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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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nahezu unverwundbar ist. Und mit nur einer Handvoll Sea Arrows könnten wir an jedem Punkt der Erde so gut wie augenblicklich zuschlagen. Tatsächlich bedeutet dies, Sir, dass wir uns nicht mehr ständig den Kopf über die Sicherheit auf den Weltmeeren zerbrechen müssen.«
    Der Präsident nickte. Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit schienen sich aus dem Raum zu verflüchtigen, und zum ersten Mal an diesem Tag lächelte er.

3
    Die für Südkalifornien typische frühmorgendliche Düsternis mit ihrer von Nebelnässe schweren Luft hing über dem Jachthafen. Joe Eberson stemmte sich aus dem Fahrersitz eines Mietwagens und ließ den Blick prüfend über den Parkplatz wandern, dann ging er zum Kofferraum und holte einen Köderkasten und eine Angelrute heraus. Beides hatte er am Vortag gekauft, kurz nachdem seine Maschine von der Ostküste auf dem Lindbergh Field in San Diego gelandet war. Er stülpte sich einen Anglerhut auf den Kopf und spazierte in den ausgedehnten Bootshafen von Shelter Island.
    Eberson ignorierte das Summen eines E-2-Hawkeye-Luftraumüberwachungs-Flugzeugs, das soeben von der Coronado Naval Air Station auf der anderen Seite des Hafens aufstieg, während er an Dutzenden von kleinen Segelbooten und Motorjachten vorbeischlenderte. Wie Eberson richtig vermutete, waren sie die Spielgeräte von Freizeitkapitänen, und die meisten von ihnen verließen ihre Liegeplätze eher selten. Als er einen etwa dreizehn Meter langen Kabinenkreuzer mit breitem offenem Achterdeck entdeckte, steuerte er darauf zu. Das Boot hatte sicherlich seine fünfzig Jahre auf dem Buckel, aber sein strahlend weißer Rumpf und seine auf Hochglanz polierten Verzierungen verrieten einen Besitzer, der ihm stets eine liebevolle Pflege hatte angedeihen lassen. Ein Blubbern am Heck deutete darauf hin, dass der Motor bereits warm lief.
    »Joe, da sind Sie ja«, sagte ein Mann, der aus der Kabine heraustrat. »Wir waren schon fast so weit, ohne Sie abzulegen.«
    Mit seiner schmächtigen Gestalt, der dicken Brille und dem weißen auf Bürstenlänge gestutzten Haar war Dr. Carl Heiland fast so etwas wie der Prototyp des Elektroingenieurs. Seine Augen funkelten, und um seine Lippen spielte ständig ein Lächeln und verkündete, dass er sogar bereits um sechs Uhr morgens unter Hochspannung stand.
    Unausgeschlafen und erschöpft von seinem Kontinentalflug, vermittelte Eberson den genau entgegengesetzten Eindruck. Vorsichtig kletterte er an Bord und schüttelte dem Bootseigner die Hand.
    »Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe«, sagte Eberson und unterdrückte ein Gähnen. »Nachdem ich das Hotel verlassen hatte, habe ich wohl die falsche Richtung eingeschlagen und es erst bemerkt, als ich plötzlich vor Sea World stand. Ich glaube, selbst Shamu, der Orca vom Dienst, hat noch geschlafen.«
    »Dadurch hatte ich genug Zeit, alles an Bord zu schaffen.« Heiland deutete mit einem Kopfnicken auf eine gemischte Kollektion von Kisten, die mit Gurten an der Reling befestigt waren. »Kommen Sie, wir stellen Ihre Ausrüstung zu unserem Angelzeug.« Er griff nach Ebersons Angelrute, wobei ihm dessen Kopfbedeckung ins Auge fiel. Dann brach er in schallendes Gelächter aus.
    »Wollen Sie heute Bachforellen fangen?«
    Eberson nahm den Hut ab und inspizierte die abgenutzte Krone. Ein unregelmäßiges Band bunter Süßwasserfliegen umgab sie. »Sie haben doch gesagt, ich solle als Angler herkommen.«
    »Ich bezweifle, dass das irgendjemand anders aufgefallen ist«, prustete Heiland, dann wandte er sich zum Kabineneingang um. »Manny, du kannst starten.«
    Ein dunkelhäutiger Mann in einer Jeans mit abgeschnittenen Beinen erschien und machte die Leinen los. Sekunden später stand er bereits hinter dem Ruder und lenkte das Boot in den Hafen von San Diego, der wie ein Hufeisen geformt war. Sie wichen einem hereinkommenden Amphibienschiff der Navy aus, ehe sie den Kanal verließen und in den Pazifik gelangten. Manny schob den Gashebel auf volle Kraft, nahm Kurs nach Südwesten und pflügte durch eine leichte Dünung, die durch eine Seebrise erzeugt wurde. Schon bald machte sich bei Eberson ein Anflug von Unwohlsein bemerkbar, und er schlängelte sich an Manny vorbei, um sich in der Hauptkabine einen gemütlichen Sitzplatz zu suchen.
    Heiland schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein und leistete ihm am Tisch in der Kombüse Gesellschaft. »Dann erzählen Sie mal, Joe, wie stehen in Arlington die Aktien?«
    »Wie Sie wissen, haben wir dem Präsidenten soeben reinen Wein

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