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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Lächelns, während seine Blicke die Konturen ihres Körpers nachzogen.
    Wenn er mich berührt, dachte sie, wird er mich töten müssen, damit Kobe es nicht erfährt. Und die Kinder … ah, die Kinder … Er ist dicht davor. Nur seine Angst vor Fa und Kobe hält ihn jetzt noch zurück. „Ich werde ihn holen“, sagte sie.
    „Nein!“ Seine Augen verengten sich. Er blickte langsam von einem Gesicht zum anderen. Zweiter. Schnüffler, Feuermann. Der Zweite war ein klobiger Mann mit wilden Augen. Die paarweisen Narben auf seiner Wange zuckten ständig. Fa-kichwa nickte ihm zu. „Hol den Jungen.“
    Der Zweite erhob sich und stampfte aus dem Raum. Er sprach selten, und dieses Mal sagte er nichts.
    Fa-kichwa wandte sich wieder Kitosime zu. „Kobes Blut ist in Ordnung“, sagte er gedehnt, wobei seine Augen vor Fanatismus leuchteten. „Aber, bei Fas Odem, wenn dein Sohn mit Wildem geschwärzt ist, so kommt Fas Spruch vor allem anderen. Alter Mann Kobe weiß dies gut genug.“ Seine Augen verengten sich. Seine dünnen Lippen dehnten sich zu einem bedeutungsvollen Lächeln. „Ihr seid jung, Lady. Ihr werdet andere Kinder haben. Ihr könntet für sie einen Vater mit unbeflecktem Blut finden.“
    Sie behielt ihr Gesicht mit Mühe starr. „Bei meiner Ehre, Fa-kichwa, ich verstehe Euch nicht. Bei der Ehre meines Vaters.“
    Die Tür schwang auf, und Mara betrat still die Küche. Sie hielt den Kopf hoch erhoben und ging mit bedachtsamer Anmut. S’kiliza folgte, Hodarzus Hand fest mit ihrer umklammert. Sie gingen zu Kitosime hinüber, die ihnen, sich ein paar Schritte von der Wand lösend, entgegenkam. Sie war stolz auf sie und wußte, daß sie diesen Stolz fühlten, daß er sie stärkte. S’kiliza trat an ihre rechte Seite und Mara an ihre linke. Sie legte jedem der beiden Mädchen eine Hand auf die Schulter und sah den Fa-kichwa an. „Dies ist nicht notwendig.“
    „Fa verlangt es“, murmelte er. Seine Blicke streichelten sie nicht mehr. Sie waren auf den Jungen geheftet, glänzten in einer anderen Art von Lust. Er will, daß Hodarzu nicht besteht, dachte sie. Er will sehen, wie er sich im Feuer windet.
    Sie griff hinunter und nahm ihren Sohn auf die Arme. „Die Mädchen sollten hierbei nicht zusehen müssen“, sagte sie fest.
    Fa-kichwa zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Dann laß sie gehen.“
    Kitosime blickte zuerst Mara, dann S’kiliza an. Sie fühlte ihren Widerstand und schüttelte den Kopf. „Ihr müßt“, sagte sie ruhig. „Wartet im Wassergarten auf uns.“ Sie schob Mara sanft auf die Tür zu. „Siki, bitte.“ Sie wandte sich um und berührte die Wange des kleinerem Mädchens. „Geh.“
    Sie hielt Hodarzu an ihre Brust gepreßt, sah sie weggehen, drehte sich dann zu dem Fa-kichwa um. „Dies ist nicht notwendig“, wiederholte sie.
    Er ignorierte ihre Worte und streckte seine Arme aus. „Den Jungen.“
    Kitosime wich von ihm zurück, bis sie an die Wand gepreßt stand. „Was habt Ihr vor? Ich werde nicht zulassen, daß Ihr ihm etwas antut.“ Hodarzu begann zu weinen, sein anfängliches Jammern verwandelte sich in ein lautstarkes Geheul, als er auf ihr Entsetzen und ihren Zorn reagierte. Sie versuchte, ihn zu beruhigen, konnte sich jedoch nicht einmal selbst beruhigen, und das war das Problem. Sein kleiner Körper war warm und schwer in ihren angespannten Armen. Ganz abrupt war sie zornig auf Kobe und Manoreh und jeden männlichen Vorfahren – zornig auf das, was sie ihr angetan hatten, was sie ihr jetzt antaten, weil sie sie unwissend gehalten hatten und weil sie sie so gründlich verachteten, daß ihre Gefühle und Bedürfnisse ihnen weniger als nichts bedeuteten, weil sie diese Greuel von Fanatismus und Haß, dieses Blut und diesen Tod im Namen der Moral, diese Verleugnung der Gabe des Lebens, nicht nur tolerierten, sondern aktiv unterstützten.
    Fa-kichwa schnaubte ungeduldig und zerrte Hodarzu aus ihren Armen. Der Zweite und der Feuermann hielten sie zurück, als er den Jungen in die Mitte der Küche brachte. Keuchend, jetzt wütend bis ganz kurz vor der männlichen Blindwut, kämpfte sie gegen ihn an, trat, streckte den Hals, um in Hände, Arme, alles erreichbare Fleisch zu beißen. Alles, was sie damit bewirkte, war, daß sich der Rollenknoten ihres Kleidertuches löste. Sie fühlte, wie das Kleid zu rutschen begann und gab ihre Gegenwehr auf. Ihren Körper vor diesen Tieren zu entblößen – dieser Gedanke jagte kalte Schauer in ihre Seele.
    Sie richtete sich auf und stand

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