Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)
eingeschenkt. Nichtsdestoweniger stehen wir unter dem üblichen Druck, trotz geringerer Mittel mehr zu leisten. Ich fürchte, es wäre reines Glück, wenn wir im nächsten Jahr eine schmerzhafte Etatkürzung vermeiden könnten.«
»Ich dachte mir schon, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch wir mit der Sparaxt Bekanntschaft machen. Ich bin nur froh, dass ich noch für fünf Jahre Arbeit habe, die vertraglich abgesichert ist.«
»Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Carl. Die Arbeit Ihrer Firma ist von höchster Bedeutung. Ich habe sogar rückwirkend die Genehmigung erhalten, mit den für Block Zwei vorgesehenen Verbesserungen fortzufahren – wenn Sie einen eindeutigen Nachweis über die Einsatzfähigkeit liefern können. Ich nehme an, dass dies auch der Grund ist, weshalb Sie mich kurzfristig hierher eingeladen haben.«
Heiland musterte ihn argwöhnisch. »Es ist ein gewagtes Spiel, auf das Sie sich da einlassen. Sie haben ja noch nicht einmal das Block-Eins-System in einem normalen Einsatz getestet.«
Eberson verdrängte einen Anfall von Übelkeit, um Heilands Lächeln zu erwidern. »Carl, wir wissen beide, dass es funktionieren wird.«
»Haben Sie die Elemente des Antriebssystems schon erhalten?«
»Ja, allerdings müssen wir noch einige Materialfragen klären.« Eberson sah Heiland erwartungsvoll an. »Aber wir interessieren uns mehr für die Block-Zwei-Modifikationen.«
»Auch dort gab es Probleme, aber ich glaube, wir haben den Durchbruch geschafft, an dem wir die ganze Zeit gearbeitet haben.«
Eberson lachte zufrieden. »Deshalb habe ich ja gleich die erste Maschine genommen, die in Washington gestartet ist. Ich weiß, dass Sie jeden Aufwand scheuen und am liebsten völlig unauffällig arbeiten.«
»Angesichts der Geheimhaltungsstufe möchte ich möglichst keine Aufmerksamkeit auf unsere Praxistests lenken. Was Block Eins betrifft, da hat es anscheinend funktioniert, also unternehmen wir heute lediglich einen kleinen Angelausflug.« Erneut warf er einen Blick auf Ebersons Hut und lächelte.
»Wir haben uns alle Mühe gegeben, alles so gut es ging unter Verschluss zu halten. Andererseits haben Sie uns ja auch nicht gerade mit technischen Daten verwöhnt.«
»Je weniger Augen uns ins Visier nehmen, desto besser.«
Eberson trank einen Schluck von seinem Kaffee, dann lehnte er sich über den Tisch.
»Meinen Sie denn, dass wir die theoretisch errechneten Leistungswerte erreichen werden?«
Heiland nickte mit glänzenden Augen. »Das werden wir schon in Kürze erfahren.«
Ein paar Minuten später schaltete Manny den Motor aus und gab ihnen ein Zeichen, dass sie ihr Testgebiet erreicht hatten. Sie befanden sich in mexikanischen Gewässern, fast zwanzig Meilen von der Küste entfernt und in ausreichendem Abstand zu den bevorzugt benutzten Wasserstraßen der Hobbysegler aus San Diego. Das Meer war in dieser Region zu tief, um den Anker zu werfen, daher trieb das Boot mit dem Wind, während sich Heiland an die Arbeit machte.
Er ignorierte einen langen rechteckigen Kasten, der an der Reling vertäut war, und öffnete zuerst mehrere kleinere Kisten, die zwei Laptops sowie ein Gewirr von Kabeln und Anschlussschnüren und entsprechende Verbindungsmodule enthielten. Er stellte die Computer auf eine niedrige Bank und begann sie zu konfigurieren.
Manny reckte den Kopf aus dem Steuerhaus. »Doc, ein Frachter kommt auf uns zu.«
Heiland blickte über die Schulter. »Der hat uns längst passiert, wenn wir so weit sind anzufangen.« Er wandte sich wieder den Laptops zu.
Eberson ließ sich auf die große Kiste sinken und verfolgte, wie sich das Schiff näherte. Es war ein mittelgroßer Frachter und noch ziemlich neu mit einer schnittigen Silhouette und ohne Rost erkennen konnte. Außerdem war das Schiff dunkelgrau und sah aus, als gehörte es zur Navy. Eberson fielen vor allem die Fenster der Kommandobrücke auf. Sie waren schwarz getönt und wirkten fast bedrohlich.
Ein paar Mannschaftsangehörige arbeiteten auf dem Haupt deck hinter einem großen Container. Während das Schiff näher kam, konnte Eberson erkennen, dass sie sich an einem ausladenden schüsselförmigen Objekt zu schaffen machten, das mittschiffs auf eine Plattform montiert war. Die Schüssel hatte eine matte grau-grüne Farbe, ragte einige Meter in die Höhe wie ein starres Segel und war aufs Meer gerichtet. Nach einiger Zeit verschwanden die Männer vom Deck, und Eberson glaubte erkennen zu können, dass das Schiff seine Fahrt
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