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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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solltet es mal versuchen, statt andere Leute mit Eurem Verfolgungswahn anzustecken. Danke für Euren Rat, Oberster Kommandant. Kann ich jetzt gehen?“
    „Ja. Geht!“ Sir Vivian winkte ungestüm Richtung Tür. Chance verneigte sich kurz, ging und schloss die Tür fest hinter sich.
    „Nun“, dachte Sir Vivian. „Das ist ja gut gelaufen.“
    Er seufzte tief. Wie immer richtete er dann am meisten Schaden an, wenn er helfen wollte. Nun hatten seine strengen Worte ihm höchstwahrscheinlich den einzigen wirklichen Verbündeten entfremdet, den er am Hof hatte. Er sah hinunter auf das Buch, das er automatisch wieder zur Hand genommen hatte. Die wundervolle und phantastische Geschichte vom Roten Turm. Der eine wertvolle Augenblick in seinem Leben. Sir Vivian warf das Buch beiseite. Wie viele andere Männer auch hatte er den Fehler gemacht, seine Legende zu überdauern. Vielleicht war alles, was ihm jetzt noch blieb, das Schwert irgendeines Feindes zu finden und sich hinein zu werfen, um sein nutzloses Leben mit einem guten Tod wieder wettzumachen. Wie der Erste Ritter.
    Er saß allein in seinem Stuhl und hegte finstere Gedanken.
    Tief in ihm wirbelte und kochte die Magie, versprach ihm, alles in Ordnung zu bringen, wenn er sie nur freiließe.

    Falk und Fischer ließen sich zu Tee und Keksen mit dem Seneschall nieder. Seine Wohngemächer waren wunderbar verschwenderisch, alles war mit Kissen versehen und beinahe totgepolstert. Der Mann selbst war massiger und älter, als Fischer ihn in Erinnerung hatte, und von der Gicht verkrüppelt. Ein schwer bandagierter Fuß lag auf einem gepolsterten Schemel. Er war überraschend froh gewesen, Falk und Fischer zu treffen, und ließ seine mollige, rotwangige Ehefrau bald mit Teetassen und kleinen Leckereien auf verzierten Untertassen hin und her laufen.
    „In letzter Zeit komme ich nicht mehr viel herum“, sagte der Seneschall und kaute zufrieden auf einem Stück Sahnekuchen. „Meine Lehrlinge können sich um die meisten Dinge kümmern, und diese kleinen magischen Lichter, die der Magus für mich gemacht hat, bedeuten, dass ich meine Präsenz überallhin schicken kann, also bin ich frei, Zeit mit meiner Familie zu verbringen und diese Gicht zu verfluchen. Mein Heiler empfiehlt mit roten Wein und rotes Fleisch, aber ich kann nicht behaupten, dass ich eine Verbesserung bemerkt hätte.“
    „Abgesehen davon seht Ihr recht gesund aus“, sagte Fischer. „Ich habe gehört, Dämonen hätten Euch im Südflügel ziemlich übel zerrissen.“
    „Oh ja“, sagte der Seneschall. „Das haben sie. Die Bastarde haben eine ziemliche Schweinerei aus mir gemacht. Aber die Nachkommen des Erzmagiers sind schwer zu töten. Ihr wusstet, dass er mein Großvater war? Klar, das weiß jeder. Jedenfalls, mein Leben ist sehr viel leichter, seit ich zu delegieren gelernt habe. Früher war ich der einzige echte Spürer, den die Burg hatte, und habe meine ganzes Leben mit dem Versuch verbracht, überall gleichzeitig zu sein. Jetzt kann ich dank der Lichter des Magus tatsächlich überall gleichzeitig sein – und ich habe spät im Leben geheiratet. Drei Sprösslinge. Das hat sehr geholfen, mich zu beruhigen und mich dazu zu bringen, mich für andere Dinge als mich selbst zu interessieren.“ Er hielt inne und runzelte bekümmert die Stirn. „Alles lief gut. Dann hat jemand König Harald ermordet, und seitdem brummt dieser Ort nur so vor Intrigen.“
    „Mir fällt auf, dass Ihr die umgekehrte Kathedrale nicht erwähnt habt“, sagte Falk.
    „Ich gebe mir Mühe, das nicht zu tun“, knurrte der Seneschall mit ein bisschen von der alten Wut, an die sich Fischer so gut erinnerte. „Hasse den gottverdammten Ort. Unmögliches gottverdammtes Gebäude, direkt in der Mitte der Burg. Meine Magie bedeutet, dass ich weiß, wo jeder Teil des Schlosses sich gerade befindet, egal, wie sich die Dinge drehen oder bewegen. Aber nicht die umgekehrte Kathedrale. Ich kann sie nicht sehen. Sie ist wie eine Lücke in meinem Geist oder ein Jucken, das ich nicht erreichen kann. Ich habe nie versucht hineinzusehen. Gefällt mir nicht, in ihre Nähe zu kommen. Sie jagt mir eine Heidenangst ein, um schonungslos ehrlich zu sein, und ich bin nie ehrlich, außer ich werde dazu gezwungen.“
    „Nach dem, was ich gehört habe, hattet Ihr nie Angst vor irgendetwas“, sagte Fischer fast vorwurfsvoll. „Ihr habt den verlorenen Südflügel wiederentdeckt, als jeder andere zu viel Angst hatte, um auch nur viel darüber zu

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