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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern
Autoren: Jo Clayton
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legte er sie nieder, ließ sie ausgestreckt zurück, suchte zwischen den toten und bewußtlosen Männern in den blutigen Trümmern auf dem Boden umher und fand mehrere Energiepistolen. Er überprüfte die Magazine, knurrte zufrieden, riß dann einen Waffengürtel vom Körper eines Wächters und schnallte ihn um. Er steckte sämtliche Pistolen bis auf eine hinter den Gürtel, dann glitt er zum Türbogen. Er wartete, bis er Faisehs Aufmerksamkeit erlangt hatte, und zeigte an der Wand entlang zum Korridorbogen.
    Dann huschte er hinaus und rannte lautlos an der Wand entlang. Noch bevor der letzte Wächter Zeit fand zu reagieren, sah er sich der Waffe in Greys Hand gegenüber. Er schritt aus dem Bogen heraus, Resignation und Angst mischten sich in seinem Gesicht.
    Faiseh kam auf sie zu. „Das wär’s“, sagte er.
    Grey rieb sich die Nase. „Kannst du feststellen, ob ein Mensch lügt?“
    „Meistens. Warum?“
    Grey wandte sich dem Wächter zu. „Wie viele Wachen schleichen hier noch herum?“
    Der Junge schluckte. Er war viel jünger als die anderen Wächter. Seine silbergrüne Haut stumpfte zu einem schmutzigen Oliv ab. „Haribu.“ Die Blicke aus seinen Indigoaugen forschten in ihren Gesichtern. „Nicht mehr viele. Weiß es nicht sicher. Zwei oder drei – sie arbeiten im Hangar an einem Gleiter. Dort oben.“
    Als Faiseh nickte, sagte Grey: „Immerhin etwas.“ Er dirigierte den zitternden Wächter in den Käfig in der Höhlenmitte. Der Wächter kroch hinein, stand da, hielt sich an den Stangen fest und schaute hilflos zu, als der Ranger und der Jäger durch die Labortür davongingen.
    Faiseh war überrascht, die beiden bewußtlosen Gestalten zu sehen. „Was ist passiert?“
    „Die Verbindung. Sie waren zusammengebunden. Ich mußte sie beide betäuben, um sie auseinanderstemmen zu können. Glaubst du, du kannst ihn tragen?“
    „Warum nicht?“ Faiseh ging zum Tisch hinüber.
    Grey kniete neben Aleytys nieder. Sie war noch fort, würde noch eine ganze Weile fort sein. Er hob sie hoch, legte sie über die Schulter, ging dann rasch durch den Bogengang hinaus und eilte zum Lift.
    Als Aleytys zusammengesunken in einer Ecke des Aufzugs saß und Manoreh ihr gegenüber in der anderen, schloß Grey die Tür und berührte das Sensorquadrat, das sie zum trauten Heim des Vryhh bringen würde. „Wir müssen noch einmal haltmachen. Um Haribu aufzusammeln.“
    „Ah!“ Faiseh schaute auf Aleytys hinunter. „Bemerkenswerte Frau.“
    Grey lächelte auf sie hinunter. „Und ob.“
    Die Aufzugskabine hielt an. „Warte hier. Ich bin gleich zurück.“ Er trat durch die Tür in das Schlafzimmer. Der Sessel war leer. Er ging zu dem Waschraum hinüber, dessen Tür offenstand. Leer. Er kam in die Mitte des Raumes zurück. „Verdammt“, sagte er leise. „Verdammt.“ Kopfschüttelnd ging er zum Aufzug zurück.
    Faiseh fragte: „Haribu?“
    „Irgendwo unter einen Stein gekrochen. Verschwinden wir von hier.“
    Diesmal öffnete sich der Aufzug in eine andere, mit Metabeton ausgelegte Höhle. Die Stirnseite war offen, Nachtluft wehte herein. Mehrere Gleiter standen verstreut herum. Zwei Männer beugten sich über den Motor des einen Gleiters. Sie schauten auf, als sich der Aufzug öffnete. Greys Pistole feuerte, bevor sie sich bewegen konnten. Sie fielen ohne ein Wort nieder. Tot.
    Grey trat aus dem Aufzug und zeigte auf den Gleiter, der dem offenen Hangar am nächsten stand. „Schaff die beiden hinein und warte auf mich!“
    Er ging durch das Staubgestöber, das von den Windstößen, die durch die Öffnung in der Bergwand hereinfauchten, aufgewirbelt wurde. Er blickte zum Portal und nickte. Der Vryhh, dachte er. Ist verschwunden, ohne sich noch einmal umzudrehen. Er lächelte und stieg über die ausgestreckten Watuk. Lee muß ihm eine Höllenangst eingejagt haben.
    Er nahm die Werkzeuge der toten Mechaniker, machte sich an den drei Gleitern zu schaffen, schwang sich dann in einen nach dem anderen hinein und startete die Motoren. Statt des glatten Summens erklang ein Jaulen, das wie der Atem eines Tieres mit Lungenschuß pulsierte. Er spannte die Lippen zu einem raubtierhaften Lächeln. Noch zehn Minuten, und sie würden explodieren.
    Hastig sprang er auf den Metabeton hinunter und lief zu dem Gleiter am Portal. Noch immer grimmig lächelnd, ließ er den Gleiter aus dem Berg schießen, zwang ihn auf Maximalaufstieg. Er entspannte sich erst, als sie die Berge hinter sich gelassen hatten und mit Normalgeschwindigkeit über
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