Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Drachen finden und töten. In Wahrheit sollte ich den Wink bemerken und einfach weiterlaufen ins Exil, und so eine mögliche Bedrohung für Haralds Thronanspruch aus dem Weg räumen. Nur war ich zu honorig oder zu dumm, um das zu erkennen. Also habe ich mich durch den Schlingforst und den Düsterwald geschlagen, den Drachenfels erklommen und meinen Drachen gefunden – und Prinzessin Julia. Ich habe mich mit beiden angefreundet und sie mit nach Hause gebracht.
Ich denke, ich kann sagen, es war absolut keiner glücklich darüber. Harald hat mich sogar zu einem angeblich freundschaftlichen Duell herausgefordert, damit er mich vor Publikum verprügeln und mich in meine Schranken verweisen konnte. Wie schon so oft. Aber während ich weg war, hatte ich einiges gelernt, und ich habe ihn direkt dort vor allen Leuten in Stücke gerissen. Das hat sich gut angefühlt, bis der Erste Ritter dasselbe mit mir getan hat. Das Einzige, was gefehlt hat, war, dass er seine Initialen in mich geschnitten hat, nur um mich an meinen Platz zu erinnern. Er hat es genossen, zu beweisen, dass er noch immer der Beste war. Du siehst so bestürzt aus, Chance.“
„Ich kann nicht glauben, dass er Euch nie respektiert hat, Hoh… Falk. Hat man dich immer so behandelt?“
„So gut wie“, entgegnete Falk.
„Sie haben sich ihm gegenüber ekelhaft benommen“, sagte Fischer. „Sie haben ihn nie geschätzt, obwohl er immer der Beste seiner Familie war.“
„Nun, du wirst sehen, dass sich seitdem vieles geändert hat“, sagte Chance. „Dein Andenken wird jetzt hochgehalten. Deins auch, Fischer.“
„Manches ändert sich nie“, sagte Falk. „Ich werde vermutlich immer noch Hintern versohlen und überall Ärger machen müssen, damit irgendetwas passiert. Ich freue mich darauf.“
„Ich mich auch“, sagte Fischer.
Sie lächelten einander an, als sie sich an glückliche Zeiten erinnerten, und Chance rutschte unbehaglich im Sattel hin und her. Dann und wann fragte er sich, ob er das Richtige tat, wenn er Falk und Fischer an einen Hof brachte, an dem es schon mehr als genug Ärger gab. Er entschied, es sei Zeit für einen weiteren Themenwechsel.
„Das Innere der Burg hat sich höchstwahrscheinlich nicht groß verändert. Zimmer und Räume bewegen sich immer noch hin und her und gehorchen ihrer eigenen unverständlichen Logik, und Wegbeschreibungen verändern sich immer noch, je nachdem, zu welcher Tageszeit man danach fragt. Obwohl ich sagen muss, dass die Räume, die der umgekehrten Kathedrale am nächsten sind, die Neigung haben, am häufigsten den Ort zu wechseln. M öglicherweise , weil sie Angst haben, länger in ihrer Nähe zu bleiben. Der Seneschall ist immer noch der Einzige, der immer weiß, wo alles ist. Er und sein Personal haben immer noch alles im Griff. Meist.“
„Wie geht es dem alten Spielverderber?“, fragte Fischer freundlich. „Er war immer ein mutiger alter Kerl. Er hat mich nie akzeptiert, aber das hat damals keiner. Ist er immer noch so eine gewaltige Nervensäge?“
„Er ist ein wenig nachsichtiger geworden. Seine späte Vermählung und die Kinder scheinen ihn ein wenig geerdet zu haben. Wenn man ihn an einem guten Tag erwischt.“
„Was denkt er über die umgekehrte Kathedrale?“, fragte Falk.
„Offiziell beobachtet er sie. Inoffiziell macht sie ihm Angst, genau wie jedem anderen auch. Sie ist der einzige Ort in der Burg, den er nie betreten hat, und er hat, nur damit das klar ist, mehrfach laut gesagt, keine zehn Pferde könnten ihn in dieses hässliche Gebäude bringen. Aber er ist immer noch der Erste, der aufhorcht, wenn die Gelehrten in den Bibliotheken eine neue Information oder eine Geschichte oder ein Gerücht über die Geschichte der umgekehrten Kathedrale finden.“
„Das klingt nicht nach dem Seneschall, den ich kenne“, sagte Fischer stirnrunzelnd. „Ich war da, als er eine Expedition anführte, die den fehlenden Südflügel wieder entdecken sollte. Ich habe nie gesehen, dass er Angst gehabt hätte, selbst als er einer Truppe Dämonen begegnete. Der Seneschall, den ich kenne, gab nie klein bei.“
„Die umgekehrte Kathedrale ist anders“, sagte Chance. „Früher stieg sie zum Himmel auf, nun stürzt sie in die Tiefen hinab.“
„Ich weiß“, sagte Fischer. „Na und? Ich war dabei, als der Seneschall auf seiner Suche nach dem Südflügel einen falsch herum stehenden Turm entdeckte. Es war verdammt bizarr, aber er war der Erste, der durch die Tür ging.“
„Du verstehst
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