Unter Gehirnkontrolle
kreuzten. X-81 löste die Aufgabe meisterhaft. Dann sagte Jed: „Hoffentlich versuchen die Roboter nicht, uns zu ihren Dienern zu machen.“
„Das ist das eigentliche Problem“, sagte Pop Ridgeway. „Wir müssen sie mit ebensoviel Verstand ausrüsten, wie wir selbst besitzen, und ihnen darüber hinaus noch Fähigkeiten geben, die wir niemals besitzen werden. Sie werden keinen Sauerstoff brauchen, die Schwerkraft überwinden und keine Nervenkrisen kennen. Damit hätten wir Kreaturen geschaffen, die stärker sind als wir selbst. Und wir wollen hoffen, daß sie nicht nur Diener, sondern freiwillige Gefährten der Menschen werden. Denn nur so können sie uns bei der Eroberung des Weltenmeers unterstützen.“ Der Mechaniker machte eine Pause. „Und das können wir nur herausfinden, wenn wir sie auf einen Testflug schicken“, fuhr er fort. „Nachdem wir nun die Roboter so gut wie möglich trainiert haben …“
„Manöver ausgeführt“, sagte X-81.
„Was hast du in Konars Kuppe] gemacht?“ fragte Jed plötzlich.
„Ich wollte herausfinden, was Konar dort mit dir angestellt hat“, sagte Ridgeway, ohne zu zögern. „Ich sah dich und Gail an der Wand lehnen, aber da ihr so … beschäftigt wart, wollte ich euch nicht stören. Ich will dich nicht tadeln, Junge, sie ist wirklich ein reizendes Mädchen. Wenn ich noch jung wäre und in einem dunklen Tunnel schmusen könnte …“
„Wir haben nicht geschmust“, sagte Jed ärgerlich.
Ridgeway zog die Augenbrauen hoch. „Warum denn nicht?“
„Wir hatten keine Zeit“, sagte Jed und wurde rot. „Und versuch nicht andauernd, mich abzulenken.“
„Hör mal, mein Junge …“
„Du bist zwar ein kluger Kopf, Pop, aber nicht ganz so schlau, um mich an der Nase herumzuführen. Was hast du über mich herausbekommen?“
„Ja, weißt du …“
„Keine Ausflüchte und keine halben Wahrheiten. Ich will …“
Sie hörten Schritte in der Schiffsschleuse. Jed brach ab und stand auf, um nachzusehen, wer da kam. „Gail!“ sagte er. Sie lief auf Jed zu.
„Oh, da sind Sie. Ich habe Sie schon überall gesucht.“ Das Ge sicht des Mädchens war blaß, und Angst stand in ihren Augen.
„Gail, was ist los?“
Sie mochte es ihm kaum sagen. „Jed, Mr. Konar will Sie sprechen.“
„Was?“ fragte er ungläubig.
„Er will Sie sofort sprechen.“
„Was will er denn von mir?“
„Das hat er nicht gesagt. Er begründet niemals etwas. Und …“
„Sagen Sie diesem selbstherrlichen Mr. Konar, er soll sich zum Teufel scheren. Ich habe keine Zeit, um sie an Zivilisten zu verschwenden.“
„Das können Sie Mr. Konar nicht antun, besonders jetzt nicht, wo er so ärgerlich ist. Er wird den Kommandanten bitten, Sie mit einem Wachtposten zu ihm zu bringen.“
„Dann soll er besser gleich einen ganzen Zug schicken“, sag te er grimmig. „Was hat ihn denn geärgert?“
„Das hat er mir nicht gesagt. Ich weiß nur, daß er furchtbar aufgeregt ist, weil ihm etwas schiefgegangen ist. Und, Jed …“ Sie zögerte.
„Was denn?“ fragte er ungeduldig.
„Er glaubt, daß Sie darüber Bescheid wissen. Er glaubt, daß Sie schuld daran sind“, sprudelte sie hervor.
„Worüber soll ich Bescheid wissen und woran soll ich schuld sein?“
„Das hängt mit diesem Zwischenfall zusammen“, antwortete das Mädchen, „und Mr. Konar scheint große Angst zu haben.“
„Ich verstehe“, sagte Jed und verstand überhaupt nichts. Das unheimliche Gefühl stieg wieder in ihm auf. „Ich habe doch gar nichts Falsches gemacht. Aber wenn ich diesen Konar erwische, werde ich ihn auf die Nase hauen. Das kann niemals falsch sein.“
„Recht so, Junge“, sagte Pop Ridgeway, aber Gail Tempe machte ein ängstliches Gesicht.
„Das können Sie Mr. Konar nicht antun. Wenn er Sie zu sprechen wünscht, müssen Sie hingehen.“
„Na schön“, sagte Jed, denn er wußte, daß er nichts dagegen machen konnte. Das unheimliche Gefühl in ihm wurde stärker. Er folgte Gail Tempe durch die Halle und hielt an der Tür an.
„Jed, Sie sehen so eigenartig aus“, sagte Gail.
„Es ist nichts weiter“, antwortete er. Er schüttelte seinen Kopf, um ihn wieder klarzubekommen. Aber der Druck wich nicht, sondern wurde stärker, als ob sich eine elektrische Spannung in ihm auflud. Das Gefühl der Unwirklichkeit überwältigte ihn.
Zing! Die elektrische Spannung brach mit einem hellen Klang zusammen, und der Druck in seinem Kopf war wie weggewischt. Die Elektrizität breitete sich in Wellen
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