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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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nicht dazu gebracht, Nacht für Nacht ins V zu gehen und sich Typen aufzureißen, doch ich hatte die Weichen gestellt. Hätte ich mich an entscheidenden Stellen anders verhalten, so hätte Jane nicht beim Tod angeklopft.
    Ich stand am Fußende ihres Bettes und beobachtete, wie sich Janes Brustkorb mit jedem Atemzug hob und senkte. Nach dem Ausatmen dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis sie wieder einatmete, und ihr Herz schlug quälend langsam. Jede Sekunde, die sie lebte, war ich mir gewiss, dass es ihre letzte sein könnte. Ich war so konzentriert, dass ich es gar nicht merkte, als Peter ins Zimmer kam.
    »Entschuldigung. Ich wollte nur ein paar Sachen holen«, sagte er und ging eilig in sein Badezimmer. Da Jane in seinem Zimmer einquartiert war, musste er sich mit dem Sofa zufrieden geben. Wenn er sich bettfertig machte, musste es schon sehr spät sein.
    »Am besten gehst du auch ein bisschen schlafen«, riet mir Mae. »Ich bleibe bei Jane und halte Wache. Sie hat ja nichts davon, wenn du den ganzen Tag aufbleibst.«
    »Gibst du mir Bescheid, wenn sich etwas verändert?« Ich biss mir auf die Lippen. Ich fürchtete, Jane würde das Atmen einstellen, sobald ich den Blick von ihr abwandte.
    »Ich bin ja nur auf der anderen Seite des Flurs«, sagte Mae lächelnd. »Außerdem geht es ihr gut, Liebes. Das spüre ich.«
    Widerstrebend verließ ich das Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Im Flur blieb ich stehen und horchte noch eine Minute. Da Janes Herz weiterschlug, kam ich zu dem Schluss, dass sie tatsächlich nicht so bald sterben würde.
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, der verdächtig wie ein Schluchzer klang, und schluckte die Tränen herunter. Als Peter aus seinem Zimmer kam, lief er fast in mich hinein, da ich noch direkt vor der Tür stand.
    »Oh, Alice, tut mir leid!« Peter legte seine Hand auf meinen Rücken, als müsse er mich festhalten.
    »Ist schon in Ordnung.« Ich schüttelte den Kopf und holte tief Luft.
    »Wirklich?« Er neigte den Kopf, um mir in die Augen zu sehen, doch ich drehte mich weg.
    »Ja, alles gut.« Ich zwang mich zu einem Lächeln und sah ihn durch einen Tränenschleier an. »Was soll schon sein? Ich habe es fast geschafft, dass meine beste Freundin und der Freund meines Bruders zu Tode gekommen sind. Abgesehen davon habe ich keine Ahnung, wo mein Freund abgeblieben ist, weil ich ihn aus dem Haus getrieben habe. Aber klar, alles in schönster Ordnung!« Ich wischte mir die Tränen weg, die mir über die Wangen liefen.
    »Was mit Jane passiert ist, war doch nicht deine Schuld«, sagte er ruhig.
    »Doch! Ich habe sie ja erst mit Vampiren zusammengebracht!« Ich fuchtelte mit den Armen. »Alles, was ich anfasse, geht kaputt! Ich meine, du hattest eine stabile Familie, und dann bin ich hier reinspaziert und habe sie auseinandergerissen! Erst habt ihr euch entzweit, du und Jack, und jetzt Mae und Ezra. Ich bringe euch nichts als Unglück!«
    Ich wartete darauf, dass Peter mich für theatralisch erklärte und mir auf seine herablassende Weise mitteilte, ich habe mit all dem nichts zu tun. Es war ja auch ziemlich egozentrisch von mir, anzunehmen, dass ich an allem Elend schuld war.
    Doch stattdessen sah er mich mit aufrichtigem Mitgefühl und voller Zuneigung an. Ich hatte noch nie so einen freundlichen Blick von ihm erhalten, und wenn er so sanft war, dann war er fast unerträglich attraktiv.
    Als er mich in seine Arme zog, wusste ich, dass ich mich dagegen wehren sollte, aber dafür hatte ich nicht mehr die Kraft. Er hielt mich fest und ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Ich wollte nur weinen und von jemandem festgehalten werden. Peters Arme waren wunderbar stark und ich fühlte mich sicher und geborgen.
    »Ehrlich, Alice, alles wird wieder gut«, murmelte er in mein Haar.
    »Ich wünschte, ich könnte das glauben«, flüsterte ich. Die Tränen versiegten langsam, während ich den Kopf gegen seine Brust presste und mich von seinem Herzschlag besänftigen ließ.
    »Peter!«, donnerte plötzlich Ezras Stimme so laut, als stünde er direkt neben uns und nicht irgendwo im Erdgeschoss.
    Als der Moment vorüber war, merkte ich erst, wie gefährlich es gewesen war, mich von Peter umarmen zu lassen, auch wenn es mir gutgetan hatte. Ich löste mich von ihm und starrte zu Boden. Peter drehte sich um und ging nach unten, um nachzusehen, was Ezra wollte. Ich kehrte in Jacks Zimmer zurück.
    Matilda lag auf Jacks Bett und sah aus wie ein Bündel Elend. Ich kuschelte mich

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