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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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zurück zu Aleytys, die im Aufzug kauerte. „Wir stecken hier ziemlich fest. Was ist mit ihr? Kann sie etwas tun? Wir müssen Manoreh aus dem Labor holen. Wenn er noch lebt.“
    „Er lebt.“ Grey klopfte auf das bisher unbenutzt gebliebene zweite Energiegewehr. „Wenn wir ihre Köpfe unten halten, kann Lee ihn holen.“ Er nahm das Gewehr und spähte um die Podestecke. Faiseh wandte sich um, damit er das andere Ende decken konnte. Grey machte es sich bequem, dann rief er: „Komm hierher, Lee. Bleib unten und beeil dich.“
    Als sie sie erreichte, waren zwei weitere Wächter auf dem Boden ausgestreckt, und sie hatte eine lange Brandwunde auf dem Rücken. Grey wollte etwas sagen, aber sie hielt eine Hand hoch. „Gib mir eine Sekunde.“ Sie verzog das Gesicht. „Tut verteufelt weh.“ Sie berührte die versengten Pobacken. „Hätte mein Hinterteil unten halten müssen.“ Sie schloß die Augen. Faiseh keuchte, als sich das verkohlte Fleisch glättete. Einen kleinen Moment später war von der Brandwunde keine Spur mehr zu sehen. Sie öffnete die Augen und lächelte. „So. Was jetzt?“
    „Manoreh ist noch im Labor. Wenn wir sie weiter festnageln – meinst du, du kannst ihn holen?“
    Sie schätzte die Distanz vom Podest zum Laboreingang. „Er ist bewußtlos“, sagte sie gedehnt. Dann lächelte sie Grey an. „Sorgt diesmal besser dafür, daß sie ihre Schädel unten halten. Mir geht der Saft aus.“
    „Wir tun stets unser Bestes.“ Er hob eine Braue. Faiseh nickte. „Wir sind fertig, Lee. Los!“
    Sie federte hoch und war unterwegs, rannte in unregelmäßigen Zickzackbögen, das grüne Kleid blähte sich um ihre Oberschenkel auf, umfloß sie in einem smaragdenen Strom, und ihr rotes Haar schwang und tanzte, als sie gebückt zum Labor hinüberjagte. Grey und Faiseh hielten die Wachen beschäftigt, und sie erreichte den Bogen unbehelligt, verschwand dann darin.
    Die beiden Männer warteten, gaben gelegentlich Feuerstöße auf den Bogengang ab, wenn die Wachen darin neugierig oder unruhig wurden oder einen Schuß loszuwerden versuchten. Beide feuerten sie mehr oder weniger gleichzeitig, und der Wächter fiel. Grey überprüfte sein Magazin. Noch etwa eine Viertelladung. Er drehte den Kopf herum. „Wieviel hast du noch?“
    „Verdammt wenig. Was hält sie auf?“
    Grey schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Sieh mal, es können nicht mehr viele von ihnen übrig sein.“
    „Ich spüre zwei.“
    „So.“ Grey legte das Energiegewehr auf den Boden und schob es zu Faiseh hinüber. „Paß gewissenhaft auf sie auf. Ich gehe hinein und sehe nach, wo das Problem liegt.“
    „Im Labor waren auch Wachen.“
    Grey schnippte mit den Fingern. „Ich bin nicht entwaffnet, Freund. Kopf hoch. Ich bin weg.“ Er jagte von dem Podest weg, hörte das leise Jaulen des Gewehrs, schaffte es jedoch, das Labor mit nichts weiter als einer verkohlten Stelle am Jackenärmel zu erreichen.
    Manoreh lag bewußtlos auf einem schwarz gepolsterten Tisch ausgestreckt. Die Gurte, die ihn festgehalten hatten, hingen an den Seiten hinunter. Aleytys stand über ihn gebeugt, die Hände flach auf seinen Brustkorb gelegt. Seine Hände waren um ihre Handgelenke geschlossen. Ihr Gesicht war im Schock erstarrt. Sein Körper war unter ihren Händen leicht gebogen, der gleiche Schock lag auf seinem Gesicht.
    „Lee?“ Er berührte ihre Wange. Ihr Fleisch war steinhart. Kalt. Ihr Arm ließ sich nicht bewegen. Er versuchte, Manorehs Finger loszustemmen, aber das Fleisch schien mit Aleytys’ Arm verklebt zu sein.
    Er trat zurück. Eine Komplikation durch diese Verbindung zwischen ihnen. Die Verbindung unterbrechen. Er schaute auf seine Lähmer-Finger. Zuerst Manoreh. Er schob seine Finger über Manorehs Schulter und drückte sie unter den Metallhelm – schlimm verfärbt, aber noch immer auf dem Kopf des Rangers – und hoch. Er riß den Helm weg und schleuderte ihn durch den Raum, legte dann seine Finger auf die Schädelbasis des Rangers. Er versetzte dem Watuk zwei Stöße aus seinem Lähmer, trat zurück und wartete. Nichts schien zu passieren. Er berührte Aleytys’ Gesicht. Noch immer starr gefroren. „Auf ein Neues“, murmelte er. „Jetzt du.“ Er schob die Hand unter ihr Haar, strich über ihre Halskrümmung. „Hoffe, dies funktioniert, Liebes.“ Er aktivierte die Lähmer noch zweimal.
    Einen Augenblick lang blieb die Szene erstarrt, dann schmolz Aleytys’ steife Gestalt. Grey fing sie auf und hob sie vom Tisch weg. Vor der Wand

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