Unsterbliches Verlangen
sie nur zu dem Zweck gekauft.«
»Geniales Maschinchen«, sagte Tom, während er das Gerät anschaltete. »Sollten wir uns vielleicht auch zulegen« – er sah sie von der Seite an – »wenn du nach Hause kommst.«
»Den Bedarf dafür hast doch du und nicht ich.«
»Und was ist mit diesen ganzen Steakknochen und den Geflügelkarkassen, die einfach in der Tonne landen?«
Wo er recht hatte, hatte er recht. »Nächstes Wochenende. Wir gucken mal bei Selfridges.«
»Wenn nicht gleich der nächste Zwischenfall uns beide hier unten festhält.«
»Ich glaube, es reicht jetzt erst einmal. Wir hatten genügend Aufregung. Was Stella da passiert ist, war der Wahnsinn.« Eine schaurig-schreckliche Angelegenheit, aber nun war sie aus der Welt.
»Ich hoffe, du behältst recht.« Er kam dicht heran. »Ich mach mir Sorgen um dich, Lizzie. Dieses Dorf …«
Sie küsste ihn. »… ist harmlos. Wer sollte zwei Vampiren und einem Ghul schon was anhaben können. Wir führen das Haus einer guten Verwendung zu und reinigen es von jeglicher negativer Energie.«
»Ich hoffe, du behältst recht.« Er führte ihre Hand an seine Lippen. »Wo ist denn dein Ring?«
Sie nahm ihn aus ihrer Tasche und zog ihn über. »Du weißt doch, warum ich ihn abgenommen habe.«
»Klar. Aber jetzt behältst du ihn an?«
Was, zum Teufel, dachte er sich eigentlich? Und warum war er so gereizt? Oder war sie es, die überempfindlich reagierte? Sie ließ einen langen Seufzer ertönen. »Du hast alles gehört, Tom. Hab ich mir das nur eingebildet oder teilst du meinen Eindruck, dass sie doch ein bisschen seltsam waren?«
»Du darfst nicht vergessen, Liebes, du hast es mit alten, verwirrten Weibern zu tun.«
»Emily ist nicht so alt. Fünfundvierzig vielleicht, höchstens fünfzig.«
»Und nur darauf bedacht, wie sie ihre Macht missbrauchen und ihre bösen Machenschaften durchsetzen kann. Darling«, – er zog sie eng zu sich heran – »komm mir nicht mit dem Vorsatz ›füge niemandem Schaden zu‹. Ich weiß, dass du danach lebst, und Adela auch. Aber nicht diese Bande. Wenn Caughleigh sie auf die schiefe Bahn gebracht hat, dann weil sie ihm freiwillig gefolgt sind.« Er küsste sie aufs Haar. »Weißt du, was ich glaube?«, fragte er, als sie zu ihm hinaufsah. »Wenn du gesagt hättest, du hast die Kladden mit den Rezepten und die Kräutersammlung oben im Haus, hätten sie dich mit Kusshand umworben. Aber so kamen sie zu dem Schluss, dass du ihnen nichts bieten kannst, was ihnen irgendwie nützt. Halt dich fern von ihnen.«
Alles, was er sagte, bestätigte nur ihre eigenen Eindrücke, aber … »Ich hab mich so gefreut, Gleichgesinnte kennenzulernen.«
»Kommt alles noch. Du hast ja auch Meg kennengelernt, oder nicht?«
»Meg ist in Devon.«
»Warum rufst du sie nicht an? Vielleicht kennt sie jemanden. Du musst dich nicht auf Bringham beschränken. Mit deinem Auto bist du doch mobil.«
Die Göttin segne ihn! Elizabeth wusste, welches Maß an Überwindung ihn das kostete. »Ich wusste, es gibt einen Grund, warum ich dich liebe, Tom.«
»Ich werde dir noch viele Gründe geben, Lizzie, meine Liebe.« Von ihr aus gerne.
»Das war reine Zeitverschwendung«, sagte Emily, als sie ihren Honda über die Seitengasse auf die Hauptstraße steuerte.
»Nicht ganz«, erwiderte Ida. »Wir wissen nun, dass sie es ernst mit ihrem Glauben meint, obwohl sie Amerikanerin ist, und wir haben die Bestätigung, dass alles Material vollständig vernichtet wurde.«
»Vorausgesetzt, sie sagt die Wahrheit.«
»Warum sollte sie lügen? Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass alles beseitigt wurde. Immerhin ist nichts ans Licht gekommen. Dixie ist weg, warum sollte diese junge Frau sich um Ereignisse kümmern, die Jahre zurückliegen? Hör einfach auf, dir Sorgen zu machen. Die alten Vetteln sind tot, und wir sind aus dem Schneider. Das ganze Dorf kann von Glück sagen, dass ihre Unterlagen vernichtet wurden.«
»Davon spreche ich nicht!«, blaffte Emily. »Dixie hat uns in dieser Angelegenheit allen einen Gefallen getan, aber was ist mit dem Rest? Es muss Aufzeichnungen gegeben haben, Notizen, Rezeptbücher. Kein Mensch kann das alles im Kopf behalten. Stell dir vor, was wir alles anstellen könnten, wenn wir über ihr Kräuterwissen verfügen könnten?«
»Kann sein, aber wir haben keinen Zugang dazu und das wird sich auch nicht ändern.« Konnte Emily denn nicht den Tatsachen ins Auge sehen?
»Mildred wird nicht sonderlich erfreut darüber sein.«
»Dann hätte
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