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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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fest, daß Kensie bereits auf uns wartete.
    Ich sah erst Padma an, dann den bei uns stehenden Kensie, der einen Kopf größer als ich und zwei Köpfe größer als der Außenbürge war. Kensie erwiderte meinen Blick und sah ohne besonderen Gesichtsausdruck zu mir herab. Seine Augen waren nicht die seines Zwillingsbruders – doch aus irgendeinem Grund war ich in diesem Augenblick nicht in der Lage, seinem Blick standzuhalten.
    „Ich bin Berichterstatter“, sagte ich. „Und daher bin ich natürlich allem gegenüber aufgeschlossen.“
    Padma drehte sich um und setzte sich in Richtung auf das Hauptquartier in Bewegung. Kensie kam mit uns, und ich glaube, Janol und einige der anderen folgten uns ebenfalls, obwohl ich mich nicht umsah, um mich dessen zu vergewissern. Wir suchten das Innenbüro auf, wo ich mit Graeme zum erstenmal zusammengetroffen war – nur Kensie, Padma und ich. Auf Graemes Schreibtisch lag ein Aktendeckel. Er hob ihn auf, entnahm ihm eine Art Fotokopie und reichte sie mir als ich an ihn herantrat.
    Ich nahm sie entgegen. An der Echtheit bestand kein Zweifel.
    Es war eine Notiz vom Ältesten Strahlenden, dem ranghöchsten Ältesten der vereinten Regierung von Harmonie und Eintracht, gerichtet an den Kriegsherrn der Quäker im Haupt-Verteidigungszentrum auf Harmonie. Die Datierung lag zwei Monate zurück. Der Text stand auf einem Einzelmolekül-Blatt, und das bedeutete, daß kein Wort davon verändert oder verfälscht werden konnte, war es einmal niedergeschrieben.
     
    Sie werden in Gottes Nahmen über folgendes in Kenntnis gesetzt:
    Da es der Wille des Herrn zu sein scheint, daß unseren Brüdern auf Santa Maria kein Kriegsglück beschieden sei, wird hiermit angeordnet, daß ihnen hinfort kein Nachschub mehr entsandt wird, weder in Hinblick auf Personen noch auf Material. Denn wenn es der Wille unseres Herrn ist, daß wir siegen, so werden wir ganz gewiß ohne weiteren Aufwand gewinnen. Und wenn es Sein Wille ist, uns nicht siegen zu lassen, so käme es gewiß einer Gottlosigkeit gleich, die Substanz von Gottes Kirchen wegzuwerfen in einem Versuch, sich diesem Willen zu widersetzen.
    Es sei weiter befohlen, man möge unseren Brüdern auf Santa Maria das Wissen ersparen, daß keine weitere Unterstützung eintrifft, auf daß sie auch im Kampfe wie immer ihrem Glauben und Gottes Kirchen treu und unverzagt bleiben. Beachten Sie diese Anweisung, im Namen des Herrn:
     
    Auf Befehl dessen, der bekannt ist als der Strahlende
    Ältester Unter Den Auserwählten
     
    Ich sah von der Notiz auf. Graeme und Padma beobachteten mich beide.
    „Wie haben Sie das in die Hand bekommen?“ fragte ich. „Nein, das werden Sie mir natürlich nicht sagen.“ Meine Handflächen schwitzten plötzlich, und dadurch wurde das glatte Material des Blattes schlüpfrig zwischen meinen Fingern. Ich hielt es ganz fest und sprach rasch weiter, damit ihre Blicke weiterhin auf mich gerichtet waren. „Aber was ist damit? Wir wissen doch bereits darüber Bescheid; jeder weiß, daß der Strahlende seine Truppen hier aufgegeben hat. Dies ist nur der Beweis dafür. Warum also zeigen Sie mir diese Notiz?“
    „Ich dachte“, sagte Padma, „dieses Blatt könnte Ihnen einen kleinen Stoß geben. Einen, der vielleicht ausreicht, damit Sie die Sache aus einem anderen Blickwinkel sehen.“
    „Ich habe nicht gesagt, das sei unmöglich“, gab ich zurück. „Wissen Sie, ein Berichterstatter legt sich nie auf irgend etwas fest. Selbstverständlich“, ich wog meine Worte sorgfältig ab, „wenn ich mich damit befassen könnte …“
    „Ich hatte gehofft, daß Sie es mitnehmen“, sagte Padma.
    „Gehofft?“
    „Wenn Sie sich damit beschäftigen und wirklich begreifen, was der Strahlende hiermit meint, dann sehen Sie die Quäker vielleicht ganz anders. Dann ändern Sie vielleicht Ihre Meinung über sie.“
    „Das glaube ich nicht“, antwortete ich. „Aber …“
    „Ich bitte Sie um nichts weiter als das“, sagte Padma. „Nehmen Sie die Notiz mit.“
    Einen Augenblick lang rührte ich mich nicht; Padma sah mich an, und hinter ihm ragte Kensie auf. Dann zuckte ich mit den Achseln und schob die Notiz in meine Tasche.
    „Also gut“, sage ich. „Ich nehme sie mit in meine Unterkunft und denke darüber nach. Mein Bodenwagen muß hier irgendwo stehen, nicht wahr?“
    Und ich sah Kensie an.
    „Zehn Kilometer von hier“, sagte er. „Das ist weit, aber Sie kämen ohnehin nicht durch. Wir gehen für den Angriff in Stellung, und die Quäker

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