Unter dem Eis (Military Action Thriller) (German Edition)
Kreuzfahrt-Aufenthalt im Südatlantik gefreut!“, meinte er.
Admiral Thompson wandte sich an den maulenden Italiener.
„Wenn Sie zurückkommen, dürfte immer noch Gelegenheit genug sein, um Pinguine und Schwertwale zu beobachten!“
Gomez sandte Russo einen spöttischen Blick zu.
„Selbst der Admiral hat schon gemerkt, dass Sie stets einen untrüglichen Blick für das Wesentliche haben!“, lästerte sie.
„Liegen irgendwelche neuen Erkenntnisse vor, was die Absturzursache Ihres Flugzeugs angeht?“, erkundigte sich Ridge.
Der Admiral schüttelte den Kopf. „Bis auf die Tatsache, dass wir die genaue Lage des Wracks gefunden haben nein. Eine Hubschrauberstaffel ist in das Gebiet unterwegs. Wir werden natürlich die Umstände genau untersuchen, aber es gibt bisher keinerlei Anhaltspunkte für eine Fremdeinwirkung.“
„Verstehe…“, murmelte Ridge.
„Die Flugbedingungen waren extrem. Da kann sowohl die Technik als auch der Mensch versagen.“
„Und was ist mit Boulanger und seinen Leuten?“
„Ich habe bereits Leute dort, die sich umsehen.“
„Sie haben noch keine Meldung erhalten?“, mischte sich Haller ein.
Es platzte einfach aus ihm heraus.
Ridge wandte den Kopf in Richtung des Deutschen. Sein Gesicht blieb unbewegt. Aber Haller kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass dieser Blick einer Missbilligung gleichkam.
„Das ist Lieutenant Haller von der Bundeswehr. Er ist mein Stellvertreter im Team“, sagte Ridge dann und stellte sich damit demonstrativ vor ihn.
Admiral Thompson musterte Haller einen kurzen Moment lang durchdringend. „Ich habe bislang keine Meldung erhalten, weil unser Ermittler-Team absolutes Funk-Verbot hat. Wir gehen davon aus, dass die andere Seite über leistungsfähige Antennen verfügt und uns abhört.
Funkbotschaften lassen sich zwar verschlüsseln, aber ich möchte nicht, dass unsere Gegner auch nur ahnen, dass da jemand ist.“
„Verstehe“, nickte Haller. „Ich finde nur, dass wir wissen sollten, was mit Boulanger und seinen Leuten geschehen ist, bevor wir uns X-Point nähern.“
Admiral Thompson nickte.
„Das werden Sie“, kündigte er an. „Sie werden dort eine Zwischenlandung einlegen. Captain Rick Sutarro leitet den Einsatz dort.“
*
Kurze Zeit später war die Ausrüstung der OFO-Kämpfer in einen Kampfhubschrauber vom Typ Seahawk umgeladen worden. Der Seahawk bot 55 Marines und ihrer Ausrüstung Platz und konnte notfalls sogar kleinere Geländefahrzeuge transportieren. Das Gepäck der zu Alpha Team der Omega Force One gehörenden Soldaten beschränkte sich hingegen auf ihre Rucksäcke.
Als der Seahawk wenig später abhob, machten es sich die Männer und Frauen des OFO-Teams im Laderaum bequem. Sie legten ihre Polaranzüge und ihre Kampfausrüstung an.
Pierre Laroche holte sein Speziallaptop hervor und klappte es auf.
„Die Temperaturen hier drin sind zwar nicht ganz so hoch wie hinter Großmutters Ofen, aber ich hoffe, dass wir keine Schwierigkeiten mit dem System bekommen!“, erläuterte der Franzose. Die anderen versammelten sich um ihn und kauerten sich dabei so hin, dass sie einigermaßen erkennen konnte, was auf dem Bildschirm abgebildet wurde.
Eine Karte der Antarktis erschien. Laroche zoomte an das Zielgebiet heran. Der verborgene See unter dem Eispanzer wurde in seinen Umrissen markiert. Umrisse, die sich inzwischen ins Gedächtnis der Männer und Frauen eingebrannt hatten.
„Das Gebiet, in dem wir landen werden, liegt etwa hundert Kilometer von der Position von X-Point entfernt“, erklärte Ridge. „Es ist zwar kein Zuckerschlecken, eine so lange Distanz zu Fuß durch diese Eiswüste zu marschieren, aber verglichen mit der Strecke, die Reinhold Messner zurücklegte ist es nur ein Katzensprung. Daran sollten Sie denken, wenn Sie Ihre Füße nicht mehr spüren und glauben, dass es unmöglich ist.“
„Nach diesen Nächten im Kühlhaus spüre ich sie jetzt schon nicht mehr“, kommentierte Mark Haller.
Ina Van Karres grinste.
Ridge hingegen quittierte diese Bemerkung mit einem tadelnden Blick.
Erstaunlicherweise meldete sich der sonst eher lakonische Miroslav Chrobak zu Wort. „Ich kenne diese Temperaturen von zu Hause und bin an kalte Winter gewöhnt!“
„Nur, dass wir hier Sommer haben“, belehrte Van Karres.
„Wir haben keine andere Wahl, als uns zu Fuß an die Station heranzupirschen.“, fuhr Laroche fort. „Andernfalls würde man uns sofort bemerken. Das Gebiet um X-Point herum ist eine glatte,
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