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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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mir, während ich noch am Boden lag, und gab mir einen Fußtritt. Bobby schrie mir zu, ich solle aufstehen. Wenn Jane nicht ohnmächtig gewesen wäre, hätte Milo sie wahrscheinlich Bobby anvertraut und mir geholfen.
    Da kam mir eine Idee. Als Jonathan sich zu Milo umdrehte, biss ich ihm, so stark ich konnte, in den Fuß und durchtrennte ihm die Achillessehne. Jonathan schrie vor Schmerz und fiel zu Boden. Der Schmerz würde bald nachlassen, doch die verletzte Sehne würde ihn noch eine Weile aufhalten.
    Als ich auf die Füße sprang, packte mich Jonathan, der noch am Boden lag, am Fußgelenk. Ich trat ihm mit aller Kraft auf die Hand, ehe er mich genauso beißen konnte, wie ich es mit ihm getan hatte. Er fauchte, ließ mich aber nicht los. Als er wie ein wildes Tier die Zähne fletschte, trat ich ihm hart ins Gesicht. In diesem Moment zog er an meinem Bein, sodass ich wieder am Boden lag.
    Sein Mund war von meinem Tritt voller Blut, und als er lachte, spritzte mir etwas davon ins Gesicht. Das Schlimmste daran war, dass das Blut immer noch nach Jane roch. Ich trat ihm erneut ins Gesicht und diesmal ließ er mich los. Ich rappelte mich auf.
    Milo hatte Jane gerade wieder auf dem Bett abgelegt, um mir im Kampf gegen Jonathan zu helfen. Jane war kaum mehr als Haut und Knochen. Ihre Kehle war aufgerissen, denn Jonathan hatte keinerlei Rücksicht auf sie genommen. Es war nicht die übliche Bisswunde, die sich schnell wieder schloss, sondern es sah aus, als sei ihr ein Kampfhund an die Gurgel gegangen.
    Ich schluckte, um mich nicht zu übergeben, und nahm Jane auf den Arm. Ich spürte keinen Puls, Kopf und Glieder baumelten schlaff herab. Milo starrte sie in dumpfem Entsetzen an. Sie war gerade noch so am Leben.
    Da nahm ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr und hörte Bobby keuchen. Als ich aufblickte, war es zu spät.
    Jonathan hatte sich Bobby geschnappt.

Kapitel 26
    Milo stürzte hinter ihm her in den dunklen Flur und schon waren sie verschwunden. Ich hätte Jane gern wieder abgelegt, doch damit hätte ich sie womöglich umgebracht. So stand ich da und hörte aus der Ferne ein Knurren, dumpfe Schläge und Bobbys Schreie.
    Schließlich kam ich zu dem Schluss, dass Jane es nicht wert war, meinen Bruder und Bobby sterben zu lassen. Ich legte sie aufs Bett.
    »Es tut mir leid, Jane.« Ich strich ihr das kurze Haar aus der Stirn. Sie fühlte sich eiskalt an.
    Als ich in den Flur kam, war Ezra gerade eingetroffen. Er stürzte sich in den Kampf, packte Jonathan an der Kehle und warf ihn gegen die Betonwand.
    Milos Kostüm hing in Fetzen. Keuchend stand er da und starrte Jonathan böse an. Jonathan setzte sich gegen Ezra zur Wehr, doch als Olivia auftauchte, stellte er den Kampf ein.
    »Es reicht«, dröhnte Ezra und ließ seine Kehle los. Jonathan leckte sich das Blut von den Lippen und strich sich die Kleidung glatt.
    »Ich will dich hier nicht mehr sehen«, sagte Olivia. Sie klang überraschend gebieterisch. »Ist das klar?«
    Jonathan sah schweigend zu Boden und hinkte dann durch den Flur davon. Seine Achillessehne war noch nicht geheilt. Ich verstand nicht, warum er auf Olivia hörte, hatte aber keine Zeit, darüber nachzudenken.
    »Geht es dir gut?« Milo ging neben Bobby auf die Knie.
    Bobby saß zusammengesunken an der Wand. Dem Geruch nach blutete er. Er nickte und schien gegen die Tränen anzukämpfen. Ansonsten fehlte ihm offenbar nichts.
    Ich wäre gern geblieben, aber ich musste Jane holen. Daher lief ich zurück ins Zimmer und nahm sie wieder hoch. Sie hing in meinen Armen wie eine Stoffpuppe. Unter dem winzigen knappen Kleidchen zeichneten sich die Rippen ab und ich konnte ihre Wirbelsäule spüren. Da sich die Wunde an ihrem Hals gerade schloss, musste noch Leben in ihr sein.
    »Das ist also deine Freundin.« Ezra sah sie mit grimmiger Miene an.
    »Ja. Kannst du mir helfen?« Ich hielt sie ihm hin und kam mir vor wie ein kleines Mädchen mit einem kaputten Spielzeug, das repariert werden musste.
    »Wir bringen sie zu uns nach Hause«, sagte Ezra. Vorsichtig nahm er sie mir ab. Ich war froh, dass er die Verantwortung übernahm, denn das gab mir die Hoffnung, dass alles gut werden würde.
    »Nimm den Hinterausgang«, schlug Olivia vor, als sie Jane sah. »Weißt du noch, wie ihr rauskommt?«
    »Ja, danke für deine Hilfe«, sagte Ezra.
    »Gern geschehen«, sagte Olivia. Sie lächelte mich an. »Und du, pass auf dich auf. Immer sauber bleiben.«
    »Ich gebe mir Mühe.« Ich nickte ihr zu. Dann machte ich

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