Unter Brüdern (German Edition)
leisten zu können. Ein Cop der Gras anbaute, ein Cop der heimlich Filme zog, ein Cop der seinen Bruder ohne Führerschein Auto fahren ließ und auch selbst betrunken fuhr. Natürlich verdächtigte ihn niemand, den charmanten Kenny, der so vernünftig war und der mit einem lieben Lächeln sofort glaubwürdig erschien, egal was er getan hatte, egal was er erzählte, im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder, dem schwarzen Schaf der Familie, der nun „endlich im Knast ist und hast du schon gehört, er hat Kenny’s Kleine entführt und vergewaltigt und vorher Michael‘s Neffe angeschossen, der ihr helfen wollte zu entkommen!“
Megan waren die Gerüchte noch in Erinnerung als wäre es erst gestern gewesen, als sie diese Gespräche und Tuscheleien unfreiwillig mitangehört hatte.
Einmal war sie mitten in einem Restaurant aufgestanden, hatte sich an den Tisch hinter ihnen gestellt und Jake wütend verteidigt.
„Es war Michael ‘s Neffe, der mich vergewaltigen wollte, nicht Jake. Jake Daniels hat mich vor diesem Ekel gerettet und hat ihn nur aus Notwehr angeschossen! Wenn ihr schon über jemanden herzieht, dann fragt wenigstens vorher nach der Wahrheit!“ Damit hatte sie wütend das Restaurant verlassen und draußen auf Ken gewartet, der wortlos und seltsam gereizt mit ihr heimgefahren war. Den beiden Frauen aus dem Restaurant war nicht bewusst gewesen, dass Megan mit dem Rücken zu ihnen gesessen war, aber sie waren auch nicht wirklich peinlich berührt darüber.
D ie Leute in dieser Gegend kannten keine Scham wenn man sie zur Rede stellte, eher wurde man selbst noch als verrückt erklärt.
Ken wurde ein wenig schneller, sein Griff in ihrem Haar fester und sein Atem wurde zum Keuchen. Er kam nach wenigen Minuten, riss sich dabei zusammen, um nicht zu laut zu stöhnen, schließlich war seine ganze Familie hier.
Natürlich kam er in ihr, auch wenn er wusste wie wenig sie das leiden konnte. Nachts im Bett oder wenn sie nichts vorhatte an diesem Tag war es ihr egal, aber nicht wenn seine Eltern hier waren und sie anschließend das Gefühl hatte sein Sperma lief ihr an den Innenseiten der Oberschenkel hinunter.
Als er fertig war küsste er sie flüchtig in den Nacken und schloss seine Hose.
Sie drehte sich nicht zu ihm um, blieb einfach stehen und starrte weiter in die Nacht , während eine weitere Träne über ihre Wange rann.
„Ist das Essen jetzt warm?“ fragte er.
Megan atmete tief ein und aus, bevor sie sich zu ihm umdrehte. Er vermied ihren Blick, als sie sich die Feuchtigkeit zwischen den Beinen mit Küchenpapier trocknete und dann ihre Hände wusch.
Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer zurück, Megan trug die Auflaufform mit Lasagne an den Tisch, Ken kam mit zwei Flaschen Bier hinterher.
Patty stand diskutierend bei Dario auf der Terrasse, es war nicht schwer zu erraten worum es ging.
Jake lag immer noch auf der Couch , seine Gitarre in der Hand, und beobachtete die Szenerie seiner Eltern, scheinbar hatte seine Mutter für einen Moment aufgegeben auf ihn einzuschimpfen und regte sich nun vor seinem Vater über ihren Sohn auf.
Er nahm eine der Flaschen von Ken entgegen und stieß mit ihm an , bevor er ein paar weitere Akkorde zupfte. Die Musik in diesem Haus hatte Megan so vermisst, als er weg gewesen war. Wie sehr , das wurde ihr erst jetzt bewusst. Jake musterte Megan erneut von oben bis unten, dann begann er plötzlich zu grinsen.
„Unfassbar, wie kannst du sie praktisch vor meinen Augen vögeln, verdammt noch mal. Ich komme gerade aus dem Knast!“ lachte er laut auf, mit seiner tiefen Stimme und boxte Ken gegen die Schulter, der sich ebenfalls ein Grinsen nicht verkneifen konnte und es gar nicht erst versuchte abzustreiten.
Sah Jake ihr tatsächlich an, dass sie gerade Sex gehabt hatten? Sie fuhr sich durch die Haare und zog ihr Kleidchen erneut am Saum nach unten.
Megan spürte Jakes anzügliche Blicke auf sich, als sie sich nach vorne beugte um die Schüssel in die Mitte des Tisches zu stellen.
Das war neu für sie.
Klar, er kam gerade aus dem Knast, er hatte einiges nachzuholen, was das betraf und wie sie ihn kannte.
Es war bestimmt sehr einfach ihn nach einem Jahr Enthaltsamkeit anzutörnen.
Auch wenn wahrscheinlich jedes andere weibliche Lebewesen auf diesem Planeten diese Blicke als anstößig und erniedrigend empfunden hätte, ihr Herz klopfte wild. Wenigstens bemerkte er sie. Und wenigstens bemerkte er sie so .
Sie waren gerade mal eine Stunde am Tisch gesessen,
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