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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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Seit Elgar wieder hier war, hatten die Kinder von diesem viele Arbeiten aufgetragen bekommen, die er dann auch, wie es seine Gepflogenheit war, entlohnte. Als Tankrond den Hafen erreichte, lagen die Schiffe noch alle vor Anker und die Stege waren auch angelegt. Darüber würde er jedoch nicht auf ein Schiff gelangen können. Die Seeleute würden ihn sicher nicht mehr an Bord lassen. Ganz zu schweigen davon, dass er ihnen auch keinen Grund nennen konnte, warum er auf eines der Schiffe wollte.
    Zuerst blieb er mit etwas Abstand zum Kai stehen und übersah die Lage. Er fand jedoch sofort, dass es aussichtslos war, direkt über den Kai sein Glück zu versuchen. Die Gefahr einer Entdeckung war einfach zu groß. Seine Cousins würden nun sicher zu Neithar aufbrechen, dachte er. Heute sollten sie in den Unterricht, sein Fehlen würde aber erst nach der zweiten Stunde dort auffallen, denn manchmal musste eines der Kinder noch Besorgungen für Nimara machen und kam dann etwas später zu Neithars Unterricht. Und dann war es auch nicht sicher, ob Neithar jemanden zurück zu Nimara und Turgos schicken würde, um nach ihm suchen zu lassen. Aber selbst wenn er dies täte, wäre er schon längst an Bord eines Schiffes mit Kurs auf Maladan. Dann gäbe es kein Zurück mehr. Er ging sogar davon aus, dass er an Bord entdeckt wurde. Aber wenn dies auf hoher See nach zwei oder drei Tagen passieren mochte, würde der Kapitän niemals die Umkehr befehlen. Sicher würde er ihn dann in Maladan auf ein Schiff setzen wollen, das zurück nach Schwarzenberg fuhr. Er würde bis dahin auf dem Schiff arbeiten müssen. Sein Plan war es jedoch, wenn die Schiffe einen Hafen anliefen und er sich sicher sein konnte, dass er in Maladan lag, einfach von Bord zu springen und das Weite zu suchen. Irgendwie würde er dann schon die Hauptstadt des Landes Tharvanäa erreichen. Er könnte sich schließlich unterwegs seinen Lebensunterhalt als Tagelöhner verdienen, sollte ihm das Geld ausgehen. Er wusste, dass sein Plan sehr blauäugig war, wie Nimara zu sagen pflegte. Doch ein besserer war ihm nicht eingefallen. Außerdem lag in seiner Einfachheit sicher sein Erfolg.
    Was Tankrond mehr beschäftigte, war jener Moment, in dem er Valralka wiedersehen würde. Wie schon vor ihrem zweiten Besuch war er von einer tiefen Unsicherheit ergriffen, was ihre Zuneigung ihm gegenüber betraf. Er hatte es sich zwar verboten, weiter darüber nachzudenken, doch immer noch hatte er Zweifel an seinem Tun. Er wollte ihr unbedingt beistehen. Sicher hatte sie noch keine neuen Freunde gefunden und war alleine unter lauter Erwachsenen, die ihr ständig Vorschriften machten. Er musste zu ihr und ihr helfen. Was er genau tun konnte, wusste er zwar nicht, doch er empfand es als Freundschaftsdienst, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um ihr dienlich zu sein. Weiter verbot er sich seit einigen Wochen zu denken. Er baute in seinen Gedanken ein Schutzgerüst um sich herum. Dass sie mehr als kindliche Zuneigung ihm gegenüber empfunden haben könnte, wollte er in seinen Gedanken nicht zulassen, auch wenn ihn selbst nichts mehr verlangte, als in ihrer Nähe zu sein. So schob er als Hauptgrund für seine Reise immer die Hilfe vor, die er ihr sein wollte. Dies machte das Leben für ihn erträglicher und ließ ihn die Zweifel um sein törichtes Handeln, die ihm manchmal kamen, vergessen. Er war sich durchaus bewusst, dass jeder andere Mensch in seiner Umgebung dies als solches verurteilen würde. Fenja vielleicht nicht so wie die anderen, aber auch sie würde ihm sicher davon abraten, das zu tun, was er vorhatte, und zu sehr auf die Gefahren hinweisen. Er wollte aber nichts Negatives zu seinem Vorhaben hören. Der Drang, etwas zu tun, war einfach zu stark. Er hatte sich entschlossen und nun würde er alles unternehmen, um seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Während sein Blick weiter auf den Schiffen lag, begannen die Seeleute einige der Leinen zu lösen, die die Schiffe am Kai hielten. Tankrond wusste, dass die Haupttaue am Bug und Heck der Schiffe erst kurz vor der Abfahrt losgemacht werden würden. Die dünneren dazwischen lösten die Männer jedoch schon. Vor den Kais waren ungefähr drei Schiffsbreiten entfernt große Baumstämme in den Grund des Hafens gerammt worden, deren Spitzen nur mannshoch aus dem Wasser ragten. Auch an diesen waren die Schiffe angeleint. Doch dienten sie dazu, die Schiffe etwas vom Kai wegzubugsieren, bevor sie Segel setzten. Die Seeleute stießen sie dann mit

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