Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
missgelaunten Gesichter und hielten noch mehr Abstand als gewöhnlich. Viele beschlossen, früher Schluss zu machen und gingen heim um sich zu verstecken, bis Falk und Fischer sich beruhigt hatten.
    „In letzter Zeit fällt es mir schwerer, die Dingen an mich heranzulassen“, sagte Fischer schließlich. „Wenn man jeden Tag sieht, wie sich die bedeutungslosen Übel Havens immer wieder wiederholen … das zermürbt. Auch die schärfste Klinge wird stumpf, wenn du sie oft genug gegen eine harte Fläche schlägst.“
    „Es gab eine Zeit, als es wichtig war, was wir taten“, sagte Falk bockig. „Also waren auch wir wichtig. Wir hatten einen Zweck, hatten Ideale. Wir haben die Welt verbessert.“
    „Das war vor langer Zeit“, sagte Fischer. „In einem anderen Land. Wir waren damals andere Menschen.“
    „Nein“, sagte Falk. „Das war gestern.“
    Dann blieben sie stehen, weil ein Ruf des Kommunikationsmagiers der Wache ihre Ohren füllte. Zuerst kam ein Schub angenehmer Flötenmusik, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Früher war es ein Gong gewesen, aber das hatte Falks Backenzähne so geschüttelt, dass er ein privates, aber sehr eindringliches Gespräch mit dem Kommunikationsmagier geführt hatte, und seither war es Flötenmusik. Eine Weile war Falk sehr beliebt bei den anderen Wächtern gewesen.
    „Alle Wächter bereitmachen für eine wichtige Nachricht“, sagte eine ruhige Stimme in ihren Hinterköpfen. Früher war sie direkt hinter ihren Augen erklungen, aber das hatte zu viele Leute nervös gemacht. „Alle Wächter bereitmachen für eine wichtige Nachricht.“
    „Verdammt“, sagte Fischer, als eine einfache, schmalzige Gitarrenmelodie ihre Köpfe füllte. „Warum müssen die immer so jämmerliche Musik spielen?“
    „Ich denke, da ist eine Fremdfirma am Werk“, sagte Falk. „Bestes Angebot und so. Sorgen musst du dir erst machen, wenn du anfängst, die Musik zu mögen.“
    „Alle Wächter sofort zu den Hauptdocks im Nordviertel“, durchbrach die Stimme des Zauberers abrupt die Gitarrenmusik. „Streikende Hafenarbeiter versammeln sich in großen Mengen. Möglichkeit für Ausschreitungen besteht. Alle Wächter zu den Docks, und bereiten Sie sich aufs Eingreifen vor. Keine Ausnahmen.“
    Die Kommunikation brach ab, und Falk und Fischer sahen einander an. „Ich dachte mir, dass die Dinge in den Docks früher oder später aus dem Ruder laufen würden“, sagte Fischer. „Viele wütende Leute da.“
    „Ich hasse Ausschreitungen“, sagte Falk. „Man weiß nie, was ein Mob tun wird, wenn er sich erst mal aufrafft. Leute in einem Mob tun Dinge, die sie allein nicht einmal zu träumen gewagt hätten. Sie könnten eventuell sogar vergessen, Angst vor uns zu haben.“
    „Niemand ist so dumm“, sagte Fischer.
    Sie änderten die Richtung und schlenderten ohne Eile zum Teufelsstreifen und den angrenzenden Docks.
    „Komisch, dass sie uns nicht schon vorher gerufen haben“, sagte Falk. „Ich meine, wir sind die Wächter, die am nächsten am Tatort sind.“
    „Aber die Docks sind nicht unser Revier“, sagte Fischer. „Wahrscheinlich haben die Wächter dort gedacht, sie würden damit fertig und haben dann schnell ihre Meinung geändert, als aus der Menge ein Mob wurde.“
    „Bei den Docks kann man immer gut essen“, überlegte Falk. „Vielleicht können wir was Leckeres zum Abendessen mitnehmen, wenn wir schon dort sind. Aber kein Krabbenfleisch, von der letzten Portion habe ich üblen Ausschlag bekommen.“
    „Ich erinnere mich“, sagte Fischer. „Zwei Grad erhöhte Temperatur, und du dachtest, du musst sterben.“
    „Auch keine Hummer. Sie wollen immer, dass man einen lebendigen aussucht, und dann fühle ich mich einfach zu schuldig, um ihn zu genießen. Außerdem wird mir von diesen langen, gebogenen Beinen und Antennen übel. Sehen viel zu sehr aus wie einige der Dämonen, die wir während der langen Nacht bekämpft haben.“
    „Dann bleiben noch Seeschnecken“, sagte Fischer und klang nur ein kleines Bisschen boshaft. „Diese langen, weißen Dinge, weißt du. Da ist immer viel Fleisch dran.“
    „Ich esse nichts, was aussieht, als wäre es grade aus dem Hintern eines Wals gekommen“, sagte Falk bestimmt.
    „Du willst nie etwas Neues ausprobieren. Aber zugegeben, es muss entweder ein mutiger oder ein verdammt hungriger Mann gewesen sein, der die erste Seeschnecke gegessen hat.“
    Sie betraten den Teufelsstreifen, das dunkle, zwielichtige Herz des Nordviertels, wo zermürbende

Weitere Kostenlose Bücher