Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)
hinzu.
»Anscheinend war er früher mal Kampfpilot«, sagte Nathan zu Cameron, als er sich setzte. »Nachdem sein Schiff im Kampf beschädigt wurde, trieb er eine Weile antriebslos im Raum, bis er schließlich auf dem Hafenmond gelandet ist und Farmer wurde.«
»Also, ich glaube, er verschweigt uns etwas«, beharrte Jessica. »Ich war in der Küche, kurz nachdem die Soldaten ihn gefangen genommen und seine Frau getötet hatten.«
»Was?« Cameron begriff gar nichts mehr. »Was zum Teufel war da unten los?«
Jessica fuhr fort, ohne auf Camerons Bemerkung einzugehen: »Sie haben darüber gesprochen, dass sie Orden bekommen würden, wenn sie ihn lebend fassen. Und zwar von Caius persönlich «, betonte sie. »Und jetzt erklärt mir mal, weshalb man die Gefangennahme eines einfachen Kampfpiloten mit einem Orden belohnen sollte.«
»Glaubst du, er ist eine wichtige Persönlichkeit?«
»Ich glaube, er ist zumindest so wichtig, dass man ihn entweder gefangen nehmen oder töten wollte. Das ist mal sicher. Und führt gleich zur nächsten Frage«, setzte sie hinzu. »War es reiner Zufall, dass wir ausgerechnet an Tug geraten sind?«
Nathan sah sie an. Dieser Gedanke war ihm auch schon gekommen, doch bislang hielt er das für einen unbestätigten Verdacht. Er beugte sich vor und aktivierte die Sprechanlage. »Com-Offizier, rufen Sie die MedStation an. Jalea und Tug sollen herkommen, und zwar pronto.«
»Ja, Sir.«
»Und Abby auch.«
»Ja, Sir.«
»Was willst du von Abby?«, wunderte Cameron sich laut.
»Tug hat uns von einer Energiequelle berichtet, die die Ta’Akar entwickelt haben und die angeblich unerschöpflich sein soll. Er hat gemeint, die Entwicklungsarbeiten seien so gut wie abgeschlossen.«
Kurz darauf betrat Abby den Raum. »Sie wollten mich sprechen, Captain?«
»Ja, Doktor. Sie haben mal erwähnt, die Sprungdistanz wäre allein abhängig von der zur Verfügung stehenden Energie. Stimmt das?«
»Theoretisch, ja. Stünde ausreichend Energie zur Verfügung und könnte man den Distanzsprung akkurat berechnen, wäre es ebenso leicht, von einer Galaxis zur anderen zu springen wie von einem Stern zum nächsten. In der Praxis wäre es natürlich nicht ganz so einfach. Weshalb fragen Sie?«
»Wenn wir Zugang zu einer Energiequelle hätten, die, sagen wir, hundertmal so leistungsfähig ist wie unser gegenwärtiges System, würde das unser Vorhaben, zur Erde zurückzukehren, erleichtern?«
»Ja, unter der Voraussetzung, dass eine entsprechende Schnittstelle zur Verfügung steht und dass die Abstimmung auf unsere Systeme gelingt, wäre diese Technologie sehr nützlich für uns.«
»Wie nützlich?«
»Es gibt zu viele Unbekannte, um diese Frage eindeutig zu beantworten, Captain.«
»Bitte versuchen Sie es trotzdem.«
»Wenn wir hundertmal so viel Energie zu Verfügung hätten, könnten wir vielleicht mit einigen wenigen Sprüngen die Erde erreichen. Vielleicht sogar mit einem einzigen.«
»Dann bräuchten wir nur Tage oder Wochen und nicht Monate, richtig?«
»Wenn keine Probleme auftreten, dann ja.« Abby musterte ihn forschend. »Wollen Sie damit sagen, Sie hätten Zugang zu einer solchen Energiequelle?«
»Wir verfügen über Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass dergleichen existiert«, bestätigte er.
»Captain«, sagte Abby drängend, »wenn wir uns diese Energiequelle verschaffen und sie nutzen könnten, würde das den Wert des Sprungantriebs für die Erde vervielfachen.«
»Ja, das denke ich auch«, erwiderte Nathan. »Danke, Doktor. Das wäre im Moment alles.«
Abby blickte jeden Einzelnen kurz an, dann wandte sie sich zum Gehen. Offenbar ging hier mehr vor, als ihr bewusst war. Aber der Hinweis auf eine potenzielle Energiequelle machte ihr seit Langem wieder ein wenig Hoffnung, dass sie ihren Mann und ihre Kinder irgendwann wiedersehen würde.
»Nathan«, sagte Cameron, als Abby gegangen war, »das könnte erklären, weshalb die Aurora nicht stärker beschädigt wurde – und weshalb diesmal keine Atomsprengköpfe abgefeuert wurden.«
»Wie meinst du das?«
»Sie wollten uns kapern«, warf Jessica ein, »um den Sprungantrieb in ihren Besitz zu bringen. Sie wissen Bescheid.«
»Dann hatte Tug recht«, meinte Nathan und ließ sich in seinen Sessel fallen.
»Wird man sich auch bestimmt gut um sie kümmern?« Tug überließ seine Töchter nur ungern der Obhut von Fremden, zumal sie gerade ihre Mutter verloren hatten.
»Das sind gute Leute«, versicherte ihm Jalea.
»Du kennst sie erst
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