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Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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mein Hobby zum Beruf gemacht.«
    »Aha«, Alex konnte nicht nachvollziehen, wie man einen Job bei Trelawney & Hobbs, dem weltweit größten Fondsverwaltungsunternehmen, gegen den bei einer Zeitung tauschen konnte, und sie argwöhnte, dass man ihn in Wirklichkeit doch gefeuert hatte. »Und was ist Ihr Hobby?«
    »Schweinereien aufdecken«, sagte Oliver lächelnd, »und an die Öffentlichkeit bringen.«
    Er und Alex maßen sich mit abschätzenden Blicken.
    »Sie sind also ein Nestbeschmutzer«, stellte sie fest und er wurde ernst.
    »Wenn es sein muss, bin ich auch das«, sagte er, »und deshalb habe ich Mark auch geraten, so schnell wie möglich bei LMI zu kündigen.«
    »Oliver, du kannst doch nicht bei meiner Chefin ...«, begann Mark, dem der Verlauf, den das Gespräch nahm, peinlich wurde.
    »Lassen Sie nur, Mark«, Alex wandte keinen Blick von Oliver. »Können Sie mir erklären, aus welchem Grund Sie das getan haben?«
    »Ihnen würde ich dasselbe raten«, antwortete er, »Sie haben in der Branche einen guten, unbescholtenen Ruf, aber das könnte sich bald ändern, wenn Sie weiter in dem Laden arbeiten. Ich habe ein paar ziemlich delikate Dinge herausgefunden, die im direkten Zusammenhang mit LMI stehen. Da geht es nicht um Kursbeeinflussung oder ein bisschen Steuerhinterziehung, sondern um handfesten Betrug und mindestens einen Toten.«
    »Ach?«
    »Haben Sie schon einmal den Namen Gilbert Shanahan gehört? Nicht? Fragen Sie Mark mal nach ihm.«
    Mark machte ein Gesicht, als wäre er am liebsten im Erdboden versunken.
    »Stellen Sie sich vor«, Alex wurde ungehalten, »dieser Gilbert Irgendwas interessiert mich nicht im Geringsten. Ich habeeinen gut bezahlten, hochinteressanten und anstrengenden Job, für den ich hart gearbeitet habe.«
    Oliver sah sie einen Moment durchdringend an.
    »Vor ein paar Jahren habe ich ähnlich reagiert, wie Sie es jetzt tun«, sagte er. »Es tut weh, sich eingestehen zu müssen, dass man als Rädchen in einem kriminellen Spiel missbraucht wird. Und kriminell ist dieses Spiel in höchstem Maße.«
    »Hören Sie, Mr Skerritt«, fiel Alex Oliver scharf ins Wort, »Sie können in ernsthafte Schwierigkeiten kommen, wenn Sie weiterhin düstere Andeutungen machen, die Sie im Zweifel nicht einmal belegen können.«
    »Shanahan ist in das Visier der Börsenaufsichtsbehörde geraten«, erwiderte Oliver ungerührt, »weil er Gelder unbekannter Herkunft in verschiedene exotische Steueroasen verschoben hat. Er war auf dem Weg zu einer Anhörung vor der SEC, als er überfahren wurde. Von einem gestohlenen LKW mit einem gestohlenen Kennzeichen, den man ein paar Wochen später ausgebrannt auf einem Parkplatz in Vermont gefunden hat. Shanahans Witwe behauptete, ihr Mann habe namens und im Auftrag der Geschäftsführung von LMI gehandelt, was diese natürlich bestritten hat. Levy gab bei der Polizei an, Shanahan habe mit Insiderwissen illegale Geschäfte auf eigene Rechnung gemacht.«
    »Hören Sie auf damit!«, zischte Alex wütend. »Ich habe absolut kein Interesse an Ihren bizarren Verschwörungstheorien. Kommen Sie, Mark. Die Mittagspause ist lange herum und auf uns wartet eine Menge Arbeit. Einen schönen Tag noch, Mr Skerritt.«
    Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und marschierte davon, ohne Oliver Skerritt noch eines Blickes zu würdigen. Mark holte sie erst am Ausgang des Parks ein.
    »Alex, es … es tut mir leid.« Er war atemlos und schwitzte. Alex blieb abrupt stehen und musterte ihren Mitarbeiter.
    »Ich will über dieses Thema kein Wort mehr hören«, sagte sie nachdrücklich. »Wir beide werden von LMI bezahlt, und das nicht schlecht. Dafür schulden wir unserem Arbeitgeber Loyalität. Wenn Sie in dieser Beziehung nicht mit mir einer Meinung sind, dann sollten Sie dem Rat Ihres Freundes folgen und kündigen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Ja«, Mark nickte und senkte den Kopf.
    »Okay«, Alex setzte sich wieder in Bewegung. Weshalb hatte sie so zornig auf Skerritts Worte reagiert? Sie hätte mit einem Lächeln und einem Achselzucken darüber hinweggehen sollen, aber da war plötzlich dieser kleine nagende Zweifel in ihrem Innern, ein warnendes Flüstern, das sie an ihr Gespräch mit Levy erinnerte. Sie hatte den angebotenen Bonus damals angenommen, sich aber für Aktienoptionen entschieden anstatt für Bargeld. Und seitdem fragte sie sich, wie eine seriöse Investmentfirma an 150.000 Dollar Bargeld kam. Weshalb flog Zack alle paar Wochen auf die Bahamas, die Virgin Islands

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