entschuldigung«, sagte er zu Elizabeth, »er kann ziemlich lästig werden, wenn man ihn nicht zurückpfeift.«
    »Trotzdem ist er wunderhübsch.« Elizabeth legte die Gabel beiseite und streichelte Parsnips seidigen Kopf. »Darf ich ihm nicht doch nur ein kleines Stückchen geben?«
    »Damit verziehen Sie ihn bloß, aber …« Über sein runzeliges Gesicht huschte ein Lächeln. »Er wird’s Ihnen danken, aber eins sag ich Ihnen, er vergisst nichts. Er will dann jedes Mal was haben, wenn er Sie sieht.«
    »Einen Bissen kann ich entbehren. Da, Parsnip.«
    Elizabeth schnitt ein Stückchen vom Fettrand ab und hielt es dem Hund hin. Parsnip schnappte gierig danach und schlang es hinunter. Die dunklen Augen strahlten.
    »Nun ist genug, Parsnip. Leg dich wieder hin.« Von einem hundetypischen Seufzen begleitet, legte sich Parsnip hin, die Nase auf den Schuhen seines Herrchens.
    Elizabeth widmete sich dem übrigen Steak.
    »Besser du deckst dich im örtlichen Metzgerladen ein«, sagte Antonia. »Du bringst uns in jeder Hinsicht in die Bredouille, wenn wir hier dreimal täglich essen.«
    Wie wahr. »Hatte ich sowieso vorgehabt, aber nach diesem merkwürdigen Erlebnis, als ich das Auto abgeholt hatte, wollte ich schnellstmöglich nach Hause, um darüber nachzudenken.«
    »Wieso? Was war denn?«
    Elizabeth berichtete in aller Kürze von ihrem Gespräch mit Ida.
    »Sie ist vielleicht nur vorsichtig. Die hatten doch sicher eine Flut von Reportern hier im letzten Jahr.«
    »Sie wusste, ich war keine Reporterin. Ich habe Dixie erwähnt, und dass du das Haus von ihr gekauft hast. Und ich hab doch, verdammt, das Auto schon vor ein paar Wochen telefonisch bestellt. Es war, als ob …« – sie hielt inne – »als ob sie vor was Angst hätte, etwas befürchtete. Aber warum sie vor mir Angst haben sollte, weiß ich nicht.«
    »Sie hat zweifelsohne ihre Gründe.«
    Antonia hatte recht, aber … »Schon klar. Es ist nur …«
    »Du wolltest von ihr in den Zirkel eingeführt werden.«
    Elizabeth nickte. »Ich weiß, ihr versteht das nicht so richtig, aber ich will nun mal andere Hexen kennenlernen. Meg Merchant und ihr Zirkel haben mich herzlich aufgenommen, nachdem sie darüber hinweg waren, dass Tom ein Vampir ist. Sie hat uns zu sich nach Hause eingeladen. Der Zirkel war zwar klein, aber nur mit ihrer Hilfe konnte ich Laran besiegen. Wir haben einfach zusammengeholfen, gestützt auf unseren Glauben. Ida hingegen war nur abweisend. Ich könnte versuchen, Kontakt zu Emily Reade aufzunehmen, die mir Dixie noch genannt hat, aber ich weiß nicht einmal, ob sie noch in Bringham wohnt. Ich muss mich mal umhören.«
    »Kann sein, dass sich der Zirkel in alle Winde zerstreut hat. Vielleicht musst du deine Fühler etwas weiter ausstrecken.«
    »Wenigstens sagst du mir nicht wie Tom, ich soll die Sache lieber gleich ganz vergessen.«
    »Ich bemühe mich um Aufgeschlossenheit. Außerdem reichen meine Anfänge weiter zurück als Toms. In meiner Kindheit waren die überkommenen Gebräuche noch lebendig, oft Seite an Seite mit dem neu aufgekommenen Christentum.«
    »Aber sagte nicht Gwyltha, alle Hexen wären gen Westen geflohen? Und du bist doch im Süden groß geworden, oder nicht?«
    »Die Druiden sind nach Westen gezogen, vor allem nach Wales, und haben ihre Zauberkünste mitgenommen, aber bestimmte alte Bräuche überlebten, und fahrende Druiden und Zauberer bewahrten sie vor dem Aussterben. Letztendlich wurden auch die vertrieben, aber Gwyltha gehörte zu einem kleinen Häuflein Standhafter – sie war Teil einer Gesandtschaft im Auftrag von König Aramaugh, die eine Vereinbarung aushandeln sollte, wie man die Sachsen bekämpfen könnte.«
    Mit Tom und seinen Leuten an ihrer Seite hatte sie mehr über Geschichte erfahren, als in den zwölf Jahren gesetzlicher Schulpflicht, vier College-Jahren und noch ein paar Jahren auf der Uni zusammen. »War sie schon immer so gebieterisch?«
    Antonia nickte. »Schon, ja, aber das hatte sich so ergeben: Sie war

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