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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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mich hört ja niemand.“
    „Nicht jetzt, Chappie“, sagte Chance.
    „Seht ihr?“
    „Der Magus bewies seinen Vortrefflichkeit und seine Kraft, indem er den Riss öffnete“, sagte Chance. „Obwohl der Zauber ihn fast ein Jahr kostete. Dann war er der Liebling des Hofes. Offiziell hat der Magus Harald und seiner Blutlinie Gefolgschaft geschworen, aber inoffiziell hat er seine Tür niemandem verschlossen. Wenn man es sich leisten kann oder etwas oder jemanden hat, den er will, kann man auch den Magus ein Wunder für sich wirken lassen. Er hat nie offen gegen den König gearbeitet, aber niemand war je zu extrem oder zu unbeliebt, um beim Magus Gehör zu finden. Trotzdem hielt der Riss all seine Versprechen und noch mehr. Güteraustausch und andere Einflüsse haben das Waldkönigreich in den letzten zehn Jahren fast bis zur Unkenntlichkeit verändert.“
    „Wie ist der Magus?“, fragte Fischer stirnrunzelnd.
    „Gruselig“, sagte Chance.
    „Verdammt richtig“, stimmte der Hund zu. „Mein Fell stellt sich auf, wenn er in der Nähe ist. Habt ihr eine Vorstellung davon, wie weh das tut? Außerdem riecht er falsch.“
    „Lasst uns den Magus kurz verlassen“, sagte Falk. „Erzähl mir mehr über Harald. Was wurde aus ihm, nachdem wir gegangen waren und er König war?“
    „König Harald hat Prinzessin Felicity aus dem Hügelland geheiratet“, sagte Chance. „Wegen eines Vertrags, den Euer Vater, König John, vor langer Zeit unterschrieben hat, war er verpflichtet, eine von Herzog Alriks Töchtern zu heiraten, und da Prinzessin Julia nicht mehr … verfügbar war, hat er die Nächste in der Thronfolge geheiratet. Felicity. Es war eine glanzvolle Hochzeit. Jeder war da. Alles, was Rang und Namen hatte, aus dem Wald und aus dem Hügelland. M öglicherweise schien es auch nur so; das Schloss war jedenfalls monatelang gerammelt voll mit Freunden und Verwandten. Die Dienstboten mussten in den Ställen schlafen. König Viktor und Königin Catriona sind extra aus Rothirsch gekommen, nur um der Hochzeit ihren Segen zu geben. Das neue Königspaar wirkte recht glücklich, und jeder sagte, dass sie sehr gut zusammen aussahen. Trotzdem hat es Jahre gedauert, bis Königin Felicity ihr erstes Kind gebar, Prinz Stephen.“
    „Ich kann es nicht glauben“, sagte Fischer. „Ausgerechnet Felicity ist Königin des Waldlandes? Diese Idiotin? Es gibt keinen Gott, es gibt keine Gerechtigkeit …“
    „Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr beide euch nie gut verstanden habt?“, fragte Falk belustigt.
    „Ich habe schon Pilzinfektionen gehabt, die ich mehr geschätzt habe als sie. Felicity war und ist zweifellos noch immer ein Miststück erster Güte, ohne Prinzipien und mit noch weniger Skrupeln. Sie hat alles getan, was ich auch getan habe und noch viel mehr und ist niemals auch nur annähernd erwischt worden. Sie hat immer jemand anderen gefunden, auf den sie die Schuld und die Strafe abwälzen konnte. Manchmal mich. Sie hat mit allem geschlafen, was geatmet hat, und Verrat mit jedem geplant, der dumm genug war, ihr zu trauen, und hat in ihrem Leben noch keinen Tag gearbeitet. Ihr folgten immer ein paar Dienstboten, nur für den Fall, dass ihr etwas herunterfiel.“
    „Nun“, sagte Falk. „Wenigstens hatten sie und Harald einiges gemeinsam.“
    „Sie ist böse, fies und abstoßend! Sie ist genauso gut geeignet, Königin des Waldkönigreichs zu sein, wie einer der vier apokalyptischen Reiter! Vermutlich würden die auf Dauer sogar weniger Schaden anrichten!“
    „Ich nehme an, es war keine Liebesheirat“, sagte Falk und ignorierte Fischers schrille Stimme mit der Leichtigkeit jahrelanger Übung. „Wie verstanden sich Felicity und Harald?“
    „In der Öffentlichkeit waren sie immer ziemlich freundlich zueinander“, sagte Chance vorsichtig. „Falls es Liebhaber oder Affären gab, waren beide sehr diskret. Aber Dienstboten tratschen nun einmal, und einige Geschichten tauchten oft genug auf, um mehr als glaubwürdig zu werden. Offenbar stritten sie stundenlang, und dabei waren sie sich nicht zu schade, Dinge zu werfen. Manchmal waren es große, schwere Dinge mit Spitzen. Es war auch nicht unüblich für sie, tagelang nicht miteinander zu reden, außer bei offiziellen Zeremonien. Ich bin erstaunt, dass sie lange genug am selben Strang zogen, um einen Erben zu produzieren.“
    „Ich habe einen Neffen“, sagte Falk. „Was sagt man dazu?“
    „Er wird den Waldthron erben, wenn er erwachsen ist“, sagte Chance.

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