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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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Beleuchtung als schwach und für eine Disko völlig normal, doch auf Vampire wirkte sie schon fast grell. An der schwarzen Rückwand des Saals befand sich eine lange Bar aus Metall mit alkoholischen Getränken für die Menschen. Mehrere sehr attraktive Vampire schenkten dort als Barkeeper aus. Sämtliche Barhocker am Tresen waren besetzt, und mehrere Leute standen an, um sich ein Getränk zu holen.
    Der Saal war für einen Kellerraum unglaublich hoch. ln meinen Ohren dröhnte die Electronica-Musik, die, wie ich erleichtert feststellte, jeglichen Herzschlag übertönte. Am Geruch ließ sich allerdings nichts ändern. Auf der Tanzfläche drängten sich mindestens fünfhundert Menschen, die wild tanzten und allesamt nach Blut und Schweiß rochen. Jack drückte meine Hand, damit ich mich auf ihn konzentrierte, ehe die Blutgier mich überkam.
    Auf der Tanzfläche bewegten sich fantastisch aussehende Vampire und Menschen gleichermaßen. Die Türsteher wählten die Menschen so aus, dass nur attraktive Vertreter ihrer Art in die Disko gelangten. Bobby schien von den Vampiren genauso entzückt zu sein wie ich von den Menschen.
    »Wahrscheinlich ist sie in einem der Nebenzimmer«, sagte Milo. Obwohl er die Stimme nicht hob, konnte ich ihn über die Musik hinweg gut hören. Milo legte Bobby den Arm um die Taille und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Jack warf mir einen fragenden Blick zu, ob ich es schaffen würde, die Tanzfläche zu überqueren, auf der ich mit jeder Menge Menschen zusammenstoßen und ihren schnellen Puls spüren würde. Doch schließlich musste ich lernen, mich zu beherrschen. Ich schluckte, nickte und nahm seine Hand, ehe wir Milo folgten.
    Das Tanzen heizte die Leute an. Ich spürte ihre Wärme und Energie. Jack führte mich rasch durch das Gedränge und stieß die Tanzenden absichtlich grob zur Seite. Obwohl er nicht gerade Furcht einflößend war, machten sie uns Platz. Dennoch musste ich ständig darum kämpfen, meinen Durst zu unterdrücken. Ich hatte keine Ahnung, wie Milo es kurz nach seiner Verwandlung schaffte, sich dermaßen gut im Griff zu haben.
    Eine Tür führte in einen Nebenraum, in dem ein warmes gedämpftes rotes Licht herrschte. Milo wartete schon auf uns. Bobby stand dicht neben ihm und hatte den Kopf auf seine Schulter gelegt.
    Kurz bevor wir bei Milo waren, hörte ich ein unangenehm vertrautes Geräusch. Jack und Milo schienen es im Lärm der Disko nicht zu bemerken, doch ich erstarrte zu Eis. Der Klang war hoch und gleichzeitig dünn, wie von Helium verzerrt. Ich löste mich von Jack und suchte in der Menge nach einem grelllila Haarschopf.
    Bei unserem letzten Besuch im V war ich den Vampiren Lucian und Violet begegnet, die es von da an auf mich abgesehen hatten. Peter hatte Lucian zwar später im Kampf getötet, doch Violet war entkommen. Wie ihr Freund verkörperte sie das Klischee eines Vampirs. Das Haar hatte sie lila gefärbt, die Augen schwarz geschminkt und die Eckzähne künstlich zu auffallenden Vampirfängen vergrößern lassen.
    »Was ist?«, fragte Jack, als er merkte, dass ich die Tanzfläche absuchte.
    »Ich weiß nicht.« Ich schüttelte den Kopf. Ich war mir sicher gewesen, dass ich Violets auffälliges Lachen gehört hatte, doch ich konnte sie nirgends sehen.
    Ich wollte die Suche gerade aufgeben, als mir ein Mädchen an der Bar auffiel. Das blonde Haar fiel ihr über den Rücken und schimmerte im bläulichen Licht silbern. Sie warf den Kopf zurück und lachte über etwas, das der Betrunkene neben ihr gesagt hatte. Mich schauderte. Das war Violets Lachen.
    Als sie sich geistesabwesend umsah, fiel ihr Blick auf mich. Ein angstvolles Wiedererkennen stand in ihren Augen. Sie hatte den dicken schwarzen Eyeliner gegen ein zarteres Make-up eingetauscht, mit dem sie hübscher, jünger und unschuldiger wirkte. Als Vampir ging sie für neunzehn oder zwanzig durch, doch sie hatte etwas in den Augen, das vermuten ließ, dass sie bei ihrer Verwandlung viel jünger gewesen war.
    »Violet?«, sagte ich, doch sie sah sofort wieder weg und versteckte ihr Gesicht hinter ihrem langen Haar.
    »Kennst du sie?« Jack sah sie prüfend an. Er war ihr nur kurz begegnet, und da sie damals völlig anders ausgesehen hatte, erkannte er sie nicht.
    »Ich glaube, das ist Violet.« Ich ging auf sie zu, doch Jack legte mir die Hand auf den Arm.
    »Warte, warte. Du meinst das Mädchen, das dich verfolgt hat? Willst du etwa ...« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Was hast du vor?«
    »Ich weiß

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