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Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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bis zur Canal Street, wo sie ein Taxi anhalten konnte.
    »Wohin?«, fragte der Taxifahrer.
    »Port Authority Bus Terminal«, sagte Alex. Weder Sergio noch die Polizei konnten alle Busse kontrollieren lassen, die die Stadt verließen. Während der Fahrt zur 42. Straße gelang es ihr, sich etwas zu entspannen und nachzudenken. Sie war Sergios Leuten nur haarscharf entkommen, ein zweites Mal würde sie sicher nicht mehr so viel Glück haben. Diese Männer meinten es bitterernst. Die Ereignisse hatten sich in den letzten 48 Stunden wahrhaftig überschlagen und sie war es gewesen, die das alles ausgelöst hatte. Alex lehnte ihre glühendheiße Stirn gegen das Fenster des Taxis. Hätte sie den Whithers-Deal auch platzen lassen, wenn sie vorher gewusst hätte, was alles passieren würde? Zack war tot, ermordet von den Männern, die nun hinter ihr her waren. Mit einem Schaudern wurde ihr bewusst, dass sie nie wieder so leben konnte, wie sie es bisher getan hatte. Der Gedanke, dass sie sich in diesem Moment auf eine Flucht begab, von der sie nicht wusste, wie und wann sie enden würde, war so beängstigend, dass sie am liebsten geweint hätte.
    ***
    Oliver wartete seit drei Stunden auf einen Anruf von Alex oder Mark. Er konnte es kaum länger ertragen, zur Untätigkeit verdammtin seiner Wohnung zu sitzen und im Fernsehen zu sehen, welche unglaublichen Lügengeschichten über Alex und St. John verbreitet wurden. Wo war Alex? Warum meldete sie sich nicht bei ihm? Ein Klingeln an der Tür schreckte ihn aus seinen Gedanken. Er sprang auf und ging zur Tür, in der Hoffnung, dass es Alex sein würde. Doch stattdessen standen zwei Polizeibeamte mit gezogenen Waffen vor ihm und zwei Männer in Zivil. Im ersten Reflex wollte er die Tür wieder zuschlagen, aber die Männer waren schon in seiner Wohnung, drängten ihn unsanft mit dem Gesicht gegen die Wand und bogen ihm die Arme auf den Rücken.
    »Sind Sie Oliver Skerritt?«, fragte einer der Männer.
    »Ja«, keuchte Oliver, »was wollen Sie von mir?«
    »New York Police Department«, der Mann zeigte ihm seinen Ausweis, während ein anderer ihn nach Waffen abtastete, »wir haben ein paar Fragen an Sie. Kommen Sie bitte mit.«
    »Haben Sie einen Haftbefehl?« Oliver spürte, wie ihm das Herz bis in den Hals klopfte.
    »Wir wollen Ihnen nur ein paar Fragen stellen.«
    »Worüber?«
    »Über Alexandra Sontheim.«
    Handschellen schnappten um seine Handgelenke.
    »Und was wollen Sie von mir wissen?«
    »Das werden Sie schon erfahren. Kommen Sie, los.«
    Sie zerrten ihn aus der Wohnung und Oliver sah die entgeisterten Blicke des Ehepaares, das unter ihm wohnte, während er von den Polizisten eskortiert die Treppe hinunterging. In ihm wuchs die Befürchtung, dass hinter seiner Verhaftung niemand anderes steckte als Sergio Vitali.
    ***
    Während Alex am Port Authority auf die Abfahrt des Greyhound nach Boston wartete, fiel ihr wieder das Handy ein, das sie unter Zacks Schreibtisch gefunden hatte. Sie fand es in der Tasche ihrer Daunenjacke. Es war stumm geschaltet, aber noch an. Sie wählte Marks Durchwahlnummer, aber er meldete sich nicht. Dann versuchte sie es bei Oliver, doch auch er nahm nichtab. Entschlossen wählte sie die Auskunft und ließ sich mit der City Hall verbinden. Es dauerte eine Weile, bis man sie zum Bürgermeister durchstellte, aber endlich hatte sie Nick in der Leitung.
    »Alex!« Nicks Stimme klang angespannt. »Wo sind Sie?«
    Alex schloss erleichtert die Augen. In zehn Minuten fuhr der Bus los.
    »Ich kann nicht lange sprechen«, sagte sie schnell. »Bitte hören Sie mir zu! Nichts von dem, was sie im Fernsehen behaupten, ist wahr!«
    »Alex ...«
    »Nein, bitte, hören Sie mir zu«, unterbrach sie ihn, »gestern ging ein wichtiges Geschäft schief. St. John hatte über MPM für 100 Millionen Dollar Aktien gekauft, die sich plötzlich als wertlos herausstellten. Erinnern Sie sich an die Partnership mit Namen SeaStarFriends, von der ich Ihnen erzählt habe?«
    »Ja.«
    »Diese Partnership wurde ursprünglich von Levy und Vitali gegründet, um in deren Namen eine Investmentfirma namens MPM betreiben zu können. Aber seit gestern Nacht sind auf einmal nur noch St. John und ich die alleinigen Inhaber. Sie wollten uns das ganze Debakel in die Schuhe schieben, um uns beide loszuwerden.«
    »Moment! Ich verstehe nicht ganz ...«
    »MPM sitzt durch St. John auf einem Riesenberg unverkäuflicher Aktien. Die Firma wird heute Konkurs anmelden, wegen Verletzung der

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