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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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bei der Versorgung der sterbenden und schwer verletzten Männer und Frauen Lahrewans gegeben und sich dadurch die Hochachtung der Verbliebenen verdient.
    Der Vormann der Soldaten, dessen Rang in etwa dem eines Leutnants in der Armee Maladans entsprach, war ihnen auch sehr zugeneigt. Turgos sah es zwar nicht gerne, wie dieser Whenda ansah, doch er konnte es ihm auch nicht verdenken. Die Anyanar trug in der Hitze des Sommers meist nur die Hose ihrer Rüstung und diese betonte ihre Beine schon zur Genüge. Auf dem Leib hatte sie meist nur eines der schweren leinenen Hemden, die die Frauen in Lahrewan herstellten. Von diesen musste sie es als Geschenk erhalten haben. Dessen Ärmel endeten schon über den Ellenbogen und es war ihm etwas zu weit ausgeschnitten. Dass die Frauen in Lahrewan auch solche Hemden trugen, verbesserte nicht Turgos’ Ansicht über dieses Kleidungsstück. Auch wenn hier die Hose durchaus nicht unangebracht war, genau wie in Schwarzenberg, mochte er die Frauen doch lieber in Kleidern einhergehen sehen. Als er dies gegenüber Whenda einmal erwähnte, erntete er jedoch nur Spott. Seither machte sie sich darüber lustig und behauptete, dass er ein Sittenwächter sei. Dies missfiel ihm und er wünschte sich, besser den Mund gehalten zu haben. Als er sie nun den Weg vom Stadttor herauf auf sich zukommen sah, wusste er auch gleich wieder, dass aus seinen Worten nur die Eifersucht gesprochen hatte. Er wollte nicht, das Whenda von anderen Männern auch nur im Ansatz so gesehen wurde, wie er es einmal durfte. Und er hatte hier auch nur auf sie gewartet, um zu sehen, ob sie wieder mit dem Vormann scherzte. Turgos, der noch nie zuvor in seinem Leben das Gefühl der Eifersucht verspürt hatte, wunderte sich, wie tief dieses in ihn schnitt. Sicher, er hatte schon Dinge begehrt, die andere besaßen. Aber nie war es dabei um die Schönheit einer Frau gegangen. Whenda war zu ihm auch eher kühl, seit sie in Lahrewan waren. Sie war nicht abweisend, doch eben anders als zuvor. Wenn er zurückdachte, waren ihre glücklichen Tage der Zweisamkeit scheinbar vorüber. Denn nur, als sie noch alleine unterwegs gewesen waren, hatte er in ihr die Wärme ihm gegenüber gespürt, die nun verflogen schien. Hätte er sich doch nicht in Idumarn mit ihr gestritten. Immer wieder ging ihm dieses Gespräch durch den Kopf, nach dem sie sich von ihm getrennt hatte. Aber er konnte noch nicht einmal sagen, dass sie sich wirklich gestritten hatten. Nur die Erkenntnis hatte sich zwischen sie gestellt. Und diese stand noch immer mahnend bei ihnen, wenn sie alleine waren.
    Turgos hatte seine innere Stärke einfach überschätzt, wie er sich eingestehen musste. Er kam sich gegenüber Whenda mehr verzweifelt als stark vor. Er würde jedoch alles tun, um diese Blöße zu verdecken. Immer musste er daran denken, wie er sie kämpfen gesehen hatte. Da wurde ihm erst einen Tag später auf ihrem Marsch bewusst, dass er ihr auch darin unterlegen war. Er hatte geglaubt, ein starker, unbezwingbarer Krieger zu sein. Wie oft hatte er seit frühester Jugend den Schwertkampf geübt? Aber er musste sich eingestehen, dass er gegen Whenda im Schwertkampf niemals auch nur den Hauch einer Chance hätte. Sie war so schnell, dass er sicher schon tot w äre, bevor er auch nur den Schwertarm gegen sie erheben könnte. Und seine Niederlage würde dann nicht von ihrem Schwert, das selbst Stahl wie dünnes Papier schnitt, herrühren. Es läge einfach daran, dass sie besser war als er. Und würde er noch so viele Stunden den Schwertkampf üben, so konnte er nie ihre Gewandtheit erlangen. Er war ihr einfach nicht würdig, stellte er wie schon viele Male zuvor schmerzlich fest. Dies nagte an seinem Selbstvertrauen.
    Whenda war nun bei ihm angelangt. »Es gibt keine neuen Nachrichten«, verkündete sie ihm die Worte des Vormannes. Whenda dachte, dass Turgos sicher bald nach Hause aufbrechen wollte. Er hatte dies zwar noch nicht gesagt, aber dessen war sie sich sicher.
    »Wie soll es nun weitergehen?«, fragte er sie dann auch.
    Sie hatte gehofft, dass er einfach nichts sagen würde, so wie schon an vielen Tagen zuvor, wenn sie im Gespräch an dieser Stelle angelangten. Doch nun wollte er, dass eine Entscheidung getroffen werden sollte, dies sah sie ihm an. »Du solltest nach Hause zurückkehren«, riet sie ihm.
    Turgos schwieg. Sie hatte recht damit, denn es war nicht mehr abzusehen, dass die Bewohner Xenoriens den Kampf gegen die Thaine gewinnen konnten. Sie wussten nur,

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