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Unter Sternenjaegern

Unter Sternenjaegern

Titel: Unter Sternenjaegern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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beugte sich vor und berührte ihr Gesicht. „Hast du noch etwas herausgefunden?”
    „Nichts wirklich Brauchbares. Nur, daß er schrecklich gefährlich ist, unser Feind. Und natürlich, daß er einen Draht in die Chwereva hinein hat. Er hat mich erwartet.”
    „Überleg mal, Lee. Warum sollte er nicht abwarten, wenn er es arrangiert hat, daß du hier bist? Kannst du mit ihm fertig werden?”
    „Von Kopf zu Kopf?”
    „Ja.” Er ging zur Tür, blieb davor stehen und sah zu ihr zurück.
    „Kannst du es?”
    „Ich weiß nicht”, sagte sie langsam. „Ich weiß nicht genug über ihn, wer oder was er auch sein mag.” Sie ließ sich auf das Bett zurückfallen und starrte zur Decke hinauf. „Dieser Ranger dort drau
    ßen, der große. Er ist mein Kontakt. Es gibt da eine Art Verbindung zwischen uns, die wir beide sehr unbequem finden. Könnte eine Komplikation sein.”
    Er klopfte an die Wand hinter sich. „Wir müssen uns drinnen melden. Laß mich das erledigen. Du bringst das mit deinem Ranger in Ordnung. Hol aus ihm heraus, was du herausholen kannst, er wird wahrscheinlich mehr über die örtlichen Gegebenheiten wissen als die Reps.”
    „Grey.”
    „Hhm?”
    „Es ist… ” Sie setzte sich auf. „Es war schön, dich wiederzusehen. Danke.”
    „Wofür?” Seine linke Braue krümmte sich, als er sie ansah, die Skepsis schnitt tiefere Linien in sein Gesicht.
    Aleytys massierte ihr Genick. „Weil du ein gründlicher Profi bist, nehme ich an.”
    Mit einem leichten Kopfschütteln ging er hinaus.
    Aleytys saß auf dem Bett und fragte sich, ob er ihr jemals wieder vertrauen würde, fragte sich, ob sie das überhaupt wollte. Dann wischte sie die winzigen Strähnen nachwachsenden Haars aus dem Gesicht und stand auf. Zeit, sich an die Arbeit zu machen.
    Sie blieb in der Tür stehen. Der Ranger saß auf dem Sofa. Ein großer Mann. Spröde, silbergrüne Haut. Schuppengezeichnet.
    Augen von so dunklem Blau, daß sie fast schwarz waren. Schlitzpupillen wie die einer Katze. Energischer, breiter Mund. Eine Hakennase. Er trug ein riemengeschnürtes Lederwams, an der Schulter an zwei Stellen zerrissen und über einem halb verheilten Schnitt am Armmuskel von einem Blutfleck gezeichnet. Seine kurze Lederhose war direkt über den Knien abgeschnitten. Seine Stiefel waren abgenutzt und rissig, ein harter, wachsamer Mann, der dem Leben die Stirn bot. Er mochte sie nicht, das war offensichtlich, aber da war ein Band, das sie aneinanderfesselte, dieser Fast-Zu-sammenschluß der beiden Nervensysteme. Er fühlte sich unbehaglich, Schweißperlen klebten auf seiner Stirn. Er schluckte.
    Sie konnte fühlen, wie sich ihre eigenen Kehlenmuskeln anspannten. Sie gab sich einen Ruck, ging zu ihm hinüber und berührte seine Schulter.
    „Nicht!” Er rutschte über die Couch weg, kam auf die Füße und starrte sie wie eine in einem Käfig eingesperrte Chul-Katze an.
    Plötzlich fuhr er herum und fegte einen Teil des Wandbehangs beiseite. Mit beherrschter Gewalt schob er die Glastür hinter dem Wandbehang auf und stürzte in die Dunkelheit hinaus. Aleytys schaute voller Abscheu auf ihre Hand hinunter. Sie rieb mit der Hand über die Hüfte. „Profi”, murmelte sie. „Besorge die Informationen.”
    Sie schob sich durch die Vorhänge und trat in einen kleinen, umschlossenen Garten hinaus. Automatisch schob sie die Tür zu und starrte forschend in die sich bewegenden Schatten zwischen den Pflanzen. Die Dunkelheit war vollkommener, als sie erwartet hatte.
    Sie blickte auf und erschrak über die Leere dort oben. In Statistiken über das Fehlen von Sternen in Sichtweite zu lesen war eine Sache, und den leeren Himmel zu sehen eine andere.
    Der Ranger stand auf der anderen Seite des Gartens, dicht neben einem stacheligen Baum. Er atmete schwer, seine Schultern waren vorgebeugt. Als sie das Gras betrat, blieb sie abrupt stehen. Die Pflanzen fingen die Spannung zwischen ihnen auf und schleuderten sie auf sie zurück. Sie blinzelte, riß ihre Schutzschirme hoch und bewegte sich vorsichtig auf ihn zu. Er drehte sich um und beobachtete sie, die dunklen Augen steinhart. Er wollte nichts mit ihr zu tun haben. Als sie noch zwei Schritte von ihm entfernt war, wandte er sich abrupt ab, und ließ sich auf eine schlichte Bank fallen, die die verschlungenen Stämme des Baumes umgab. Die spitzen Blätter malten ihm Stakkato-Schatten über Gesicht und Körper.
    Sie setzte sich mit gekreuzten Beinen in das kühle Gras. „Wir haben einen Auftrag zu

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