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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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mich, Ezra folgend, auf den Weg durch die dunklen Gänge. Milo und Bobby bildeten die Nachhut. Milo stützte Bobby, der immer wieder betonte, das sei nicht nötig, obwohl er wirklich elend aussah.
    Als wir die Disko verließen, war die Gasse menschenleer. Ezra, der vorsorglich in der Nähe geparkt hatte, wies Milo und Bobby an, auf direktem Weg nach Hause zu fahren.
    Er legte Jane auf den Rücksitz seines Lexus. Ich stieg hinten ein, setzte mich neben sie und legte ihren Kopf auf meinen Schoß. Die Wunde an ihrem Hals heilte nur langsam und ihr Atem war schwach. Irgendwo tief drinnen war aber noch Leben.
    »Warum hat er dermaßen brutal zugebissen?«, fragte ich, mehr mich selbst als Ezra. Ich schob Jane das Haar aus dem Gesicht und musste gegen die Tränen kämpfen. »Wollte er sie umbringen?«
    »Wohl nicht«, sagte Ezra und sah mich durch den Rückspiegel an. »Er wollte mehr Blut, und weil nicht mehr viel kam ...« Ich betrachtete Jane schniefend. »Ist mit dir alles in Ordnung, Alice? Hat der Vampir dich verletzt?«
    »Nein, mir fehlt nichts.« Ich fasste mir an die Schulter, die jedoch schon wieder völlig geheilt war. »Und wie ist es mit dir?«
    »Nichts passiert.« Ezra war ja auch erst am Schluss des Kampfes zu uns gestoßen.
    »Warum hatte der Vampir solche Angst vor Olivia? Auf mich macht sie einen eher harmlosen Eindruck«, sagte ich. Allerdings hatte mir Olivia, obwohl sie ziemlich benebelt und völlig harmlos wirkte, schon zum zweiten Mal das Leben gerettet.
    »Na ja, zum einen ist es ihre Disko, und zum anderen war sie früher Vampirjägerin«, sagte Ezra. »Obwohl sie beides nicht an die große Glocke hängt.«
    »Wie war das?« Ich sah ihn ungläubig an. »Ihr gehört die Disko und sie ist Vampirjägerin? Aber sie ist doch selber ein Vampir! Das klingt ja total verrückt!«
    »Ein abtrünniger Vampir lässt sich nicht so einfach aus dem Verkehr ziehen. Da hilft weder ein Pfahl noch ein Maschinengewehr«, sagte Ezra. »Du bist ein Vampir und trotzdem kannst du dich nur schwer gegen einen wild gewordenen Vampir behaupten. Also haben nur Vampire eine Chance, andere Vampire im Zaum zu halten. Wir haben zwar kein Rechtssystem aber hin und wieder muss man gegen aggressive Vampire einschreiten. Das war früher Olivias Aufgabe. Sie hat sich allerdings schon vor Jahren aus dem Job zurückgezogen und die Disko gekauft.«
    »Warum werde ich nur das Gefühl nicht los, dass du dir das alles nur ausdenkst?«, fragte ich.
    »Weil man Olivia leicht unterschätzt. Das ist eine ihrer Stärken«, sagte Ezra schmunzelnd. »Sie ist einer der stärksten und ältesten Vampire, die ich kenne. Sie muss an die sechshundert Jahre alt sein.« Er sah mich im Rückspiegel an. »Und sie hat eine echte Schwäche für dich.«
    Ich hätte das wohl amüsant gefunden, wenn Jane nicht in diesem Moment ein röchelndes Geräusch von sich gegeben hätte. Es bestand noch Hoffnung für sie. Ezra erhöhte die Geschwindigkeit. Zu Hause angekommen, trug er sie ins Haus und rief nach Mae. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage war Ezras Erfahrung mit Bluttransfusionen gefragt.
    Sehr zu Peters Ärger wurde er von Ezra aus seinem Zimmer geworfen, damit er und Mae Jane dort einquartieren konnten. Ich wollte helfen, war aber zu aufgeregt, um mich nützlich zu machen, und ging daher nach unten. Milo kümmerte sich im großen Badezimmer schon um Bobbys Verletzungen. Unter dem Vorwand, ihm helfen zu wollen, leistete ich ihm Gesellschaft.
    Ich saß auf dem Badewannenrand und sah Milo zu. Bobby hatte ein paar kleinere Kratzer auf der Brust und an den Schultern sowie eine Bisswunde im Nacken. Sie war nicht besonders tief und dank der heilenden Kraft des Vampirspeichels schloss sie sich bereits. Dennoch war das die Wunde, die Milo am meisten Sorgen machte. Er spülte sie sorgfältig aus und säuberte Bobbys Nacken mit Desinfektionsmittel.
    Bobby zuckte immer wieder vor Schmerz zusammen. Er saß auf dem Waschtisch und hielt den Kopf über das Waschbecken gebeugt, während Milo gnadenlos über die geschwollene Bissstelle schrubbte und mit einem feuchten Lappen immer neues Desinfektionsmittel auftrug.
    »Aua! Das brennt!«
    »Ich muss es säubern«, sagte Milo mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Ich glaube nicht, dass es schmutzig ist«, widersprach Bobby, der das Gesicht verzogen hatte. »Du hast mich dauernd gebissen und danach nie etwas gereinigt.« Als Milo nichts sagte, zog Bobby ihm den Kopf weg. »Es ist sauber genug.«
    »Das finde ich nicht!« Milo

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