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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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kam. Sie reichte Ivy ein Kissen und ließ ein zweites auf den Boden fallen, um sich selbst darauf zu setzen. Ivy ließ sich zur Seite kippen und schob sich das Kissen unter den Po, während Jaz sich neben ihr niederließ. »Sie war das erste Mädchen in der fünften Klasse, das einen BH trug. Mein Gott, wie habe ich sie beneidet.«
    »In meiner Schule war das Beth Johnson«, sagte Ivy. »Wir haben sie immer mit ihrem Spitznamen Busen-Beth aufgezogen. Jedenfalls die Mädchen. Ich glaube, die Jungen haben eher versucht, sie hinter die Büsche zu ziehen – oder was man in der fünften Klasse eben so macht.«
    »Hey, was ist denn hier los?« Sherry kam mit Ben aus dem Schlafzimmer und durchquerte die kleine Diele. »Faules Pack! Sind Ben und ich hier etwa die Einzigen, die arbeiten?« Sie blieb in der Tür zum Wohnzimmer stehen, stemmte die Hände in die Hüften und sah die versammelte Mannschaft streng an. »Trinkt ihr etwa Bier? Du lieber Gott, Leute, es ist noch nicht mal Mittag.« Doch dann zuckte sie die Achseln. »Ach, was soll’s – gebt mir auch eins. Immerhin schuften wir seit Tagesanbruch wie die Verrückten.«
    »Im Kühlschrank, in der Tür«, sagte Sam. »Bring für Ben auch eins mit, wenn du schon dabei bist.«
    »Für mich auch«, bat Jaz.
    »Sammy und Ben haben dein Bett aufgestellt, Ivy«, rief Sherry aus der Küche. »Ich habe es mit der Decke und der Bettwäsche, die ich in einer der Kisten gefunden habe, bezogen.« Die Bierflaschen in der Kühlschranktür schepperten, als sie die Tür zuschlug. »Ich konnte deine Steppdecke nicht finden.«
    »Danke, Sherry«, sagte Ivy und lächelte ihre Cousine von unten herauf an, als diese sich wieder zu ihnen gesellte. »Sie muss hier irgendwo sein, früher oder später wird sie beim Auspacken der Kisten schon auftauchen.«
    Sherry reichte ihrem Mann und Jaz jeweils eine Bierflasche, dann ließ sie sich auf Ivys dick gepolstertem Sessel nieder. »Allmählich sieht er ein bisschen schäbig aus, Schätzchen«, erklärte sie ihrer Cousine, während sie mit der Hand über den abgewetzten Bezug strich. »Ist mir vorher gar nicht so sehr aufgefallen.« Sie löste ihren Blick von dem fadenscheinigen Stoff und grinste Ivy an. »Das ist wohl das Gegengewicht zu dem funkelnagelneuen Sofa.«
    »Es sieht wirklich ziemlich armselig aus«, gab Ivy widerstrebend zu. »Aber eine Zeit lang wird er es noch tun müssen. Einen neuen gibt mein Kontostand momentan einfach nicht her.«
    »Davon hast du dich abhalten lassen?«, spottete Ben ungläubig. »Bist du sicher, dass du und Sherry wirklich miteinander verwandt seid?«
    Seine Frau bohrte ihm ihren großen Zeh in die Seite. »Sehr witzig, Ben. Ich lach mich tot.«
    »Ich muss das Darlehen für meine Ausbildung zurückzahlen, das wird schon mal gute fünf Jahre dauern«, erklärte Ivy an Ben gewandt. »Dazu kommen die Raten für das neue Auto – ganz zu schweigen von der höheren Versicherungsprämie, nachdem ich jetzt keine dreizehn Jahre alte Rostlaube mehr fahre.« Sie machte mit der Hand eine ausholende Geste. »Außerdem die Berufshaftpflichtversicherung und die höhere Miete. Allein bei dem Gedanken an eine weitere Ausgabe bricht mir der Angstschweiß aus.«
    »Aber sieben oder acht Meter Stoff kannst du dir doch leisten?«, erkundigte sich Terry. »Ich könnte ihn dir neu beziehen. Bei den Sitzen in meinem Van habe ich das auch ganz gut hingekriegt.«
    »Oh, Terry, das wäre toll!« Ivy schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Ich mag die Form des Sessels, und ich glaube, die Polsterung ist noch in Ordnung, nur der Bezug sieht furchtbar aus. Würdest du das wirklich für mich tun?«
    »Klar. Betrachte es als mein Einweihungsgeschenk.«
    Er grinste. »Schließlich können wir ja nicht zulassen, dass die einzige Ärztin in der Familie zwischen Gerümpel haust, oder?«
    Davis schnippte mit den Fingern. »Hey, wo wir gerade von Einweihungsgeschenken reden …« Er sprang auf und verließ das Zimmer. Ben erhob sich sofort vom Fußboden, um seinen Platz auf dem Sofa einzunehmen.
    Ivy sah ihre Verwandten der Reihe nach mit leuchtenden Augen an. »Ihr habt ein Einweihungsgeschenk für mich?«
    Sam und Terry grinsten. Sherry seufzte theatralisch. »Ich schwöre bei Gott, Ivy«, versicherte sie ihrer Cousine mit großem Ernst, »dass ich mein Bestes getan habe, um es ihnen auszureden.«
    Jaz grinste hinterhältig und versetzte Sherrys Bein einen kleinen Stoß mit der Schulter. »Komm schon, Sher, sei nicht so prüde«, sagte sie.

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