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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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freudestrahlend. „Überwältigende Überzahl, eine unmögliche Situation und das Schicksal des Königreichs in unseren Händen. Ich liebe es!“
    „Verdammt, das hier ist Spielstunde für die Laien“, sagte Sir Robert. „Wir haben damals Dämonen bekämpft.“
    „Wenn wir hier fertig sind“, sagte Page, hielt inne, um einen Söldner zu durchstoßen, sein Schwert wieder zu befreien und einen anderen aufzuschneiden, „sollen wir dann den Magus umbringen? Nur aus Prinzip.“
    „In Ordnung“, sagte Sir Robert. „Ich mochte ihn noch nie.“
    Der Schamane stand neben dem Thron und machte nachdenklich eine böse Miene, als sich seine Kreatur mit grauenhafter Freude auf die Söldner stürzte. Die Kreatur kämpfte wie ein Tier, Klauen und Fangzähne trieften vor Blut, und ab und zu nutzte sie ihre unnatürliche Stärke, um einem Mann alle Glieder auszureißen. Schwerter und Äxte schnitten sie, aber sie schien sie nie zu spüren, und die Verletzungen bluteten nie lange. Der Schamane verfolgte die Gezeiten des Kampfes genau. Selbst jetzt zögerte er noch, die wahren Ausmaße seiner Macht zu offenbaren, aber als eine Handvoll Söldner auf den Thron zustürmte, seufzte der Schamane und rief die Kraft des Waldes zu sich. Er formte sie und schleuderte sie gegen seine Feinde, und die Söldner schrien durchdringend, als sie taumelnd stehenblieben und der Wald sich in ihnen bewegte. Borke fegte über ihre Haut, und dornige Äste brachen aus ihren Augen und Mündern und durch ihr Inneres. Bald gab es nur noch ein Dutzend kleiner Bäumchen, die vor dem Thron standen, locker im Holzboden verwurzelt. Dem Schamanen gefiel der Anblick nicht. Er hatte zu viele Männer sterben sehen. Er griff hinüber, um Felicity beruhigend den Arm zu tätscheln.
    „Keine Sorge, meine Liebe. Wir werden dafür sorgen, dass Ihr sicher seid. Solcher Abschaum ist Leuten wie uns nicht gewachsen.“
    „Bitte“, sagte Felicity. „Helft Stephen. Eure Magie ist anders. Könnt Ihr meinen Sohn nicht von Fallstrick zurückholen?“
    „Ich habe es versucht“, sagte der Schamane und runzelte die Stirn. „Fallstrick scheint gegen jede Art von magischem Angriff abgeschirmt zu sein. Ich bin wirklich nicht viel mehr als ein überschätzter Heckenzauber mit ein paar schmutzigen Tricks. Ihr braucht den Magus.“
    „Versucht, mit ihm zu reden“, sagte Felicity angeekelt. „Mit mir will er nicht sprechen.“
    „Wenn der Kampf vorüber ist und Ihr und Euer Thron sicher seid“, sagte der Schamane, „könnt Ihr sicher sein, dass ich ein paar sehr harte Worte mit ihm wechseln werde.“
    Im ganzen Saal ebbte der Kampf ab. Die Söldner hatten festgestellt, dass sie verloren und dass bereits furchtbar viele von ihnen tot waren. Der Herzog hatte ihnen einen einfachen, verhältnismäßig blutfreien Putsch versprochen, mit so gut wie keinen Risiken. Er hatte kein Wort darüber verloren, dass sie es mit Magie oder Helden aus Legenden würden aufnehmen müssen. Aber sie konnten es sich nicht leisten zu verlieren. Als Vaterlandsverräter würden man sie wahrscheinlich einfach alle hängen. Keiner von ihnen vertraute darauf, dass der Herzog sie beschützen würde. Also hielten sie sich an Fallstrick und den Plan, den sie vorher im Stillen arrangiert hatten, nur für den Fall. Weil Söldner ein grundsätzlich argwöhnisches und pragmatisches Völkchen waren. Fallstrick bekam den Wink mit und brachte den Kampf zum Stillstand, indem er das schlafende Kind über seinen Kopf hielt und rief: „Stopp! Jeder hört sofort auf zu kämpfen, oder der Kindkönig stirbt!“
    Alle hielten inne. Sie lösten sich einzeln oder in Pärchen auf, senkten die Waffen und traten voneinander zurück. Aller Augen ruhten jetzt auf dem Magier Fallstrick, der das Kind wieder senkte und in die Arme schloss. Fallstrick sah sich um und lächelte dann fies.
    „So ist es besser. Jetzt sind alle vernünftig. Ich halte die Trumpfkarte, und ich habe keine Angst, sie zu opfern. Ich will sehen, wie alle Verteidiger der Königin die Waffen ablegen, sich ergeben und vor mir knien. Oder ich werde den Jungen töten … Stückchen für Stückchen.“
    Felicity sah Alrik entsetzt an. „Du würdest den Mord an deinem eigenen Enkel zulassen?“
    „Nein“, sagte Alrik. „Das würde ich nicht. Fallstrick, gebt mir das Kind! Das war nie Teil meines Plans.“
    „Es war stets Teil meines Plans“, sagte Fallstrick. „Ich wusste, ich würde nicht auf Euch zählen können, wenn es darauf ankäme, stark zu sein.

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