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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Moore Williams
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mit steifen Beinen und angepreßten Armen so eckig wie ein Roboter. Jed sah ihr nicht nach. Was ging sie ihn schon an? Die Hauptsache war, daß sie ihm gehorcht hatte. Daß sie ihm nicht widersprochen hatte, bestärkte ihn in dem Glauben an die Kräfte, die ihm die Stimme verliehen hatte. Diese Kraft war kein elektrischer Strom, sie war wie eine wellenförmige Bewegung, und alles, Elektronen, Atome und Moleküle schienen ihrem Druck nachzugeben. Der Kraftstrom mußte noch feiner sein als diese nicht mehr sichtbaren Teilchen.
    Jed wußte nicht, was es war. Generationen von Wissenschaftlern hatten insgeheim vermutet, daß so etwas vorhanden war, und Jed Ambro wußte in diesem Augenblick, daß sie recht gehabt hatten. Selbst der Raum löste sich unter dem Einfluß dieser verborgenen Kraft in nichts auf. Alles floß. Nein – nichts floß. Alles schien zur gleichen Zeit hier und dort zu sein. Das bedeutete, daß auch die Zeit sich verflüchtigt hatte: jetzt und später waren eins. Aber diese Erkenntnis beeindruckte Jed nicht weiter. Für ihn gab es nur noch die Befehle. Da er kein vieldi mensionaler Schachspieler war, konnte er ohnehin die Zusammenhänge nicht begreifen.
    „Wir wollen euren Chefwissenschaftler haben“, sagte die Stimme.
    „Zu Befehl!“ Er bog nach rechts ab. Es war für ihn keine Schwierigkeit, Dr. Gregory zu finden.
    Der Doktor war in seinem Büro. Er war ein dürrer, gebrechlicher Mann, der immer leicht abwesend durch seine dicken Brillengläser schaute. Weil er immer mit seinen wissenschaftlichen Problemen beschäftigt war, begriff er nie ganz, was um ihn herum vorging. In dem Vorzimmer schrieb ein Sekretär emsig auf einer riesigen Schreibmaschine. Statt Buchstaben tippte die Maschine mathematische Symbole.
    Als Jed durch die offene Tür kam, sah der Sekretär kurz auf und sagte: „Hallo, Jed, willst du den Boß sprechen? Er ist gera de sehr beschäftigt, und du mußt dich einen Augenblick gedulden. Er wird sicher etwas Zeit für dich finden.“
    Dr. Gregory empfing jeden, der ihn zu sprechen wünschte, falls er die Zeit dazu hatte.
    „Ich will ihn jetzt sprechen“, sagte Jed und ging an dem Mann vorbei. Der Sekretär wollte vom Stuhl aufspringen, aber dann besann er sich. Mit verdutzter Miene setzte er sich wieder und schrieb automatisch auf der Maschine weiter. Seine Finger waren plötzlich gefühllos, und er schrieb ohne jeglichen Sinn und Verstand. Er starrte auf das Papier, aber bemerkte die Fehler nicht.
    Im Zimmer des Doktors waren noch zwei Männer, die sich mit ihm über einen großen Tisch beugten. Die Tischfläche war mit einer Unzahl von Blättern bedeckt, auf denen Gleichungen notiert waren, die später, wenn die Männer sie entwickelt hatten, vom Sekretär abgeschrieben wurden. Als Dr. Gregory den Besucher bemerkte, sah er auf.
    „Hallo Jed, ich wollte Sie schon lange sprechen, aber können Sie sich noch ein paar Minuten gedulden?“
    „Nein“, sagte Jed, „ich habe keine Zeit.“
    Der Wissenschaftler sah Jed abwesend wie immer an, und einer der Assistenten rief ärgerlich: „Wenn Sie von dem Doktor etwas wollen, müssen Sie sich schon die Zeit dazu nehmen!“
    „Nein!“ sagte Jed, „ich denke nicht daran.“ Dann zeigte er auf den Doktor und befahl: „Kommen Sie mit!“ Jed spürte förmlich, wie Kräfte durch ihn pulsten, die wie über einen unsichtbaren Draht quer durch die stählernen Wände des Stütz punktes von seinem fernen Auftraggeber im Weltenmeer ka men. Wie ein elektrischer Transformator setzte er diese Energieströ me um und bekam seine Opfer in die Gewalt. Das täuschte ihn nicht darüber hinweg, daß er selbst ein willenloses Werkzeug war, denn die Macht, die er über andere ausüben konnte, beherrschte zugleich auch ihn.
    Dr. Gregory sah aus, als hätte er eine Narkosenspritze bekommen.
    „Kommen Sie“, sagte Jed.
    Der Wissenschaftler sprang auf und nahm stramme Haltung an, wie ein Soldat, der auf ein Kommando wartet.
    „Gehen Sie zu dem Versuchsschiff und warten Sie, dort auf mich“, befahl Jed, „und unternehmen Sie nichts ohne mein Wissen und ohne meine Erlaubnis.“
    Dr. Gregory nickte und marschierte aus dem Zimmer.
    „Halt!“ rief der eine Assistent aufgebracht. „Was zum Teufel geht hier vor? Wer hat Ihnen die Berechtigung gegeben, hier Befehle zu erteilen? Wie …“
    „Halten Sie den Mund!“ unterbrach ihn Jed.
    Jed beobachtete, wie der Assistent den Mund aufriß und sich abquälte, einen Ton herauszubekommen. Es gelang ihm nicht, und

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