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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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‚Grimm‘ war nicht gerade ein Luxuskreuzer, und die Mannschaft bestand aus Leuten, die nicht viel besser waren als Piraten, aber wir hatten keine große Wahl. Es gibt nicht viele Schiffe oder Mannschaften, die tapfer oder verrückt genug sind, die lange Reise an der Küste entlang zu wagen, an den Todeslanden vorbei.“
    „Wie sind sie?“, fragte Chance und beugte sich interessiert vor. „Die Todeslande, meine ich. Es gibt kaum echte Informationen über sie, nicht mal in den großen Bibliotheken von St. Judas.“
    „Wie sie sind?“, wiederholte Falk. „Die Hölle auf Erden. Vor Jahrhunderten oder zumindest vor so langer Zeit, dass niemand mehr genau sagen kann, wann, haben zwei Zauberer einen Zweikampf ausgetragen. Der letzte große Zusammenprall wilder Magie in der Welt der Menschen. Die Namen und die Motive der Zauberer sind uns verloren gegangen, aber ihr Kampf hat ein Gebiet von tausenden von Meilen zerstört und es schrecklich verändert zurückgelassen. Ganze Länder und ihre Bewohner wurden ausgelöscht, ihre Namen sind in der Geschichte und in den Legenden verloren gegangen. Selbst jetzt bedeutet es einen langsamen, schrecklichen Tod, die Todeslande zu betreten.
    Wir haben nur die Grenzen aus der Ferne gesehen, aber es war mehr als genug, um uns zum Zittern zu bringen. Das Land … es ist nie ruhig, niemals beständig. Gebirge erheben sich und fallen dann wieder, große Schluchten öffnen und schließen sich, und Fluten bewegen sich langsam über die unruhige Erde. Furchtbare Dinge leben dort, größer als Pferde, und sie heulen und schreien mit Stimmen, die lauter sind als Donner. Irgendwie gibt es immer noch Leben in den Todeslanden, aber es ist durch schreckliche unsichtbare Energien verändert und verwandelt. Es ist kein Leben, wie wir es kennen.“
    „Es gab auch Wesen im Meer“, sagte Fischer und runzelte die Stirn, als sie sich an Dinge erinnerte, die sie mit viel Mühe zu vergessen versucht hatte. „Es hatte für das Leben dort gereicht, im dunklen Wasser vor der Küste zu schwimmen, um auf radikale, unnatürliche Weise verändert zu werden. Die Mannschaft der ‚Grimm‘ mochte vielleicht früher einmal aus Piraten bestanden haben, aber wir hatten guten Grund, für ihre Fähigkeiten mit dem Schwert dankbar zu sein, als in der tiefsten Nacht Dinge an den Seiten des Schiffs herauf gekrochen kamen. Sie waren leichenblass, weil ihre Haut nie an die Sonne kam, und sie hatten keine Augen, weil sie sie in den dunklen Tiefen des Meeres nicht brauchten. Sie hatten Dorne auf dem Rücken und Mäuler voller gezackter Zähne. Sie bewegten sich so lautlos wie Gespenster und kämpften wie Dämonen, aber wenn sie starben, dann schrien sie wie Menschen.“
    „Es gab einen Kraken, der so groß war wie das halbe Schiff“, sagte Falk. „Rot wie eine Rose, mit langen, dornigen Tentakeln, die sich um den Vorderteil der ‚Grimm‘ gewickelt hatten und versuchten, sie nach unten zu ziehen. Einmal haben wir auch eine Schlange gesehen, riesengroß und majestätisch, dreimal so lang wie das Schiff. Sie schwamm über eine Stunde lang um uns herum und hat ihren großen, gefiederten Pferdekopf hoch in die Luft gehoben, um auf uns kleine Dinger herabzusehen. Sie leuchtete in allen Regenbogenfarben und sah uns mit Augen an, die jedes Geheimnis im Meer kannten …“
    „Die meisten Schiffe, die die lange Reise an der Küste hinunter antreten, erreichen nie ihr Ziel“, sagte Fischer. „Die Todeslande haben eine große Ausdehnung.“
    „Wie auch immer“, sagte Falk, „wir sind schließlich hier angekommen, in Haven, so gut wie abgebrannt und ohne einen Platz, wo wir sonst hätten hingehen können. Also haben wir uns umgeschaut und gedacht, wir könnten hier etwas Gutes tun oder zumindest etwas bewirken, also haben wir uns als Stadtwächter niedergelassen. Wir dachten, man braucht uns.“
    Fischer zog geräuschvoll die Nase hoch, hatte dem aber nichts hinzuzufügen.
    „Wie habt ihr uns gefunden?“, fragte Falk. „Ich dachte, wir hätten unsere Spuren gut verwischt.“
    „Es war schwer“, sagte Chance. „Nicht nur, weil ihr überhaupt nicht ausseht wie auf euren offiziellen Porträts. Als ich euch das erste Mal sah, im Teufelsstreifen, habe ich euch fast nicht erkannt.“
    „Einen Augenblick mal“, sagte Fischer. „Es gibt von uns offizielle Porträts? Wo denn?“
    „Im großen Saal der Waldburg“, sagte Chance. „Riesengroße Dinger, fast drei Meter hoch und gemalt von den angesagtesten

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