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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Fünfzigern ist Grant.«
    »Leon, wovon reden Sie? Wen haben Sie bezahlen müssen, um Bruckmans Adresse rauszukriegen?«
    »Hockeyspieler, Alex. In der Big Bear Arena. Sie haben mir doch erzählt, daß Sie dort Donnerstagabend gegen ihn Hockey gespielt haben, stimmt’s? Deshalb habe ich da angefangen. Erst habe ich’s im Büro versucht. Ich habe ihnen erzählt, daß ich Bruckman finden wollte und daß er in einem der Teams in der Donnerstagabend-Liga spielte. Das hat überhaupt nichts gebracht, also hab ich gedacht, ich hör mich mal unter den Spielern um, ob ich nicht so ’nen Hinweis kriege.«
    »Sie haben mit den Hockeyspielern rumgehangen?«
    »Ja, bin einfach in den Umkleideräumen rumgegangen. Hab Hallo gesagt, wie ist es denn so, hab mich ganz so benommen, als ob ich im nächsten Match spiele oder so.«
    »Leon, ohne Sie kränken zu wollen – Sie sehen nicht direkt wie ein Hockeyspieler aus.«
    »Ich hab gesagt, ich bin Torwart. Ins Tor stellen sie doch immer den, der nicht Schlittschuhlaufen kann, stimmt’s? Genau wie bei Baseball, wo sie den schlechtesten Spieler zum Catcher machen.«
    Ich zählte innerlich bis drei. »Okay, gut«, sagte ich schließlich. »Und irgendwann haben Sie dann zufällig jemanden gefunden, der Bruckman kannte?«
    »Irgendwann ja.« Wieder lugte er in die Küche. »Alex, Sie haben doch mal gesagt, daß dieser Bruckman eventuell in Drogengeschäfte involviert ist?«
    »Äußerst involviert.«
    »Nun ja, für die Spieler, mit denen ich gesprochen habe, war das bestimmt kein Geheimnis. Es hat nicht lange gedauert, da war mir klar, wie ich vorgehen mußte. Ich tat so, als ob ich ihn suchen würde, damit ich Drogen von ihm kaufen kann.«
    Ich versuchte mir Leon Prudell in einem Umkleideraum vorzustellen, wo er vorgibt, ein Hockeytorwart zu sein, der Koks abstauben will. Das Bild wollte nicht recht gelingen. »Und wie lange haben Sie gebraucht?« fragte ich.
    »Ich mußte mehrere Spiele abwarten. Vielleicht sieben oder acht. Ich traf auf viel … Zurückhaltung, mir seine Adresse zu verraten. Ich denke, sie hatten sich überlegt, wenn ich Drogen von ihm beziehe, weiß ich auch, wo er wohnt. Da kamen die Franklins ins Spiel. Sie können sehr überzeugend wirken.«
    »Leon«, sagte ich, »wie viele Franklins haben Sie denn so ausgegeben?«
    »Vier oder fünf«, antwortete er. »Zwei Jungs haben mir Quatsch erzählt. Ich bin hin, hab die Adressen überprüft und mußte wieder zurück. Aber einer hat schließlich damit rausgerückt. Ein schwer Abhängiger, der im Mitternachtsspiel mitmachte.«
    »So, da wären wir«, sagte Mrs.   Hudson, als sie aus der Küche zurückkam. Sie stellte ein Stück Apfelkuchen vor mich hin und dazu eine Tasse Kaffee. »Milch und Zucker sind da drüben bei Mr.   Prudell.«
    »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie nett ich das finde, Ma’am. Es ist doch richtig, daß ein gewisser Lonnie Bruckman in Ihrer Wohnung hinten gewohnt hat?«
    »Oh ja«, sagte sie und blickte auf ihre Hände, die sie im Schoß gefaltet hatte. »Wie ich schon zu Mr.   Prudell gesagt habe, fürchte ich, daß das keine gute Erfahrung war, vor allem nicht die letzten beiden Tage. Er wirkte ziemlich nett, als er die Wohnung mietete, aber dann kamen all diese Leute. Immer war da laute Musik, und dann diese Schneemobile, die er und seine Freunde immer fuhren. Ich habe diese Dinger schon immer gehaßt.«
    Eine Frau nach meinem Herzen. »Mrs.   Hudson, lassen Sie mich nur eben sagen, daß dies der beste Apfelkuchen ist, den ich je gegessen habe.« Es war eine perfekte Kreation aus Äpfeln, Zimt und einer krossen Kruste. Ich fühlte mich geradezu wieder als Mensch, wenn auch nur für einen Moment.
    »Oh, vielen Dank. Man muß einfach wissen, wie man die rechte Sorte Äpfel den Winter über lagert.«
    »Aber erzählen Sie doch weiter. Da kamen all diese Leute. Gab es eine bestimmte Frau, die bei ihm wohnte?«
    »Ja«, sagte sie, »die gab es. Ich habe ihren Namen nie erfahren. Ich habe sie auch nicht oft gesehen, aber wenn ich sie gesehen habe … Ich weiß nicht. Sie hatte etwas Besonderes. Sie wirkte immer so traurig und einsam auf mich. Auch wenn all diese Leute da waren.«
    »Die Polizei war Freitagnacht hier«, sagte Leon. »Und dann wieder am Samstagmorgen.«
    »Freitagnacht?« fragte ich. »Um wieviel Uhr?«
    »Ich habe die Polizei gegen zwei Uhr morgens angerufen«, sagte sie. »Ich hörte diesen Lärm da. Der hat die ganze Nachbarschaft geweckt. Sachen flogen gegen die Wände, Glas ist

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