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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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wollte sich wieder an Bobbys Nacken zu schaffen machen, doch Bobby packte ihn am Handgelenk. Nun versuchte es Milo mit guten Worten. »Bitte. Ich will es nur noch ein bisschen reinigen.«
    »Milo! Nein! Es tut weh, und zwar erst, seit du daran herumrubbelst!«
    Bobby hielt Milos Handgelenk weiter fest.
    »Aber ich muss doch seinen Speichel herausbringen!« Milo schob Bobbys Hand beiseite, doch Bobby wich vor ihm zurück und presste den Rücken gegen den Spiegel, damit Milo nicht an seinen Hals herankam. »Bobby! Lass es mich einfach sauber machen!« Wenn mein Bruder noch aggressiver geworden wäre, wäre ich wohl eingeschritten. »Du riechst noch nach ihm. Das muss ich wegbekommen!«
    »Nein!«, rief Bobby. »Du musst dich schon damit abfinden! Ich bin von einem Vampir überfallen worden, und es geht mir, auch ohne dass du mich piesackst, schon dreckig genug!«
    »Na gut.« Milo seufzte und warf den Lappen ins Waschbecken. »Du hast recht. Es tut mir leid. Die Nacht war ziemlich schrecklich für dich. Ich kann froh sein, dass du am Leben bist und dass du es noch mit mir aushältst.« Er starrte ins Waschbecken.
    »Ich will immer mit dir zusammen sein«, sagte Bobby lächelnd und berührte sanft sein Gesicht.
    Milo hob den Kopf, und sie küssten sich ausgiebig genug, dass es mir peinlich wurde. Ich räusperte mich, und Milo löste sich von Bobby, mit hochrotem Kopf.
    »Tut mir leid.« Milo tupfte die Kratzer auf Bobbys Brust und Schultern ab, damit er große Pflaster draufkleben konnte.
    »Die Schrammen, sind die alle von Jonathans Fingernägeln?«, fragte ich und nickte zu Bobbys Brust hin.
    »Ich glaube schon«, sagte Bobby. Er sah zu, wie Milo einen besonders hässlichen Kratzer verarztete, der quer über das Schlüsselbein verlief. Er hoffte wohl innerlich, dass keine Narben oder Schäden an den Tätowierungen zurückblieben.
    Ich verzog die Nase. »Das ist seltsam. Seinen Gegner zu kratzen, kommt mir so mädchenhaft vor«, sagte ich. Natürlich hatte ich dasselbe mit Jonathan gemacht, aber ich war ja auch ein Mädchen und eine jämmerliche Kämpferin noch dazu.
    »Vielleicht, aber unsere Fingernägel sind ja auch mehr wie Krallen«, sagte Milo abwesend. »Warum sollten wir sie dann nicht als Waffen einsetzen?«
    Bei diesen Worten betrachtete ich mir meine Nägel genauer. Vor meiner Verwandlung hatte ich oft daran herumgekaut, eine Angewohnheit, die mittlerweile völlig verschwunden war. Ich fuhr mir mit einem Nagel über den Arm und zuckte zusammen. Die Nägel waren nicht nur länger als früher, sondern auch viel kräftiger. Das war mir noch gar nicht aufgefallen.
    Da Milo und Bobby, die sich leise miteinander unterhielten, immer zärtlicher miteinander wurden, blendete ich sie kurzerhand aus. Mich überraschte, dass Milo eifersüchtig war, obwohl Jonathan gar kein Blut getrunken hatte. Milo war eigentlich nie besonders besitzergreifend gewesen. Demnach hatte es wahrscheinlich nichts mit seiner Persönlichkeit zu tun, sondern war Teil unserer Vampirnatur. Ich hatte es eben nur noch nicht erlebt, weil niemand anders Jack gebissen hatte, seit wir zusammen waren.
    Oder zumindest nicht, soweit ich wusste. Ich hatte keine Ahnung, was er in diesem Moment trieb. Vielleicht biss er ja gerade jemanden oder ließ sich beißen. Alles war möglich. Ich wusste nicht einmal, ob und wann er zurückkehren würde.
    Nachdem Milo Bobbys Wunden gereinigt und sich das Make-up abgewaschen hatte, kehrten die beiden in sein Zimmer zurück, wo sie ihre Kostüme gegen normale Kleider einwechselten. Da Ezra und Mae noch in Peters Zimmer bei Jane waren, setzte ich mich unten auf die Treppe und wartete auf Neuigkeiten. Die Nacht zog sich endlos hin, doch schließlich hörte ich hinter mir auf der Treppe Ezras Schritte.
    »Wie geht es ihr?« Ich stand auf und lehnte mich vorsichtshalber an die Wand, um gegen schlechte Neuigkeiten gewappnet zu sein.
    »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen«, meinte Ezra kopfschüttelnd. »Sie macht das schon viel zu lange. Ihr Hals sah auch deshalb so schrecklich aus, weil sich unter der Wunde schon vernarbtes Gewebe befand. Das musste er jedes Mal durchbeißen, um an ihre Halsschlagader zu gelangen.«
    »Um Himmels willen!«, keuchte ich angewidert.
    »Aber die gute Nachricht ist, dass sie nicht so viel Blut verloren hat, wie ich zuerst dachte.« Er lächelte mich schwach an. »Ich habe ihr kein Blut gegeben, sondern nur eine stärkende Infusion.«
    »Und die hattest du im Haus vorrätig?«, fragte

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