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Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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sein, ich hätte nicht gedacht, dass es hier so schön ist. Überlegt mal, wir könnten jeden Abend auf unserer eigenen Terrasse sitzen …«
    »Und ich hätte nicht gedacht, dass du auch nur den Gedanken in Erwägung ziehen könntest«, gab Sigrun zu. »Bei Elke war ich mir übrigens auch nicht so ganz sicher.« Sie wandte sich Elke zu, die sie fragend ansah. »Um ein Haar hättest du dich doch in ein neues Eheabenteuer gestürzt.«
    Die Neuigkeit überraschte Maria gewaltig. Elke hatte sich über ihre Beziehungen bisher am Telefon immer sehr zurückgehalten, was vermutlich auch daran lag, dass Maria immer sehr viel von sich erzählte. »Was war eigentlich los mit diesem …« Maria versuchte sich an den Namen des letzten Freundes von Elke zu erinnern.
    »Bruno«, stellte Elke mit unverkennbarem Schmachtblick klar. »Er hat ja so was von gut ausgesehen und war sehr nett. Ich war richtig verknallt … Wir haben uns super verstanden, ja, ich hab sogar darüber nachgedacht, ihn zu heiraten.«
    Maria verstand die Welt nicht mehr und warf ihr einen dementsprechend verwirrten Blick zu.
    Elke schien eine halbe Ewigkeit zu brauchen, um sich aus ihrer Verklärung zu lösen.
    »Aber dann ist wieder Schema F abgelaufen«, fuhr sie auf einmal ganz sachlich fort.
    »Was macht er denn beruflich?«, wollte Maria wissen.
    »Er ist Schuhverkäufer in der Frankfurter Innenstadt, und früher war er mal Leistungssportler. Das sieht man ihm heute noch an.«
    »Schade. Gutaussehende Männer in diesem Alter sind eine Rarität.« Sigruns Mund tat Wahrheit kund.
    Entweder waren sie verheiratet, nach Rosenkriegen mit ihren geschiedenen Partnern seelisch ausgemergelt oder verwitwet. Was Letzteres in Sachen Beziehungsinteresse bedeutete, davon konnte Maria ein Lied in vorderster Reihe des Chors der einsamen Frauen singen.
    Elke amüsierte sich über Sigruns Interesse. »Du kannst ihn gerne haben.«
    »Er wollte dein Geld?« Maria beschloss, nun doch etwas mehr über Elkes letzten Anlauf in Sachen Liebe zu erfahren.
    »Alle wollten bloß mein Geld.«
    »Einfach so?« Sigruns Neugierde war offenbar auch geweckt.
    »Er hat mich darauf angesprochen, ob wir im Ernstfall finanziell füreinander einstehen würden. Sprich, er wollte mein Geld.«
    »Hat er dich angepumpt?«, bohrte Maria nach.
    »Nein, das nicht, aber … Wenn du drei Ehen hinter dir hast, in denen es am Ende nur um Geld ging … Wahrscheinlich bin ich die einzige Frau auf der ganzen Welt, die ihren Ehemännern auch noch Unterhalt zahlen durfte.« Elke untermauerte ihre Worte mit einem kräftigen Schluck Wein.
    »Hat er dich nun um Geld gebeten oder nicht?« Maria regte es auf, wenn jemand eine einfache Frage nicht kurz und knapp beantwortete.
    Elke spielte für einen Moment mit ihrem Weinglas. »Nein, hat er nicht.«
    »Woher willst du dann wissen, dass er genauso ist wie deine Exmänner?«
    Elke wurde das Thema sichtlich unangenehm, und Maria nahm sich vor, nicht weiter nachzufragen.
    »Hak ihn doch einfach ab.« Sigrun sprach Maria aus der Seele. Männer sollten sowieso kein Thema mehr für sie sein, zumindest brauchte man sie nicht, um zu dritt an einem der schönsten Plätze der Welt glücklich zu sein.
    »Was glaubst du, weshalb ich hier bin«, erwiderte Elke resolut, was auf Maria aber nicht sonderlich überzeugend wirkte. Sie spürte, dass ihre Freundin immer noch unter der Trennung litt.
    »Männer! Ich hab es euch ja immer gesagt. Du kannst nicht mit ihnen leben, aber auch nicht ohne sie.« Solche Sprüche passten ganz und gar nicht zu Elke. So langsam machte Maria sich Sorgen.
    »Also, ich kann ganz gut ohne einen Mann leben«, gab sich Sigrun selbstbewusst.
    Höchste Zeit, das Thema zu wechseln.
    »Erzählt mir von dem Bungalow.«
    Elkes Miene hellte sich augenblicklich auf. Wie auf Knopfdruck zog sie aus ihrer Tasche ein ganzes Bündel mit Prospekten heraus.
    »Der Immobilienmarkt ist ganz schön abgegrast, jedenfalls was die schönen Objekte betrifft.«
    Schon hatte Maria einen Hochglanzprospekt vor sich liegen. »Die Anlage hat einfach alles, was man braucht. Einen eigenen Pool, einen Hausmeister. Man kann zu Fuß zum Einkaufen gehen … und natürlich diese traumhafte Lage.«
    Maria blätterte durch den beeindruckenden Prospekt. »Sind die Bungalows denn möbliert?«
    »Das ist in Spanien gar nicht so unüblich«, wusste Elke ganz sicher. »Die Anlage ist einfach toll.«
    »Phantastisch«, fügte Sigrun hinzu.
    Maria sah sich erneut in einem

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