Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
Vom Netzwerk:
bereiten sich darauf vor, uns abzufangen.“
    „Nehmen Sie meinen Luftwagen“, bot Padma an. „Die Flagge der Botschaft wird Ihnen helfen.“
    „In Ordnung“, sagte ich.
    Wir verließen das Büro gemeinsam, um zum Luftwagen zu gehen. Im Außenbüro kam ich an Janol vorbei, und er gab meinen Blick ziemlich kühl zurück. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Wir schritten zum Fahrzeug, und ich stieg ein.
    „Sie können den Luftwagen zurückschicken, wenn Sie damit durch sind, wann immer das sein wird“, sagte Padma, als ich durch die Einstiegsluke in die Kanzel kletterte. „Es ist eine Leihgabe der Botschaft an Sie, Tam. Ich möchte ihn nicht verlieren.“
    „Nein“, sagte ich. „Das werden Sie auch nicht.“
    Ich schloß die Luke und berührte die Kontrollen.
    Es war ein Traum von einem Luftwagen. Ich stieg auf, so leicht und schwerelos wie ein Gedanke, und einen Augenblick später war ich zweitausend Meter hoch. Doch bevor ich in meine Tasche griff und die Notiz hervorholte, mußte ich mich zur Ruhe zwingen.
    Ich betrachte sie. Meine Hand, die sie festhielt, zitterte noch immer leicht.
    Hiermit besaß ich ihn endlich. Den Beweis für das, was Piers Leaf von der Erde aus in Erfahrung gebracht hatte und hinter dem ich von Anfang an hergewesen war. Und Padma selbst hatte darauf bestanden, daß ich ihn mitnahm.
    Es war der Hebel – die archimedische Brechstange –, mit dem ich nicht nur eine, sondern zwei Welten aus den Angeln heben würde.
    Und der die Quäker über den Rand des Abgrunds hinausschob, in dem der Untergang auf sie wartete.
     

27
     
    Sie erwarteten mich. Sie traten auf den Luftwagen zu, als ich mit ihm im Innenkarree des Quäkerlagers landete: vier Soldaten mit ihren schwarzen Suchgeschoß-Schleudern im Anschlag.
    Offenbar waren sie als einzige noch hier. Alle anderen Männer seiner zusammengeschmolzenen Streitmacht schien Jamethon zu einer neuen Kampfgruppe formiert und ins Feld geführt zu haben. Und ich kannte diese vier Soldaten: Es waren erfahrene und im Einsatz gehärtete Veteranen. Bei dem einen handelte es sich um den Gruppenführer, den ich an jenem ersten Abend im Büro angetroffen hatte, als ich nach meiner Rückkehr vom exotischen Lager eingetreten war, um Jamethon zu sprechen und ihn zu fragen, ob er jemals die Erschießung von Gefangenen befohlen hatte. Ein anderer war ein rund vierzig Jahre alter Soldat, der im niedrigsten Offiziersrang stand, dem eines Truppenführers, jetzt aber als Major fungierte – ähnlich wie Jamethon, der Kommandeur war, hier aber die Position eines Expeditionskorps-Truppenkommandeurs einnahm und damit im gleichen Rang wie Kensie Graeme stand. Die beiden anderen waren zwar Unteroffiziere, aber doch vom gleichen Typ. Und den kannte ich ganz genau: Ultrafanatiker.
    Und sie kannten mich.
    Wir verstanden uns.
    Ich stieg aus. „Ich muß den Kommandeur sprechen“, sagte ich rasch, bevor sie mir Fragen stellen konnten.
    „In welcher Angelegenheit?“ gab der Truppenführer zurück. „Dieser Luftwagen hat hier nichts zu suchen. Und Sie ebenfalls nicht.“
    „Ich muß den Kommandeur sofort sprechen“, sagte ich. „Ich wäre nicht mit einem Luftwagen hier, der die Flagge der exotischen Botschaft trägt, wenn es nicht wirklich dringend wäre.“
    Sie durften kein Risiko eingehen. Sie mußten damit rechnen, daß ich Jamethon tatsächlich etwas Wichtiges mitzuteilen hatte, und ich wußte das. Sie zögerten ein wenig, aber ich bestand weiterhin darauf, daß ich den Kommandeur sprechen mußte. Schließlich führte mich der Truppenführer wieder in das Außenbüro, in dem ich immer gewartet hatte, um zu Jamethon vorgelassen zu werden.
    Ich traf Jamethon allein in seinem Zimmer an.
    Er zog seinen Kampfanzug an, und ich erinnerte mich an Graeme, den ich zuvor dabei beobachtete hatte. Bei Graeme hatten sowohl Kampfanzug als auch die dazugehörigen Waffen wie Spielzeuge gewirkt. An Jamethons schlanker Statur sahen sie beinahe so aus, als seien sie zu schwer für ihn.
    „Mr. Olyn“, sagte er.
    Ich durchquerte den Raum, trat auf ihn zu und zog dabei die Notiz aus der Tasche. Er wandte sich mir halb zu, um mich anzusehen. Seine Finger knöpften die Kampfjacke zu, und sein Waffenharnisch klirrte leicht, als er sich umdrehte.
    „Sie treten gegen die Exoten an“, stellte ich fest.
    Er nickte. Ich hatte ihm noch nie so nahe gegenübergestanden. Vom anderen Ende des Zimmers aus hätte ich angenommen, daß sein Gesichtsausdruck so steinern und undurchdringlich wie

Weitere Kostenlose Bücher