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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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nicht im Entferntesten geahnt, wie groß der Schmerz sein kann, und ich möchte so etwas nie wieder durchmachen müssen.«
    »Dieses Risiko musst du nun mal eingehen – wenn du wieder Liebe erfahren willst.«
    Claudie nickte. Sie wusste, dass Jalisa Recht hatte.
    »Es ist nicht leicht, Claudie. In der Liebe gibt es keine Garantie, aber wenn man sich Mühe gibt, kann sie das Schönste im Leben sein.«
    Claudie betrachtete ihr Spiegelbild, doch was sie sah, waren lauter Leute, die ihr dasselbe sagten wie Jalisa.
    »Es wird passieren«, hatte Kristen gemeint. »Eines Tages wirst du jemanden kennen lernen, und dann wird das Leben wieder wunderbar sein.«
    Jimmy hatte etwas Ähnliches behauptet, ebenso Angela aus dem Büro und natürlich Dr. Lynton.
    »So«, sagte Jalisa und holte Claudie auf den Boden der Tatsachen zurück. »Jetzt zeig mir mal, was du heute Abend anziehen willst.«
    Claudie stand auf, ging wieder an ihren Schrank und begutachtete ihre farbenfrohen Kleider. Es war ein milder Tag gewesen, aber sie musste damit rechnen, dass es abends kühler wurde. Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Was macht es schon, wenn ich ein bisschen friere?, dachte sie und griff nach ihrem neuen roten Kleid. Es war wirklich rot, eher ein Kristen-Rot als ein Claudie-Rot, und es war wunderschön.
    Sie hielt sich das Kleid an und drehte sich um, damit Jalisa es begutachten konnte.
    »Perfekt!«, rief Jalisa, klatschte in die Hände und drehte eine Pirouette.
    »Ist es auch nicht übertrieben?«
    »NEIN! Heute fängt für dich ein neues Leben an, und das musst du gebührend feiern!«
     
    Das Chez Veronique war ganz in der Nähe des Hotels, und obwohl es ziemlich voll war, bekamen sie noch einen Zweiertisch an einem Fenster mit Blick auf einen von Laternen erleuchteten Innenhof. Claudie war überwältigt. In so einem vornehmen Restaurant war sie noch nie gewesen. Abgesehen von dem Abend neulich, als man sie und Kristen wegen ihres unmöglichen Verhaltens aus dem Lokal geworfen hatte, war sie seit einer Ewigkeit nicht mehr essen gegangen.
    »Du bist hoffentlich nicht enttäuscht?«, fragte Simon, während er ihren Stuhl zurechtrückte.
    »Im Gegenteil. Ich bin hingerissen.«
    »Nein, ich meine, weil du nicht mit Kristen, sondern mit mir hier bist.«
    »Nein! « Claudie biss sich erschrocken auf die Lippe. Das hatte vielleicht ein bisschen zu enthusiastisch geklungen, und trotz allem, was Jalisa ihr gesagt hatte, wollte sie auf keinen Fall irgendetwas überstürzen.
    Simon nahm ihr gegenüber Platz. »Gut. Denn ich möchte, dass du das Wochenende genießt.«
    »Aber das tue ich doch. Das tun wir doch!«
    Simon lächelte verlegen und nahm sich die Speisekarte vor.
     
    Während des Essens, das vorzüglich war, sprachen sie wenig, dennoch konnte Claudie nicht widerstehen, hin und wieder einen Blick zu Simon hinüberzuwerfen. Ihr fiel auf, wie er beim Kauen nickte, wie um die Qualität des Essens wortlos zu beurteilen, und wie dunkel seine Augen im Schein der Lampen leuchteten. Sie beobachtete das Schattenspiel auf seinem Gesicht, das den Eindruck entstehen ließ, als hätte er sich nicht rasiert, und die Art, wie seine Finger sich um sein Weinglas legten, wenn er einen Schluck trank. Da Claudie aus Furcht, zu schnell müde zu werden, dankend abgelehnt hatte, als er ihr Wein einschenken wollte, musste er die Flasche alleine leeren. Es rührte sie, wie er sich für alles und jedes begeistern konnte. Trotzdem fühlte sie sich immer noch ein wenig gehemmt, ein lockeres Gespräch mit ihm zu führen. Dabei wollte sie so gern mit ihm reden, denn es gab etwas, das ihr seit ihrer Abreise in London auf der Seele lag.
    Sie wartete ängstlich auf den richtigen Augenblick, doch als sie gerade meinte, die passenden Worte gefunden zu haben, kam der Kellner, um Simon eine zweite Flasche Wein anzubieten, und Claudie verließ der Mut.
    Erst nachdem sie zu Ende gegessen hatten, nahm sie einen neuen Anlauf.
    »Simon«, begann sie und hatte sofort das Gefühl, alle Gäste im Restaurant würden aufhören zu essen und ihr zuhören. »Ich habe etwas ganz Blödes gemacht.«
    Simon beugte sich ein bisschen vor, die Brauen zusammengezogen. »Was denn?«
    »Ich hab Jimmy angerufen.«
    »Wann?«
    »Also, ich hatte es zumindest vor. Ich weiß auch nicht. Wahrscheinlich wollte ich ihm eine Standpauke halten. Er ist manchmal unglaublich dickfellig.« Claudie holte tief Luft. »Jedenfalls wollte ich ihm sagen, er solle gefälligst wieder auf den Teppich kommen, bis

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