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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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weiter auseinandergezogen liefen. Er hatte eine großartige Gelegenheit gesehen, den verhaßten Thlayli und Blackavar zusammen mit ihrem einzigen Gefährten – der lahm zu sein schien – angreifen, vielleicht töten und das Weibchen zum Rat zurückbringen zu können. Das hätte er bestimmt geschafft; und er hatte beschlossen, sich ihnen entgegenzustellen, statt ihnen einen Hinterhalt zu legen, in der Hoffnung, daß die Rammler ohne Kampf kapitulieren würden. Jetzt aber, als immer mehr Kaninchen einzeln und zu zweit auftauchten, merkte er, daß er einen Fehler gemacht hatte.
    »Ich habe noch viele Kaninchen bei mir«, sagte er. »Die Weibchen müssen hierbleiben. Die anderen können gehen. Sonst werden wir euch töten.«
    »Na schön«, sagte Hazel. »Bring deine ganze Patrouille ins Freie, und wir werden tun, was du sagst.«
    Inzwischen kam eine beträchtliche Anzahl Kaninchen den Hang herauf. Campion und seine Patrouille sahen sie schweigend an, bewegten sich aber nicht von der Stelle.
    »Ihr bleibt am besten, wo ihr seid«, sagte Hazel schließlich. »Wenn ihr versucht, euch mit uns anzulegen, wird es böse für euch ausgehen. Silver und Blackberry, nehmt die Weibchen und lauft weiter. Wir anderen kommen dann nach.«
    »Hazel-rah«, flüsterte Blackavar, »die Patrouille muß getötet werden – alle. Sie dürfen sich nicht beim General zurückmelden.«
    Der Gedanke war Hazel auch schon gekommen. Aber als er an den fürchterlichen Kampf und die vier in Stücke gerissenen Efrafas dachte – denn das würde es bedeuten –, konnte er es nicht über sich bringen. Wie Bigwig empfand er eine widerwillige Sympathie für Campion. Außerdem würde dies allerhand erfordern. Höchstwahrscheinlich würden einige seiner eigenen Kaninchen getötet, bestimmt aber verwundet werden. Sie würden die Honigwabe an jenem Abend nicht mehr erreichen und eine frische Blutspur hinterlassen, wohin auch immer sie gehen würden. Abgesehen von seiner Abneigung gegen diesen Gedanken, hatte die Sache Nachteile, die verhängnisvoll sein konnten.
    »Nein, wir lassen sie in Ruhe«, erwiderte er bestimmt.
    Blackavar war still, und sie beobachteten Campion, als das letzte Weibchen in den Büschen verschwand.
    »Jetzt«, sagte Hazel, »nimm deine Patrouille und geh denselben Weg, den du uns kommen sahst, zurück. Sprich nicht – geh los.«
    Campion und die Patrouille machten sich hügelab auf den Weg, und Hazel, der erleichtert war, daß er sie so einfach losgeworden war, eilte mit den anderen Silver nach.
    Sowie sie den Gürtel durchquert hatten, kamen sie ausgezeichnet vorwärts. Nach einer Ruhepause von eineinhalb Tagen waren die Weibchen in guter Form. Die Aussicht auf ein Ende der Wanderung noch an diesem Abend und der Gedanke, daß sie dem Fuchs und der Patrouille entkommen waren, verstärkte ihren Eifer und machte sie leicht ansprechbar. Der einzige Grund für eine Verzögerung war Blackavar, der unruhig schien und dauernd in der Nachhut herumlungerte. Schließlich ließ Hazel ihn am Spätnachmittag holen und befahl ihm, geradewegs auf dem Pfad, dem sie folgten, vorauszulaufen und nach dem langen Streifen eines Buchenabhanges in der Senkung auf der Morgenseite Ausschau zu halten. Blackavar war nicht lange fortgewesen, als er schon wieder angerannt kam.
    »Hazel-rah, ich bin ganz nahe bei dem Wald gewesen, von dem du gesprochen hast«, sagte er, »und da spielen zwei Kaninchen im Gras davor.«
    »Ich werde selbst nachsehen«, sagte Hazel. »Dandelion, kommst du auch mit?«
    Als sie rechts vom Pfad hügelabwärts rannten, erkannte Hazel den Buchenhang beinahe nicht wieder. Er bemerkte ein oder zwei gelbe Blätter und einen leisen Anflug von Bronze hier und da in den grünen Zweigen. Dann erblickte er Buckthorn und Strawberry, die über das Gras auf sie zurannten.
    »Hazel-rah!« rief Buckthorn. »Dandelion! Was ist los? Wo sind die anderen? Habt ihr Weibchen gekriegt? Sind alle gesund und munter?«
    »Sie werden gleich hier sein«, sagte Hazel. »Ja, wir haben eine Menge Weibchen, und alle, die wir mit hatten, sind wieder zurückgekommen. Das ist Blackavar aus Efrafa.«
    »Schön für ihn«, sagte Strawberry. »O Hazel-rah, wir haben jeden Abend, seit du fort bist, am Ende des Waldes Wache gehalten. Holly und Boxwood sind gesund – sie sind wieder im Gehege. Und was glaubst du? Clover bekommt einen Wurf. Das ist schön, nicht wahr?«
    »Großartig«, sagte Hazel. »Sie wird die erste sein. Mein Gott, was wir erlebt haben, kann ich euch

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