Unter Gehirnkontrolle
beide Männer machten Anstalten, aus dem Zimmer zu fliehen.
Doch Jed sagte kurz „Stillgestanden!“ und die beiden erstarrten. Nur ihre Augen folgten Dr. Gregory, der ruhig sein Büro verließ. Jed folgte ihm, und als sie beide durch das Vorzimmer kamen, sah der Sekretär auf. Er öffnete den Mund, als ob er etwas sagen wollte, aber er brachte keinen Laut heraus. Er tipp te immer noch auf der Maschine sinnlose Gleichungen, die kein Lebewesen hier oder in einem anderen Universum je verstehen konnte. Doch der Sekretär wußte nicht, daß seine Zahlenreihen reiner Unsinn waren, weil er gar nicht bemerkte, daß er immer noch an der Maschine saß und schrieb.
Jed ließ Dr. Gregory nicht aus den Augen, der durch die Räume wie ein Kurier mit einem wichtigen Auftrag eilte, von dem ihn niemand abbringen durfte.
Als ein Techniker auf ihn zutreten wollte, winkte er ihn herrisch zur Seite und ging geradewegs auf die Türen des Hangars zu, in dem das kleine Schiff untergebracht war. Jed folgte ihm nicht weiter, weil die Stimme ihm erklärte, daß der Wissenschaftler den Befehl ohne weiteres ausführen würde.
„Wir wollen noch mehr Leute“, sagte die Stimme dann, und Jed machte sich gehorsam daran, auch die anderen Leute … Er suchte vergeblich nach einem Wort, das seine Aufgaben beschreiben konnte. Sollte er „einsammeln“ sagen? Das war nicht das richtige Wort, aber es war für ihn genauso gut wie jedes andere. Er sammelte eben die Wissenschaftler ein, wie man Informationen sammelt.
Irgendwo wollte man diese Informationen haben. Er wußte nicht, wo dieser Ort eigentlich lag, und er spürte dumpf, daß er das niemals herausbekommen würde, weil die Stimme ihm verboten hatte, Fragen zu stellen und selbständig zu denken.
Ein Satz ging in seinem Kopf herum, aber er konnte ihn nicht zu Ende denken. Er hat nicht zu fragen weshalb, s ondern zu gehorchen und zu … Wie hieß nur das letzte Wort? Er versuchte vergeblich, sich daran zu erinnern, da ergänzte die Stimme in seinem Hirn „… und zu sterben.“ Die Stimme klang belustigt, und Jed hatte den Eindruck, daß sich ihr Besitzer mit ihm einen schlechten Scherz erlaubte.
Bei diesem Gedanken war ihm nicht wohl, und ihm lief es kalt den Rücken herunter. Gedanken durchzuckten ihn wie Blitze eines Sommergewitters auf der Erde. Falsch! Falsch! Irgend etwas ist hier falsch! warnten die Gedanken.
„Ganz recht“, sagte die Stimme mit wachsender Belustigung.
Ein Schüttelfrost packte Jed, und die Gedankenblitze schienen seinen dahindämmernden Verstand aufzurütteln. Ein Schrecken durchfuhr ihn: Was tue ich eigentlich?
„Du wirst sofort das Denken bleiben lassen!“ befahl die Stimme kalt und herrisch, und Jed gehorchte automatisch. Sämtliche Überlegungen waren wie mit einem Schwamm aus seinem Kopf weggewischt, aber er fühlte, daß sie sich ganz hinten in seinem Kopf versteckt hatten, und er versuchte, nicht daran zu denken, um seinen Bewacher nicht darauf aufmerksam zu machen.
„Du gehst jetzt auf dem Stützpunkt herum“, fuhr die Stimme fort, „und wir sagen dir, wen wir noch haben wollen, sobald du ihn sehen wirst.“
„Hm“, murmelte Jed.
„Ruhe“, befahl die Stimme.
Jed spürte, wie das Wesen, dem die Stimme gehörte, durch seine eigenen Augen sah und sich vielleicht auch seiner Ohren bediente. Wenn es schon seine Gedanken kontrollierte, konnte ihm das auch nicht schwerfallen.
Jed verscheuchte hastig diese Betrachtungen, um sein Gehirn so leer zu lassen, wie man es ihm befohlen hatte. Er lief durch den ganzen Stützpunkt, und niemand beachtete ihn weiter, weil man in ihm nur einen Mechaniker sah, der seiner Arbeit nachging.
„He, Jed“, wurde er plötzlich von hinten angesprochen. Er drehte sichern und sah Rex Carson, den Maschinisten, der nach Pop Ridgeway der beste Fachmann auf dem Plutostützpunkt war. Er war ein großer Mann mit riesigen Händen, der jede festgeklemmte Schraube lockern konnte. Wie viele große Männer hatte Carson ein sonniges Gemüt. Weil er mit Jed stets gut befreundet gewesen war, lächelte er ihm freundlich zu.
„Was kann ich für Sie tun?“ fragte Jed. Er erinnerte sich an den Namen des Mannes, aber er wußte nicht mehr, daß sie gute Freunde gewesen waren. „ Brauchen wir diesen hier?“ fragte er im stillen die Kommandostimme.
„Du brauchst nicht so formell zu werden“, sagte Carson. „Ist dir etwas über die Leber gelaufen? Du benimmst dich gerade so, als ob wir uns nicht kennen würden.“
„Ich kenne
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