Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Macht kommt, werde ich dafür gesorgt haben, dass seine Feinde tot sind.“
Alle Leute vor dem Thron, die sich Augenblicke zuvor noch gegenseitig an die Kehle gegangen waren, standen jetzt Schulter an Schulter dem Herzog gegenüber, vereint in einer gemeinsamen Sache gegen einen gemeinsamen Feind. Was auch immer ihre unterschiedlichen Grundsätze, Beweggründe oder Absichten waren, keiner von ihnen hatte vor, sich Sternenlicht zu unterwerfen. Alles andere konnte warten. Ein paar rasche Blicke untereinander waren alles, was es brauchte, um das zu bestätigen, aber Politiker, der er war, fühlte Sir Robert dennoch das Bedürfnis, es mit Worten auszudrücken.
„Dies ist unser Hof und unser Land, Herzog Alrik, und wir werden bis zum Tod kämpfen, um sie zu verteidigen.“
Von den anderen Verteidigern kam ein allgemeines zustimmendes Murmeln. Der Schamane trat vor, um den Herzog anzustarren. „Dies ist meine Heimat, und ich werde nicht zulassen, dass Ihr sie bedroht. Tretet zurück, Alrik, oder ich schwöre, ich werde dafür sorgen, dass Euer Kopf auf einer Stange steckt.“
Herzog Sternenlicht rümpfte nur die Nase. Er sah ohne Eile von einem entschlossenen Gesicht zum nächsten und endete beim Magus. „Nun, Hexer? Habt Ihr keine kühne Rede zu halten? Keine letzten Worte des Widerstands? Nein? Dachte ich mir. Ich habe nie geglaubt, was man sich über Euch erzählte. Aber schließlich kenne ich immer schon den Wert eines guten Bluffs. Ihr habt nichts Besonderes getan, seit Ihr den Riss geöffnet habt. Die Berichte meiner Spione waren in diesem Punkt sehr deutlich. Könnte es sein, dass Ihr Euch ausgebrannt habt, indem ihr so einen mächtigen Spruch anwandtet? Egal. Ich bin durch den Kerzenlicht-Talisman vor magischen Angriffen geschützt. Außerdem habe ich hier genügend Bewaffnete, um selbst Euch niederzuwerfen. Also.“ Der Herzog sah auf seine angriffsbereite Söldnerarmee, die auf sein Wort wartete. „Tötet sie alle bis auf meine irregeleitete Tochter Felicity.“
Die Söldner stürmten vor, Hunderte bewaffnete Männer, die Kriegsgesänge und Schlachtrufe schrien. Chance kam ihnen entgegen, die große Doppelaxt seines Vaters in den Händen. Er schwang die massive Klinge, als sei sie gewichtslos, und die ersten Söldner, die ihn erreichten, starben sofort und blieben blutig und zerschmettert liegen. Chance schwang die Axt mit beiden Händen, und die Klingen schnitten durch Fleisch und Knochen und Rüstung und töteten jeden Mann, der gegen ihn antrat. Das Geräusch von Stahl, der Fleisch abhackte, war der Klang reiner Metzelei, und das Blut strömte über den Boden. Die Augen und das breite Lächeln des Quästors waren jetzt sehr kalt, und für die, die sich noch daran erinnerten, sah er seinem verstorbenen Vater tatsächlich sehr ähnlich.
Aber er war nur ein Mann, und die Flut der Söldner wogte an ihm vorbei wie das Meer, das an einem sturen Felsen vorbeirauschte. Chappie blieb bei Tiffany. Sein Herz schrie danach, bei seinem Freund zu sein, aber er hatte geschworen, sie zu verteidigen. Tiffanys Vertrauen in ihre Magie hatten die beiläufigen Worte des Magus zerstört, aber als sie mit einer unmittelbaren Bedrohung für alles, was ihr lieb und teuer war, konfrontiert wurde, setzte sich ihre alte Akademieausbildung wieder durch, und sie zwang ihre Gedanken zur Ruhe. Sie griff tief nach innen, nach ihrer Magie, nach ihrer alten, vertrauten Kraft, und sie antwortete sofort. Nicht annähernd die kolossalen Kräfte, an deren Beherrschung sie sich gewöhnt hatte, aber trotzdem eine starke, mächtige Magie.
Tiffany schickte ihren Willen gegen die anstürmenden Söldner aus, und die nächsten schliefen ein und fielen zu Boden. Immer mehr fielen, als sie den Kreis ihres Einflusses betraten, und häuften sich vor ihr. Ein scharfer, stechender Schmerz kam in Tiffanys linker Schläfe auf, und aus einem Nasenloch rann ein dünner Blutfaden. Von ihrer unerwarteten Machtquelle abgeschnitten war sie jetzt nur noch eine Hexe, und die Mächte, die sie beherrschte, forderten einen hohen Preis von ihr. Es war einerlei. Sie hatte eine Aufgabe zu erledigen, und sie würde nicht für zu leicht befunden werden.
Eine Handvoll Söldner blieb außerhalb der Reichweite ihres Zaubers stehen und zog Wurfdolche. Chappie stürmte vorwärts, traf sie wie ein Rammbock, jagte die Soldaten auseinander und stieß sie zu Boden. Dann war er zwischen ihnen und riss ihnen mit seinen fürchterlichen Kiefern die Kehlen heraus. Er sah sich
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