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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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streckten die Hände in die Luft. Einer von ihnen brach tatsächlich in Tränen aus.
    „Das ist unfair!“, sagte er laut. „Niemand hat mir gesagt, dass ich gegen Falk, Fischer und einen gottverdammten Wolf kämpfen muss!“
    „Genau“, sagte der Wächter neben ihm. „Dafür zahlen sie uns nicht genug. Zur Hölle, so viel Geld gibt es in ganz Haven nicht.“
    „Ich bin kein Wolf!“, blaffte Chappie und zeigte all seine Zähne. Die Wächter ließen erschrockene kleine Schreie hören und drängten sich dichter zusammen. Chappie drehte sich um und sah Chance böse an, der endlich zu ihnen aufgeholt hatte. „Sag ihnen, dass ich kein Wolf bin!“
    „Sie wären besser dran, wenn du einer wärst“, sagte Chance nur ein kleines Bisschen außer Atem. Die große Doppelaxt des verstorbenen Ersten Ritters war nicht dazu gemacht, mit ihr zu rennen. „Ich habe keine Gefangenen erwartet, Falk. Was willst du mit ihnen tun?“
    „Wir könnten sie an Chappie verfüttern“, sagte Falk und lächelte fies, während die Wächter fast alles versuchten, außer einander in die Taschen zu klettern. „Verdammt, ich habe keine Zeit für sowas. Husch, ihr alle, und lasst euch hier nicht wieder blicken, oder ich lasse euch von Fischer aufschlitzen.“
    Die Privatwächter gingen zögerlich an ihm vorbei, lächelten Fischer schwach an und schossen davon, sobald sie die Tür erreicht hatten. Chance sah sich in der verlassenen Eingangshalle um. Wenn Verstärkung aus dem Inneren des Gebäudes unterwegs gewesen wäre, wäre sie inzwischen hier gewesen, was nahelegte, dass es keine weiteren Wächter gab.
    „Wohin jetzt, Falk?“
    „Keine Ahnung“, sagte Falk. „Wir haben die DeWitts nur auf diesem gottverdammten Balkon gesehen. Aber es heißt, sie sind noch immer irgendwo hier. Also schätze ich, wir treten einfach Türen ein und terrorisieren ganz allgemein Leute, bis wir sie finden.“
    „Amateure“, knurrte Chappie. „Es dauerte Stunden, ein Gebäude von dieser Größe zu durchsuchen. Geht aus dem Weg und lasst mich ran. Ich werde nicht lange brauchen, um sie zu erschnüffeln.“ Er hob den langen Kopf und schnupperte demonstrativ in der Luft, dann hörte er plötzlich auf und runzelte die Stirn. „Das ist bizarr. Da ist etwas Neues im Gebäude. Es kommt hierher. Es riecht wie … Rauch mit Schwefel.“
    In diesem Augenblick kamen die dicken grauen Nebel in die Eingangshalle gewallt und umhüllten sie alle vier in einer Masse von dicken, gierigen Strängen, so dünn wie Spinnweben, aber so stark wie Stahl. Falk und Fischer schlugen danach, aber die grauen Stränge wichen ihren Waffen mit schlangenartiger Leichtigkeit aus und banden kurz darauf Falks und Fischers Arme an ihren Seiten fest. Chance erging es nicht besser, und Chappie wickelten die grauen Stränge in einen regelrechten Kokon ein, statt bei ihm ein Risiko einzugehen. Falk und Fischer kämpften gegen die sie einwickelnden Stränge an, bis sie sich jäh zusammenzogen und ihnen die Luft aus den Lungen pressten, und danach standen die beiden nur da und schwankten unsicher, während sie nach Luft rangen. Chance verschwendete seine Kraft nicht. Er flüsterte Chappie zu, sich nicht zu bewegen, stand dann still und wartete ab, bis sich eine Gelegenheit bot.
    Die wallenden Nebel teilten sich, und eine schlanke, dunkle Gestalt kam zum Vorschein. Falk gab ein angeekeltes Geräusch von sich. „Mistique! Traue niemals einer Hexerin.“
    „Wie zur Hölle hast du es vor uns hierher geschafft?“, fragte Fischer und runzelte mürrisch die Stirn. „Woher wusstest du, dass wir hier zuerst zuschlagen würden?“
    „Nun, um ehrlich zu sein, Schätzchen, ich bin eine Hexerin“, sagte Mistique ruhig. „Man erwartet von mir, derlei zu wissen. Versucht gar nicht erst zu kämpfen, die Nebel sind so stark, wie ich sie mir vorstelle, und ich glaube daran, dass sie unzerstörbar sind. Ich muss mich entschuldigen, es ist nicht so, als wollte ich hier sein, aber die Kommandanten haben gedroht, mich zu feuern, und im Moment brauche ich diesen Job, damit ich mich um die arme Mami und den armen Papi kümmern kann. Ich fürchte also, keiner von euch geht irgendwohin. Ihr bleibt sicher eingewickelt in meinen klugen kleinen Nebeln, bis ihr wieder zur Besinnung kommt. Oder bis die Kommandanten einen Weg finden, euch zu zwingen, das zu tun, was sie wollen. Darin sind sie wirklich sehr gut.“
    Die ganze Zeit, während die Hexerin redete, zerrte Falk heimlich an den Nebeln, aber sie gaben keinen

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