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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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Gras zu knabbern. Bigwig ging verdutzt weiter und fraß nun selbst in einiger Entfernung mit Hyzenthlay und Hazel.
    »Was hat er eigentlich?« fragte er nach einer kleinen Weile. »Ihr wart alle dabei, als er uns vor zwei Abenden warnte, daß es hier Füchse geben könnte. Ich habe ihn schlecht behandelt.«
    »Wenn in Efrafa«, sagte Hyzenthlay, »ein Kaninchen einen Rat gab, und der Rat wurde nicht befolgt, vergaß es ihn sofort und alle anderen auch. Blackavar akzeptierte, was Hazel entschied; und ob es sich später als richtig oder falsch herausstellte, war gleichgültig. Er hatte nie einen Rat gegeben.«
    »Nur zu wahr«, sagte Bigwig. »Efrafa! Von einem Hund geführte Ameisen! Aber wir sind jetzt nicht in Efrafa. Hat er wirklich vergessen, daß er uns warnte?«
    »Wahrscheinlich hat er es wirklich vergessen. Aber ob es nun so oder anders ist, du würdest ihn nie dazu bringen, zuzugeben, daß er dich warnte oder zuhörte, als du ihm sagtest, er habe recht gehabt. Er könnte das ebensowenig tun, wie hraka unter der Erde machen.«
    »Aber du bist auch eine Efrafa. Denkst du genauso?«
    »Ich bin ein Weibchen«, sagte Hyzenthlay.
    Am frühen Nachmittag näherten sie sich dem Gürtel, und Bigwig war der erste, der die Stelle erkannte, wo Dandelion die Geschichte vom Schwarzen Kaninchen von Inlé erzählt hatte.
    »Es war derselbe Fuchs, weißt du«, sagte er zu Hazel. »Das ist beinahe sicher. Ich hätte mir darüber klar sein sollen, wie wahrscheinlich es war, daß –«
    »Hör mal zu«, sagte Hazel, »du weißt sehr gut, was wir dir verdanken. Die Weibchen glauben alle, El-ahrairah habe dich geschickt, um sie aus Efrafa herauszuholen. Sie glauben, niemand anders hätte es gekonnt. Was heute morgen passierte, war ebenso meine Schuld wie deine. Aber ich habe nie angenommen, daß wir heimkehren würden, ohne einige Kaninchen einzubüßen. Tatsächlich haben wir zwei verloren, und das ist besser, als ich erwartet habe. Wir können noch heute Abend in der Honigwabe sein, wenn wir uns beeilen. Vergessen wir den homba jetzt, Bigwig – es läßt sich nicht mehr ändern –, und versuchen wir – hallo, wer ist das?«
    Sie kamen zu einem Dickicht von Wacholder und Heckenrosen, das mit Nesseln und Spuren von Zaunrüben durchsetzt war, an denen die Beeren zu reifen und rot zu werden begannen. Als sie anhielten, um Eingang ins Unterholz zu finden, erschienen vier große Kaninchen im hohen Gras und schauten auf sie herunter. Eines der Weibchen, das ein wenig hinter ihnen den Hang heraufkam, stampfte und machte kehrt, um davonzulaufen. Sie hörten, wie Blackavar sie scharf zurückhielt.
    »Nun, warum beantwortest du nicht seine Frage, Thlayli?« sagte eines der Kaninchen. »Wer bin ich?«
    Pause. Dann sprach Hazel.
    »Ich kann sehen, daß es Efrafas sind, weil sie gekennzeichnet sind«, sagte er. »Ist das Woundwort?«
    »Nein«, sagte Blackavar neben ihm. »Das ist Hauptmann Campion.«
    »Ach so«, sagte Hazel. »Nun, ich habe von dir gehört, Campion. Ich weiß nicht, ob du uns Schaden zufügen willst, aber es ist wohl besser, wenn du uns in Ruhe läßt. Soweit es uns betrifft, sind unsere Beziehungen mit Efrafa beendet.«
    »Das ist deine Ansicht«, erwiderte Campion, »aber du wirst merken, daß es nicht so ist. Dieses Weibchen hinter dir muß mit uns kommen, und alle anderen, die bei euch sind, ebenfalls.«
    Während er sprach, erschienen Silver und Acorn weiter unten am Hang, hinter ihnen Thethuthinnang. Nach einem Blick auf die Efrafas sagte Silver schnell etwas zu Thethuthinnang, die durch die große Klette zurückschlüpfte. Dann trat er neben Hazel.
    »Ich habe nach dem weißen Vogel geschickt, Hazel«, sagte er ruhig.
    Der Bluff verfehlte seine Wirkung nicht. Sie sahen Campion nervös nach oben blicken, und ein anderer aus der Patrouille warf einen schutzsuchenden Blick zu den Büschen hinüber.
    »Du redest dummes Zeug«, sagte Hazel zu Campion. »Wir sind sehr zahlreich, und wenn du nicht mehr Kaninchen hast, als ich sehen kann, sind wir euch überlegen.«
    Campion zögerte. In Wahrheit hatte er zum ersten Mal in seinem Leben unbesonnen gehandelt. Er hatte Hazel und Bigwig mit Blackavar und einem Weibchen hinter ihnen kommen sehen. In seinem Eifer, dem Rat etwas wirklich Lohnendes bei seiner Rückkehr vorweisen zu können, hatte er voreilig geschlossen, daß sie allein waren. Die Efrafas hielten sich im Freien ziemlich dicht beieinander, und es war ihm nicht der Gedanke gekommen, daß andere Kaninchen vielleicht

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